Heimat- und Kulturkreis - Verantwortliche sagen Museumstag ab / Große Aktivität hinter den Kulissen / Keine Maibaumaufstellung aufgrund von Transportproblemen

„Wir wollen niemanden unter Zugzwang setzen“

Von 
Marco Montalbano
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Der beliebte Museumstag ist vom Heimat- und Kulturkreis wegen der Pandemie abge-sagt worden. Das Tor in der Mannheimer Straße bleibt verschlossen. © Wiegand

Oftersheim. Die Nachricht wird viele Oftersheimer hart treffen: Der beliebte Museumstag wird in diesem Jahr nicht stattfinden. In einem Pressegespräch erläuterten die Vorstände des Heimat- und Kulturkreises Oftersheim (HuKo) Dieter Burkard und Gerhard Frei, wie es zu der einstimmigen Vorstandsentscheidung kam, warben um Verständnis und blickten hoffnungsvoll in die Zukunft. Trotz der Entscheidung stünde doch einiges auf der Agenda, unter anderem die Vorstellung der neuen Schulstube und das neugestaltete Gemeindemuseum, Kinderführungen und ein Malwettbewerb.

„Machen wir es oder machen wir es nicht“ sei die zentrale Frage in der Vorstandssitzung vor ein paar Tagen gewesen, so Dieter Burkard. Wie beliebt der Museumstag sei, sei ihnen allen bewusst, auch darum sei dem Vorstandsgremium die Entscheidung so schwer gefallen. „Unsere Mitglieder sind alle über 60 Jahre alt“, so Gerhard Frei. Daher sei es eine Frage des Selbstschutzes und es ginge darum, niemand anderen zu gefährden. „Zurzeit erkranken immer mehr Menschen an Covid-19, doppelt und dreifach Geimpfte genau wie solche, die es nicht sind. Dies kann schwerer oder weniger schwer verlaufen, aber sie erkranken“, meint er. Der Wegfall der Hygienemaßnahmen sei daher ein Problem. „Wir wären nicht in der Lage, Kontrollen durchzuführen oder zu organisieren“, erklären die Vorstände.

Ansteckungsgefahr zu hoch

„Museumstag, das bedeutet auch, sich gemütlich zusammen hinzusetzten, Nähe und Kommunikation“, aber gerade dies sei wegen der Ansteckungsgefahr potenziell gefährlich. „Es ist zum einen Selbstschutz für die Mitglieder, zum anderen ein Schutz für alle“, betont Burkard. Einig sei man sich darin, niemanden in Zugzwang bringen zu wollen: „Wir können nicht sagen, kommt bitte und helft, und dann kommt jemand und hilft, weil es von ihm erwartet wird, und der oder die wird dann schwer krank oder stirbt. Als Vorstand tragen wir eine große Verantwortung, der wir gerecht werden müssen.“ Auch hätte man den Museumstag gar nicht durchführen können, wenn wegen Ansteckungsgefahr zu wenige Helfer gekommen wären. „Der Tag ist immer ein großer Rummel mit vielen Menschen. Und das ohne Hygienemaßnahmen, das geht nicht“, betonen beide und werben um Verständnis. „Wir wollten die Entscheidung keinesfalls unkommentiert stehenlassen.“

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Dass in diesem Jahr auch kein Maibaum aufgestellt werden könne, habe andere Gründe und sei somit ein unglücklicher Zufall.

Heidelberger Straße offen halten

„Er muss ja vom Bauhof abgeholt werden. Durch die Baumaßnahme in der Mannheimer Straße ist der Transport über diese Strecke derzeit allerdings nicht möglich.“ Natürlich habe man überlegt, ihn über die Heidelberger Straße zu fahren, aber das ginge auch nicht: „Wir können dafür nicht diese Hauptverkehrsader für Stunden sperren lassen, was sicher gar nicht genehmigungsfähig wäre“, erläutern Burkard und Frei.

„Für die offizielle Eröffnung der Schulstube und des neu gestalteten Gemeindemuseums wird es einen Termin für geladene Gäste geben, natürlich mit dem Bürgermeister, den Mitgliedern der Arbeitskreise, Helfern und Unterstützern“, kündigt das Duo an.

Ab 29. Mai ist das Museum regulär am zweiten und vierten Sonntag im Monat von 10.30 bis 13 Uhr geöffnet. Auch würde Museumsmitarbeiter und Vorstandsmitglied Hans-Peter Sturm einen Malwettbewerb unter dem Motto „Ofdasche in bunten Farben“ veranstalten und im Verlauf des Ferienprogramms eine Ortsbegehung für Kinder anbieten.

Was mit der Kerwe und dem Weihnachts- und Hobbyhandwerkermarkt sei, würde gegen Ende der Sommerferien entschieden. „Das hängt dann von der aktuellen Corona-Situation ab. Vielleicht gibt es bis dahin ja auch ein hoch wirksames Medikament zur Behandlung“, sagt Dieter Burkard abschließend hoffnungsvoll.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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