Abriss

Wie sieht es aktuell im Josefshaus in Oftersheim aus?

Die Entkernung des ehemaligen katholischen Gemeindezentrums liegt im Zeitplan, die Bühne ist verschwunden und Berge von Styropor entsorgt. Das Josefshaus weicht dem dringend benötigten Wohnraum.

Von 
Marco Montalbano
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Die große Bühne, früher Schauplatz vieler unterhaltsamer Stunden im Oftersheimer Josefshaus, ist während der Entkernung bereits komplett abgebaut. © Marco Montalbano

Oftersheim. Die Traurigkeit der Nutzer über den Verlust des Oftersheimer katholischen Gemeindezentrums ist noch deutlich spürbar. Unter das Bedauern mischt sich aber immer mehr Vorfreude auf den dringend benötigten Wohnraum, der am selben Platz in der Hardtgemeinde entstehen soll.

Wer sich aktuell dem geschichts-trächtigen Gebäude – einst ein pulsierender Ort des Gemeindelebens, in dem gebetet, gesungen, getanzt, privat getroffen und auch geschauspielert wurde – in der Bismarckstraße 3 von der Rückseite nähert, entdeckt eine Szene, die trotz der aktzellen Entkernung fast idyllisch anmutet. Ein Tisch steht vor dem Josefshaus und dazu einige Stühle, die zum Verweilen einladen.

Erholungspausen für das Bauteam

Beim aktuell guten Wetter ein willkommener Freiluftpausenraum für das Bauteam der Firma Gredler + Söhne aus Karlsdorf-Neuthard. Diese Erholung dürften sich die Arbeiter redlich verdient haben, denn beim Betreten des Gebäudes ist das schnelle Voranschreiten der umfangreichen Entkernungsarbeiten direkt zu sehen.

In den Räumen stapelt sich das Dämmmaterial – hier vor allem Styropor – und wartet auf seinen Abtransport. © Marco Montalbano

Eine solche Entkernung erfolgt heute anders als früher: Fein säuberlich werden alle artverwandten Materialien gesammelt, um sie fachgerecht zu entsorgen.

Historische Spuren und Abbruchmaterial beim Josefshaus Oftersheim

Von der Empore, auf der für so viele Jahre die „Kleine Bühne“ auftrat, ist keine Spur mehr zu sehen. Daneben, in der ehemaligen Küche, die auch Umzieh- und Pausenraum für die Schauspieler aus Leidenschaft war, ist das Interieur ebenfalls gänzlich verschwunden und Abbruchmaterial wird in großen Säcken gesammelt.

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Die Wände zeigen geradezu eine Kollektion an Tapeten aus den 1970er Jahren oder davor und oft nur noch nacktes Mauerwerk. Demontierte Deckenleuchten stapeln sich auf einem großen Haufen und im Obergeschoss liegen gleich in mehreren Räumen riesige Berge von Styropor. Über ein großes Loch in der Decke haben sich die Arbeiter Zugang zum Dach verschafft, um beeindruckend große Mengen des Dämmmaterials herauszubrechen und zusammenzutragen.

Zeitplan und Genehmigungen für den Abriss

Die Entkernung des ehemaligen Gemeindezentrums laufe problemlos und, zumindest bisher, ohne Überraschungen ab, die es bei alten Gebäuden immer geben könne, so der Bautrupp. Auf Anfrage bestätigte Bauleiter Marc Keller: „Die Arbeiten gehen gut und genau wie geplant voran. Aktuell warten wir auf die Genehmigungen und Termindurchgabe für die Verfügbarkeit der schweren Abrissmaschinen.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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