Oftersheim. Wer etwas zu geben hat, sollte das auch tun. Das finden jedenfalls Harry und Andrea Schreiner von der Oftersheimer Siedlergemeinschaft. Und so steht auch der fünfte Weihnachtsmarkt, der am Samstag, 9. Dezember, auf deren Gelände stattfindet, ganz im Zeichen der Kooperation mit anderen Vereinen.
Nun ist das Geben in mehrerlei Hinsicht gemeint. Zunächst mal sind die Siedler generell gerne auch anderen Gruppen in Oftersheim behilflich, wie Harry Schreiner im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet. Als Beispiele nennt er den Förderkreis Wildgehege, dem der Verein bei dessen Veranstaltungen unter die Arme greift, oder auch die örtlichen Schulen, denen die Siedler ihr Gelände in Waldnähe bereits für Feiern zur Verfügung gestellt haben.
In Bezug auf den Weihnachtsmarkt geht es aber vor allem darum, den Besuchern im Verbund mit anderen Vereinen einige schöne Erlebnisse zu bescheren. „Da setzen wir auf Synergieeffekte“, verkündet Harry Schreiner und fügt hinzu: „Wenn wir anderen beim Bewirten und Aufbauen ihrer Veranstaltungen helfen, kommt auch etwas zurück. Das ist das Schöne und das, was motiviert.“ Und so lebt der Weihnachtsmarkt am Siedlerheim ganz besonders von dem, was andere Gruppen beitragen – in diesem konkreten Fall das Jugendrotkreuz, der Förderkreis Wildgehege, die Hardtwaldhexen sowie die Fördervereine von Theodor-Heuss- und Friedrich-Ebert-Grundschule. Außerdem wird wieder der Oftersheimer Musikverein auftreten.
Deshalb betonen Andrea und Harry Schreiner auch deutlich, dass die Veranstaltung an sich nicht der Weihnachtsmarkt der Siedler, sondern der einer eigens ins Leben gerufenen Gemeinschaft ist. „Ursprünglich hatten wir nur die Idee, mit einem Glühweinstand ein bisschen zu feiern – das lief so gut, dass wir uns zu mehreren zusammengetan haben“, erinnert sich Harry Schreiner.
Siedlerweihnacht in Oftersheim: Ein Erfolg von Beginn an
Erstmals fand der Weihnachtsmarkt 2017 statt. „Das hat richtig gut eingeschlagen, wir wurden schon währenddessen gefragt, ob wir es im Jahr darauf wieder machen“, blickt Andrea Schreiner zurück. „Was wir damals beobachtet haben, war, dass sich die Besucher vor Ort umarmt und begrüßt haben, mit ihren Familien da waren und Freunde getroffen haben“, fügt Harry Schreiner hinzu. „Das wird geschätzt und dafür machen wir es gerne weiter.“ Nachdem der Markt dann 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war, sei das Gefühl im vergangenen Jahr aber sofort wieder zurück gewesen. „Es war wieder wie am Anfang“, bestätigt Andrea Schreiner. „Viele Besucher meinten, sie würden hoffen, dass wir weitermachen und auch dieses Jahr wurden wir schon im Oktober gefragt, ob es wieder einen Weihnachtsmarkt geben wird. Genau dafür macht man es.“
Was die Gemeinschaft mit ihrer Veranstaltung schaffen will, fasst Harry Schreiner mit den Worten „Marktplatz-Feeling“ zusammen. „Man kommt rein“, sagt er und deutet auf das Eingangstor zum Siedlergelände, „außenrum stehen die Buden, in der Mitte gibt es Stehtische – es soll sich wie ein Weihnachtsmarkt in einem Ortskern anfühlen. Wir wollen den Besuchern etwas bieten – nur ein Glühweinstand und ein bisschen Bratwurst, das ist kein Weihnachtsmarkt für mich“, stellt er klar.
Stattdessen wird es für die Anwesenden einiges zu stöbern geben. Unter anderem werden selbst gemachter Weihnachtsschmuck und passende Gestecke angeboten, auch Wollsachen wird es zu kaufen geben, genau so wie Bastelarbeiten von Ralf Schuster, der auch ein besonderes Schmuckstück für den Markt selbst geschaffen hat. Ein großer Höhepunkt für die jüngeren Besucher wird natürlich der Besuch vom Weihnachtsmann höchstpersönlich, geplant für etwa 17 Uhr, bei dem die Kinder auch eine Kleinigkeit abstauben können. Darauf folgt gegen 17.30 Uhr der Auftritt des Musikvereins.
Was die Verpflegung angeht, versucht die Gemeinschaft, möglichst breit aufgestellt zu sein. Vom Förderkreis Wildgehege wird zum Beispiel Wildschweinchili angeboten, auch Schupfnudeln und Gegrilltes stehen auf dem Programm – sowie natürlich Glühwein. „Da gibt es im Vorfeld immer Absprachen, dass es nichts doppelt gibt. Wir wollen uns ja keine Konkurrenz machen“, versichert Andrea Schreiner. „Für die möglicherweise älteren Besucher, die sich das Ganze vielleicht vom Warmen aus ansehen möchten, wird auch der beheizten Innenraum zur Verfügung stehen“, erläutert Harry Schreiner. Dort soll es auch Kaffee und Kuchen geben.
Am Freitagnachmittag und Samstagvormittag stehen schließlich die finalen Aufbauarbeiten an, auch das Zelt, das bereits Mitte der Woche auf dem Siedlergelände bereitsteht, erhält dann noch eine Heizung. „Auf gutes Wetter hoffen wir natürlich trotzdem“, sagt Andrea Schreiner zum Abschluss – damit es auch angemessen besinnlich wird.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim_artikel,-oftersheim-siedlerweihnacht-in-oftersheim-mehr-als-nur-gluehwein-und-bratwurst-_arid,2154470.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim.html