Friedrich-Ebert-Schule (mit Fotostrecke)

Vom Keller zum Serverraum: Sanierung von Oftersheimer Schule beginnt

Die Friedrich-Ebert-Schule in Oftersheim modernisiert ihren historischen Keller: Um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern, wird der Bereich für den neuen Serverraum abgedichtet. Gleichzeitig entsteht eine neue Werkecke für Lehrer.

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Benjamin Jungbluth
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Schulleiter Sascha Barembruch (v. l.), die stellvertretende Bauamtsleiterin Christina Haber-Ressel und Bürgermeister Pascal Seidel im Keller der Friedrich-Ebert-Grundschule, der getrocknet, abgedichtet und saniert werden muss, bevor hier empfindliche Hardware untergebracht werden kann wie etwa die Schul-Server. © Jungbluth

Oftersheim. Empfindliche Technik in feuchter Umgebung? Keine gute Idee, wie allgemein bekannt sein dürfte. Aus diesem Grund laufen seit Kurzem spezielle Arbeiten in der Oftersheimer Friedrich-Ebert-Schule (FES). Im Keller soll ein neuer Bereich für den Schulserver und die restliche digitale Technik der Bildungseinrichtung entstehen. Und weil es zwar zum ganz besonderen Charme der FES beiträgt, dass ihr historisches Hauptgebäude 1911 im schönen Stil der damaligen Zeit errichtet worden ist, dadurch aber auch typische bauliche Probleme auftreten können, mussten jetzt die Experten anrücken.

„In Teilen des alten Kellers, der bislang kaum genutzt wurde, dringt Feuchtigkeit durch die Außenwände. Das verträgt sich natürlich nicht mit einem Serverraum, weshalb wir eine Abdichtung des Mauerwerks vornehmen lassen“, erklärt die stellvertretende Bauamtsleiterin Christina Haber-Resse.

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Oftersheim: Keller der Friedrich-Ebert-Schule wird saniert

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Zum Einsatz kommt eine Horizontalsperre mit Spezialparaffin: Dafür wurden zunächst die alte Holzverkleidung und die darunterliegenden Fliesen der betroffenen Wände entfernt und anschließend zahlreiche Löcher gebohrt. Über diese wurde die Mauer zunächst getrocknet. Schließlich füllten die Experten einer Spezialfirma das erhitzte und flüssige Wachs ein, das nun ausgehärtet ist und den Kapillartransport der Feuchte verhindern soll.

Umweltfreundliche Abdichtung

„Die Methode ist sehr wirkungsvoll und gleichzeitig besonders umweltfreundlich sowie gesundheitlich unbedenklich. Das Material kann deshalb auch in Wohnbereichen eingesetzt werden“, betont Haber-Resse. Dieser Aufwand macht insofern Sinn, als dass im Keller neben dem Serverraum auch noch eine Werkecke für die Lehrer eingerichtet werden soll.

„Der eigentliche Werkraum ist oben bei den anderen Klassenzimmern, aber hier unten können die Kolleginnen und Kollegen in Zukunft ihren Unterricht separat vorbereiten“, erklärt Rektor Sascha Barembruch, der seit diesem Schuljahr neu an der FES ist und somit gleich seine ersten Umbauten begleiten darf. „Tatsächlich haben die Arbeiten aber kaum Auswirkungen auf unseren Schulbetrieb, weil die Baustelle über einen separaten Zugang im Hof erreichbar ist. Außerdem achten die Gemeinde und die Baufirmen extra darauf, dass die lauten Arbeiten in den Ferien stattfinden“, lobt Barembruch. „Und zu guter Letzt liegt direkt über der Baustelle nur das Rektorat –im Zweifel bekommt also vor allem die Schulleitung etwas von den Arbeiten mit.“

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Noch bis zum Ende der Sommerferien werden die Maßnahmen voraussichtlich dauern, denn auch sämtliche Leitungen und Kabel müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Andere Kellerbereiche der FES sind von der Feuchtigkeitsproblematik übrigens nicht betroffen: Weite Teile wurden erst in den 50er-Jahren angebaut.

Modernisierung der Infrastruktur

So auch der Bereich, in dem Räume der außerschulischen Betreuung untergebracht sind. „Hier haben wir bereits vor wenigen Jahren alles saniert, sodass neben einem großen Spielzimmer auch ein moderner Speiseraum samt kleiner Küche entstanden ist“, erklärt Isabel Heider, die als Sachgebietsleiterin bei der Gemeinde für die Schulen zuständig ist.

„Mit der Einführung des Ganztagskonzepts an der Theodor-Heuss-Schule ist zwar das bisherige Hortkonzept an der FES ausgelaufen. Doch im Rahmen der „verlässlichen Grundschule“ bietet die Gemeinde hier in der Ortsmitte weiterhin eine umfassende Betreuung in den Randzeiten an, so dass die Kinder von 7.30 bis 14 Uhr in der Schule bleiben können“, so Heider. Viele der aktuell rund 210 Kinder besuchen die klassische Halbtagsschule aber deutlich kürzer: Der Unterricht findet im Zeitrahmen von 7.50 bis 13.10 Uhr statt, dauert allerdings je nach Klassenstufe meist kürzer.

Großes Angebot an Aktivitäten

Abseits des Lehrplans gibt es an der FES ein breites Angebot an AGs, die teilweise von Lehrern, teilweise aber auch in Kooperation mit örtlichen Vereinen und anderen Partnern angeboten werden. „Wir sind in der komfortablen Lage, dass wir eine gute Personalversorgung haben. Deswegen haben die Kollegen ausreichend Kapazitäten, neben dem eigentlichen Unterricht auch derartige außerschulische Aktivitäten anzubieten zu können“, erläutert Schulleiter Sascha Barembruch.

Da die FES einen sogenannten bewegungserzieherischen Schwerpunkt hat, wird dieses Thema dabei besonders großgeschrieben. „Dafür gehen die Lehrer gerne auch mit den Klassen raus. Das habe ich direkt in meiner ersten Woche selbst gemerkt, als ich auf dem Weg zum Bäcker plötzlich eine unserer vierten Klassen beim Unterricht im Gemeindepark getroffen habe“, erzählt Barembruch schmunzelnd.

Positive Zukunftsaussichten

Nach seinen ersten Monaten in der neuen Position zieht der Schulleiter deshalb auch ein sehr positives Fazit. „Oftersheim und die FES haben ein tolles und vielfältiges Angebot, das wir künftig noch weiter ausbauen wollen. Dank der Investitionen der Gemeinde in die Bausubstanz können wir unseren Schülerinnen und Schülern so einen optimalen Ort der Bildung und der Gemeinschaft bieten“, sagt Sascha Barembruch.

Von den alten Schulhäusern steht nur noch der 1888 erbaute spätklassizistische Klinkerbau, in dem die Friedrich-Ebert-Grundschule noch Unterricht abhält, aber auch Vereine Übungsstunden veranstalten und Vorträge der Volkshochschule stattfinden. Das Hauptgebäude der Friedrich-Ebert-Schule wurde 1911 errichtet und umfasst sechs Säle. Die Schule wurde 1952/1953 um acht Zimmer erweitert und 1997/1998 modernisiert.

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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