Oftersheim. Die Reaktionen auf die von allen 22 Gemeinderäten unterschriebene Resolution fallen sehr kontrovers aus – insbesondere in den sozialen Medien. Die einen stärken den scharf attackierten Bürgermeister Jens Geiß (CDU), andere sind hin- und hergerissen und eine dritte Gruppe deutet die Vorgehensweise der Bürgervertretung als unmissverständliches Signal. „Das Ganze hat einen so schlechten Nachgeschmack“, schreibt eine Person unter dem Namen Rosemarie Geschwill unter dem Facebook-Post der Schwetzinger Zeitung, „das geht in die Chronik von Oftersheim ein. Das hat es noch nie gegeben und wird es auch nie wieder geben.“
„Für mich gibt es in dieser Geschichte einfach zu viele Punkte, die mir unklar sind. Im Gemeinderat sitzen teilweise Menschen, vor denen ich den Hut ziehe ... diesen ziehe ich allerdings auch vor unserem jetzigen Bürgermeister Jens Geiß, da er immer engagiert ist“, heißt es von einem Profil mit dem Namen Sandra Meyer über die zwiespältigen Gefühle. Ein klares Urteil fällt hingegen ein Nutzer namens Ralf Stang: „Sollte Herr Geiß wiedergewählt werden, sollte der Gemeinderat komplett zurücktreten, da man unter ihm scheinbar nicht zufrieden ist.“ Unter dem Namen Martin Jost meint jemand zum Zwist: „Wenn der gesamte Gemeinderat fraktionsübergreifend eine solche Erklärung ’gemeindschaftlich’ und einheitlich abgibt, dann muss wohl einiges im Argen liegen. Sowas passiert in dieser Art und Weise nicht grundlos.“
Mitgefühl mit dem 47-jährigen Geiß hat eine Nutzerin namens Bianca Klein: „Ist es nicht eher armselig, einen Menschen öffentlich sooo bloßzustellen? Das ist respektlos, tut mir leid.“ Welchen Einfluss das Schreiben der Räte auf die Bürgermeisterwahl am 18. September haben wird, zeigt erst der Urnengang der Bürger. Die Kandidaten aufs Amt dürften ihre inhaltlichen Ziele ab sofort präsentieren.