Am Waldfrieden

Wieso eine Fahrbahnabsenkung in Oftersheim leicht zu beheben war

Alexander Kulagin vom Oftersheimer Bauamt erklärt die Hintergründe der Straßenabsenkung, die in der Straße Am Waldfrieden zu einer Sperrung führte, und die Maßnahmen, die zur Beseitigung notwendig waren.

Von 
Lukas Heylmann
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In der Straße „Am Waldfrieden“ hatte sich im Mai die Fahrbahn mehrere Zentimeter abgesenkt. © Gemeinde/Kulagin

Oftersheim. Da man als Verkehrsteilnehmer ja gemeinhin eher die Oberseite der Straße benutzt, beschäftigt man sich eher selten mit dem, was darunterliegt – bis man es plötzlich teilweise sehen kann. So war es Mitte Mai in der Straße Am Waldfrieden geschehen, als sich dort die Fahrbahn mehrere Zentimeter abgesenkt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Bauamtsmitarbeiter Alexander Kulagin bereits erläutert, dass die Behebung eines solchen Schadens nicht besonders aufwendig oder kompliziert sei, konnte aber noch keine Aussage treffen, wann die entsprechende Firma sich des Problems annehmen können würde.

Mittlerweile, so berichtet Kulagin auf Anfrage dieser Redaktion, ist der Schaden bereits problemlos behoben und die Straße längst wieder für den Verkehr freigegeben. Doch was war eigentlich genau vorgefallen? „Der Sinkkasten einer Anschlussleitung war defekt“, erklärt der Bauamtsmitarbeiter. „Dadurch entstand erst ein Hohlraum unter der Fahrbahn und daraufhin dann die Absenkung.“

Mittlerweile zeugt nicht mehr viel von dem zwischenzeitlichen Schaden, nur der neue Straßenbelag erinnert an die notwendigen Arbeiten. © Heylmann

Wenige Tage nach Feststellung des Schadens konnte die Firma bereits die Anschlussleitung durch eine neue ersetzen – vom Hauptkanal bis zum Sinkkasten, laut Kulagin etwa eine Länge von vier bis fünf Metern. Um einen ungewöhnlichen Schaden handele es sich in diesem Fall nicht, wie der Bauamtsmitarbeiter erklärt, drum sei es mit dem Beheben auch so schnell gegangen.

Materialermüdung als Ursache der Straßenabsenkung in Oftersheim

Wie es zu solchen Vorfällen komme, kann Kulagin ebenfalls erläutern: „So etwas kann wegen Materialermüdung passieren, also eigentlich überall vorkommen.“ Allerdings fielen die Schäden – schließlich sind sie ja unterirdisch – oftmals nicht sofort auf. „Der Asphalt auf der Straße hat eine Eigenstabilität. Wenn dann die warmen Monate kommen, wird er – um es übertrieben zu sagen – honigartig, in jedem Fall aber weicher und damit formbar. Im Winter kann Asphalt durch seine eigene Statik auch dann halten, wenn darunter ein Hohlraum ist“, fasst der Bauamtsmitarbeiter zusammen.

Oftmals senkt sich die Straße also bei einem solchen Vorfall erst im Frühjahr oder Sommer ab. In vielen Fällen melden Mitarbeiter der AVR diese Schäden. „Die Fahrzeuge zur Müllentsorgung sind natürlich recht schwer und auch die einzigen, die regelmäßig alle Straßenzüge abfahren“, fügt Alexander Kulagin hinzu.

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Die Hauptkanäle in der Gemeinde würden regelmäßig auf etwaige Schäden geprüft, erläutert er außerdem. Dafür fährt eine Art Roboter, im Grunde ein kleines, motorbetriebenes Fahrzeug, die Leitungen ab und macht dabei Aufnahmen. „Bei den Seitenanschlüssen geht das allerdings nicht. Wir müssen als Verwaltung auch wirtschaftlich handeln und es würde zu große Kosten verursachen, alles regelmäßig auf diese Weise abzufahren“, so Kulagin. Ein Problem ist das aus seiner Sicht nicht – auch der Fall Am Waldfrieden hat ja nun gezeigt, dass die Beschädigungen auffallen. Und das offenbar rechtzeitig, denn zu Schaden kam dank Absperrung niemand und selbst die stand nur wenige Tage.

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