Hardtwaldring

Wieso schäumt dieser Oftersheimer Brunnen?

Unbekannte Täter haben mutmaßlich zweimal Waschmittel ins Brunnenwasser gekippt. Was wie ein harmloser Streich wirkt, hat die Gemeinde mittlerweile mehrere hundert Euro gekostet.

Von 
Lukas Heylmann
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So sieht es beim ersten der beiden Vorfälle aus – bevor der Bauhof die Gelegenheit hatte, den Brunnen am Hardtwaldring zu säubern. © Gemeinde

Oftersheim. Gleich zweimal ist in den vergangenen Wochen beim Brunnen an der Kreuzung von Heidelberger Straße und Hardtwaldring Seltsames zu beobachten gewesen: Das Wasser hat geschäumt – und das nicht zu knapp. Erstmals war das am Wochenende des 22. und 23. April vorgefallen, nun erneut am vergangenen Montag.

In beiden Fällen – so teilt es die Gemeinde mit – war mutmaßlich Waschmittel, das Unbekannte in den Brunnen gegeben hatten, die Ursache dafür. Der Bauhof benötigte jeweils mehrere Stunden, um das Schaumwasser abzulassen, den Brunnen und die Siebe zu reinigen sowie die Pumpen zu überprüfen und zum Schluss den Brunnen wieder aufzufüllen. Außerdem mussten die Mitarbeiter jeweils so lange spülen, bis es nicht mehr schäumte. Die Kosten belaufen sich laut Gemeinde auf über 400 Euro – jeweils. „Was vielleicht als harmloser Scherz gedacht war, verursachte einen Schaden, der von der Allgemeinheit getragen wird“, schreibt die Verwaltung in einer Mitteilung.

Oftersheimer Bürger befürchten Wiederholung der Tat

In der Oftersheimer Facebook-Gruppe, in der beide Vorfälle ebenfalls diskutiert wurden, zeigten manche Mitglieder Unverständnis darüber, dass eine solch aufwendige Reinigung notwendig sei. Ein Nutzer schrieb beispielsweise, dass Waschmittel nicht sonderlich umweltschädlich sei und auch Dichtungen nicht schade.

Gleichzeitig mahnen mehrere Nutzer an, dass die Verantwortlichen das Gleiche immer wieder machen würden, wenn die Verwaltung und der Bauhof jedes Mal einen solchen Aufwand betrieben würden.

Auf Anfrage dieser Zeitung erklärt die Verwaltung, wieso aus deren Sicht die Reinigung unerlässlich ist: „Der Schaum ist ja nicht nur im Brunnen, sondern auch außerhalb, da kann es zum Beispiel rutschig werden, wo Kinder spielen. Das führt zu einer höheren Unfallgefahr und dann ist die Gemeinde haftbar, wenn etwas passiert.“ Zur Frage nach der Umweltschädlichkeit heißt es vonseiten der Verwaltung, man wisse nicht, ob es tatsächlich Waschmittel oder nicht etwas anderes sei.

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Die Gemeindeverwaltung hat laut eigener Aussage beide Vorfälle zur Anzeige gebracht. Der Tatbestand ist laut Polizeipräsidium Mannheim jedoch noch nicht eindeutig geklärt. „Grundsätzlich besteht ein zivilrechtlicher Anspruch auf Schadensersatz, da der Gemeinde ein Mehraufwand zur Reinigung des Brunnens entstand. Diesen müssten dann die bislang noch unbekannten Täter begleichen“, erklärt Polizeihauptkommissar Philipp Kiefner auf Anfrage dieser Redaktion.

Derzeit seien die Experten des Fachbereichs Gewerbe/Umwelt dabei, weitere Details des Falls zu prüfen, so die Auskunft der Polizei. Laut Kiefner geht es dabei unter anderem darum, ob der Brunnen an die Kanalisation angeschlossen ist und darum, welcher Stoff in welcher Konzentration ins Wasser gegeben wurde. „Als tangierte Rechtsvorschriften wären unter anderem das Wasserhaushaltsgesetz, die Trinkwasserverordnung und das Naturschutzgesetz zu nennen“, erklärt er abschließend.

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