Oftersheim. Sogar der Kerwekaplan hat das Problem in seiner Rede zur Beerdigung der Schlumpel erwähnt: Falsch oder schlecht geparkte Fahrzeuge sorgen in Oftersheim immer wieder für Unmut und könnten im Notfall große Probleme bereiten. Denn nicht immer ist es einfach nur ärgerlich, wenn ein Auto so mittig oder gar im Wege steht, dass keins mehr daneben oder dahinter passt, oder – wie aktuell in den Seegärten – aufgrund ungünstigen Parkens der Sperrmüll nicht abgeholt werden kann. Im Extremfall kann es nämlich gefährlich werden oder sogar im schlimmsten Fall tödlich enden, sollte die Feuerwehr oder ein Krankenwagen nicht durchkommen.
Eine Nutzerin der Oftersheimgruppe auf facebook „bedankte“ sich ironisch „bei den tollen Parkern“ in den Seegärten. Tatsächlich regte sie sich auf und meinte weiter: „Dank euch wurde mein und der Sperrmüll von jemand anderem nicht geholt. Wenn nicht mal die AVR durchkommt, wie sollen Rettungsdienste hier reinkommen?“
Wildparken ist ein Problem in Oftersheim
Es würde einfach „wild geparkt“ und sich auf Kreuzungen nicht mal gerade hingestellt. Mehrere Nutzer pflichteten ihr bei und berichteten Ähnliches. Beim einem Blitzbesuch unserer Zeitung vor Ort fanden wir tatsächlich umgehend eine eng zugeparkte Stelle. Dort standen die Autos so, dass größere Rettungsfahrzeuge vermutlich nicht oder nur schwer durchkommen würden. Wir sprachen mit Anwohnern und fragten bei AVR und dem Ordnungsamt nach. „Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit eigenen Parkplätzen, von daher geht es bei uns. Für viele andere hier ist es aber problematisch“, sagte Anwohnerin Greta Adams. Öffentliche Parkplätze gäbe es leider keine in der Nähe oder seien zumindest nicht bekannt.
Gefragt hätte sie beim nahe gelegenen Kindergarten, der über Parkplätze verfügt. „Wenn man dort steht, ist das für die okay, aber nur außerhalb der Öffnungszeiten“, so Adams weiter. In der Straße seien alle gespannt auf das kommende Parkraumkonzept. Dabei hoffe man auf Augenmaß und Angebote, die es neben Verboten auch geben sollte. Eine weitere Anwohnerin meinte verärgert: „Es ist oft schwierig hier in den Straßen, man muss schon richtig Slalom fahren, weil die hier so stehen. Ich habe schon ziemlich Angst, dass die Rettungskräfte hier nicht durchkommen im Notfall.“ Für sie sei die Rücksichtslosigkeit von Autofahrern beziehungsweise von Parkern das größte Problem.
Aus Nachfrage bestätigte Tim Heringer, Pressebeauftragter der AVR, das auf Facebook beschriebene Problem: „Am 27. September konnten wir zwei angemeldete Sperrmüllabholungen in den Seegärten nicht durchführen, da die Zufahrt aufgrund parkender Fahrzeuge blockiert war.“ Ansonsten hätte es in letzter Zeit keine weiteren Reklamationen gegeben. Solche Situation kämen in der Hardtgemeinde nicht häufiger vor, als anderswo im Rhein-Neckar-Kreis, sowohl beim Sperrmüll als auch beim Hausmüll.
Rat der AVR: Oftersheimer Bürger sollen den freien Zugang vorher sicherstellen
Die Bürger kontaktierten dann in der Regel das Unternehmen und bekämen einen neuen Termin. Käme es an bestimmten Stellen regelmäßig zu Problemen, informiere das Unternehmen die Gemeinde, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Der Rat der AVR laute, vorher sicherzustellen, dass die Straßen für die Abholung frei zugänglich seien.
Gemäß Antwort des Ordnungsamtes (OA) gebe es immer mal wieder Beschwerden von Bürgern wegen falsch oder schlecht geparkter Fahrzeuge, aber nicht regelmäßig. Die Anzahl der Pkw pro Haushalt habe zugenommen, was besonders in engen Straßen für Probleme sorge.
Auch würden Fahrzeughalter, die, obwohl sie über Garagen oder Stellplätze verfügten, dennoch im öffentlichen Raum parken, was für mehr Parkdruck sorge. „Die Gemeinde informiert regelmäßig, es finden Begehungen mit der Feuerwehr statt und im schlimmsten Fall wird auch abgeschleppt. Die Verkehrsteilnehmer sollten sich an der Beschilderung orientieren, den Fünf-Meter-Abstand in Kreuzungen einhalten und darauf achten, an engen Stellen nicht zu parken. „Einen Parkplatz findet man bestimmt auch eine Straße weiter weg“, so das Ordnungsamt. Das Parkraumkonzept sei in Arbeit. „Es wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 vorgestellt und im Bereich des Parkens einige Veränderungen mit sich bringen. So zum Beispiel, dass nur noch in ausgewählten Bereichen Gehwegparken möglich ist“, kündigt das Amt an.
Feuerwehr-Kommandant Andrea Danieli sagt dazu: „Jeder, der parkt, sollte sich immer fragen: Lasse ich genug Platz und kommt da noch ein LKW durch? Denn für uns zählt jede Minute bei einem Einsatz.“
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