Katholische Kirche

Zwischen Baustellen: Open-Air-Gottesdienst vor St. Kilian in Oftersheim

Inmitten von Pylonen, Absperrbändern und Warnschildern wird in Oftersheim Eucharistie gefeiert.

Von 
Hans-Peter Sturm
Lesedauer: 
Der Kirchgarten von St. Kilian im Baustellen-Outfit, dazwischen die Gottesdienstbesucher, teils auf Picknickdecken. © Hans-Peter Sturm

Oftersheim. „Achtung Baustelle!“ Unter diesem Motto hatte das Familiengottesdienstteam St. Kilian (Fago) am Sonntag wieder zu einer Open-Air-Eucharistiefeier eingeladen. Bei den zahlreichen Veranstaltungen an diesem Wochenende in der Hardtgemeinde drohte sie fast unterzugehen, dabei hätte das Thema treffender nicht sein können. Derzeit tatsächlich umgeben von mehreren Baustellen im Kernbereich Oftersheims, fanden sich im Kirchgarten auch die zahlreichen Gottesdienstbesucher zwischen rot-weißen Absperrbändern, aufgestellten Hütchen, Schutzhelmen und Warnschildern wieder. Viele junge Familien hatten sich inmitten der Grünflächen auf Picknickdecken niedergelassen, Krähen zogen lautstark am strahlend blauen Himmel ihre Kreise, und sogar Eidechsen schauten vorbei.

Die Kinder bringen ihre "Steine" für den "Bau Gottes", das Fago-Team hilft ihnen dabei. © Hans-Peter Sturm

Die einzigartige Atmosphäre dieser „Location“ begeisterte auch Dekan Uwe Lüttinger bei seinen Begrüßungsworten. „Jesus ist das Fundament unseres Hauses“ stellte er bei seiner Begrüßung fest, und der Kinderchor unter der Leitung von Gaby Weissmann mithilfe von Monika Meyer sang „Komm, bau ein Haus, das uns beschützt“. Für dieses Haus hatten die Kinder eigens „Steine“ in Form von Schuhkartons mitgebracht, die sie im weiteren Verlauf zu einer hohen Mauer aufschichteten, assistiert von den Mitgliedern des Fago-Teams - stilecht in gelben Warnwesten. Sie versahen dieses „Mauerwerk“ mit zuvor gesammelten Begriffen wie „Freunde“, „Familie“, „Geborgenheit“ und „Vertrauen“ – Eigenschaften, die den „Bau Gottes“, bestehend aus den Menschen selbst, prägen sollen.

Auch im Evangeliumstext ging es ums Bauen: So sprach Jesus in einem Gleichnis von einem Haus ohne Fundament, das schon bei der ersten Flutwelle einstürze. Wer jedoch an ihn glaube, sei wie jemand, der sein Haus auf ein starkes Fundament baue. In die Fürbitten wurde auch der neue Papst Leo XIV. mit eingeschlossen, der just in dieser Stunde in sein hohes Amt eingeführt wurde. Das mit gemeinsamen Gesten unterstützte „Vaterunser“ solle zum „Mitbauen an Gottes Reich“ anregen, so Dekan Lüttinger. Der Grundstein unseres Lebens sei Gott - „auf diesen Stein können wir bauen“ ermutigte er in Abwandlung eines bekannten schwäbischen Werbeslogans.

Mehr zum Thema

Radservice

Metropolregion Rhein-Neckar: Was bieten die ADAC-Radservice-Stationen?

Veröffentlicht
Von
Susanne Merz
Mehr erfahren
Reportage

Warum sich ein Morgenspaziergang in den Oftersheimer Dünen lohnt

Veröffentlicht
Von
Rolf Simianer
Mehr erfahren
Freiwillige Feuerwehr

Gemeinsame Übung in Oftersheim: Feuerwehren trainieren E-Auto-Unfälle

Veröffentlicht
Von
Marco Montalbano
Mehr erfahren

Zum Abschluss dankte der Dekan allen Mitwirkenden und Organisatoren wie dem Fago- und Gemeindeteam sowie dem Kinderchor unter starkem Applaus. Ein herzliches Dankeschön geht auch an den Bauhof der Gemeinde für die Bereitstellung der Baustellen-Utensilien. Bei dieser Gelegenheit informierte er auch über den aktuellen Stand des geplanten Um- und Anbaus des Pfarrhauses. Demnach soll nach den Sommerferien der Bauantrag bei der Gemeinde gestellt werden, und voraussichtlich im Januar/Februar 2026 sei mit dem Baubeginn zu rechnen.

Auch der Neubau des Kindergartens, dessen Betreuung wieder die Kilianspfarrei übernehmen werde, schreite gut voran. Passend dazu sangen die Kinder zum Abschluss „Weiter, weiter geht die Zeit“, bevor es für sie noch eine kleine Überraschung und allgemein für alle Besucher erfrischende Getränke gab, die bei anregenden Gesprächen zum Verweilen einluden.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung