Oftersheim. Manche Wochenenden sind bickebacke voll. So auch immer wieder in „Ofdasche“. Wir spannen an dieser Stelle von Freitag, 11. November, bis Sonntag, 13. November, den großen Bogen – was ist in der Hardtgemeinde denn alles geboten? Angefangen vom Rathaussturm, über Sankt Martin bis hin zum Volkstrauertag, der eben nicht nur im Deutschen Bundestag in Berlin als Zeremonie mit Bundespräsident und Co. begangen wird.
Freitag, Rathaussturm: Ab Punkt 11.11 Uhr sind wieder die Narren los. Traditionell beginnt die fünfte Jahreszeit immer am 11. November mit der symbolischen Machtübernahme des Rathauses. Für den Carnevalclub Grün-Weiss Oftersheim ist dies zugleich die Eröffnung der ereignisreichen Saison 2022/2023 und zudem ein pures Vergnügen. Präsident Jürgen Abel wird gemeinsam mit der noch amtierenden Lieblichkeit Sina II. die Kampagne vor dem Verwaltungsgebäude in der Mannheimer Straße 49 feierlich eröffnen. Es wartet also gleich die nächste Herausforderung auf den neuen Bürgermeister Pascal Seidel. Wird er kampflos den Rathausschlüssel herausgeben? Die Narren von Grün-Weiss sind sich absolut sicher, „dass unsere Sina II. siegreich aus diesem Kampf hervorgehen wird“, so die Grün-Weiss-Vorsitzende Lisa Will kess. Danach wird es, wie in jedem Jahr Usus, einen Sektempfang vor dem Rathaus geben.
Freitag, Sankt Martin: Wenige Stunden später steht ebenfalls ein alter Brauch im Mittelpunkt. Der Legende nach war Sankt Martin ein römischer Soldat (4. Jahrhundert), der an einem bitterkalten Wintertag auf einen Bettler trifft, Mitgefühl zeigt und mit seinem Schwert den warmen Mantel teilt und ihm dem armen Kerl schenkt. Wie sich das einst genau abspielte, zeigen in Oftersheim die Viertklässler der Friedrich-Ebert-Schule beim Martinsspiel (17.30 Uhr) auf dem Festplatz. Die Lollipop-AG (Musik-AG) hat unter der Leitung der beiden engagierten Pädagoginnen Eva-Désirée Roßner und Veronika Waidmann seit Schuljahresbeginn fleißig geübt. „24 Kinder werden dabei sein“, sagt Roßner. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Davor wird der Musikverein Oftersheim spielen, das Martinsfeuer entfacht und Pfarrer Reinholdt Lovasz der katholischen Gemeinde St. Kilian passende Worte finden. Nach der Aufführung singen Kinder und Erwachsene den Ohrwurm „Ich geh mit meiner Laterne“ und dann bewegt sich der Martinsumzug vom Festplatz aus durch die Straßen. Zwei Hinweise: Ab 17 Uhr verkaufen die örtlichen Kindergärten mit den Pfadfindern Glühwein, Kinderpunsch, heiße Würstchen, Waffeln und vieles mehr. Im Anschluss an den Umzug, stimmungsvoll begleitet durch den Musikverein, werden Martinshörnchen verteilt.
Sonntag, Volkstrauertag: Auch hier geht es in Oftersheim würdig und traditionell zu. Es erfolgt am 13. November die Feierstunde mit Kranzniederlegung am Ehrenmal. Um 11 Uhr beginnt die Veranstaltung in der Trauerhalle des Friedhofs. Einige ausgewählte Redner kommen zu Wort, in denen an die Opfer beider Weltkriege gedacht und ein Zeichen für den Frieden gesetzt wird. Die Gedenkstunde ist ein Zusammenspiel zwischen Gemeindeverwaltung, Musikverein, Gesangverein Germania, VdK, DRK und Freiwilliger Feuerwehr. Pascal Seidel hebt aus Bürgermeisterperspektive den Sinn dieses stillen öffentlichen Events hervor. „Es ist aufgrund der Ereignisse in der Ukraine wichtiger denn je, dass wir nicht aufhören, zu erinnern, zu mahnen und zu gedenken“, sagt Seidel auf Nachfrage dieser Zeitung. Der Gedenktag wird übrigens seit 1952 hierzulande begangen, zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag, der diesmal auf den 27. November fällt.
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