Dietzengässel

Was wird aus dem „alten Haus von Rocky Docky“?

Ein Gebäude in der Ortsmitte hat schon seit zehn Jahren keine Bewohner mehr und wartet auf eine neue Nutzung

Von 
Vincent Kern
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Wohnlich sieht das nicht mehr aus: Dieses Haus steht im Oftersheimer Dietzengässel und zerfällt vor sich hin. © Wierer

Oftersheim. Ganz vergessen steht im Dietzengässel in Oftersheim ein gemeindeeigenes, unbewohntes Haus mit Garten. Leider ist es recht verkommen, es wurde schon seit zehn Jahren nicht mehr genutzt. Ein Oftersheimer meinte, es erinnere ihn an den Gassenhauer „Das alte Haus von Rocky Docky“. Es ist ein kleines Häuschen, heimelig, ortsbildprägend – ähnliche Gebäude stehen in der Friedrichstraße. Es liegt sehr zentral in der Ortsmitte – neben der Sankt-Kilian-Kirche, dem Gemeindezentrum, Museum und Rathaus.

Wie kann es sein, dass eine Immobilie in solch guter Lage so heruntergekommen ist? Das fragte sich Peter Wierer, der unsere Zeitung auf die „Ruine“ aufmerksam machte. Bürgermeister Jens Geiß schrieb auf unsere Rückfrage Folgendes: „Da klar war, dass durch das Freiwerden des Feuerwehrhauses und durch eine Nachnutzung des Areals Josefshaus eine Neuordnung des gesamten Quartiers möglich werden könnte, wurde dieses Gebiet explizit in das Ende vergangenen Jahres von der Gemeinde Oftersheim beschlossene Sanierungsgebiet mit aufgenommen.“

Warum aber erst zehn Jahre vergehen müssen bis ein gemeindeeigenes, ungenutztes Haus in einen Sanierungsplan aufgenommen wird, bleibt ungeklärt. Es gebe schon Planungen bezüglich des gesamten Sanierungsgebietes, sagt Geiß, genauere Details dürfe er aber noch nicht herausgeben. Immerhin: „Vorgesehen ist im Sanierungsplan eine Nutzung im Wohnbereich, sodass wir den Bedarfen nach neuem Wohnraum entsprechen wollen.“

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Peter Wierer hat schon konkrete Vorstellungen, was man mit dem Haus im Dietzengässel so alles machen könnte: „Die Hausfassade entlang des Dietzengässels könnte erhalten werden. Den Wohnbereich in Richtung Garten zeitgerecht zu erweitern, wäre eine Möglichkeit, die Ortsmitte von unansehnlichen Betonkästen zu verschonen. Dazu passend die angrenzende, wunderschöne lange Sandsteinmauer des Nachbargrundstücks und Oftersheim könnte dazugewinnen“, schildert unser Leser seine Zukunftsvisionen.

Wann und wie genau es nun mit dem Dietzengässel-Häuschen weitergehen wird, bleibt offen – man kann nur hinsichtlich des wachsenden Wohnraummangels hoffen, dass sich bald etwas tut.

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