Jubiläum

125 Jahre SPD in Plankstadt: Soziales Denken und Handeln zu jeder Zeit gefragt

Mit einem schönen Festakt feierte die SPD in Plankstadt ihr 125-jähriges Bestehen. Es gab Musik, Festredner, Gratulanten, Ehrungen, eine tolle Festschrift und einen kommunikativen Sektempfang.

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Sabine Geschwill
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Über alle Parteigrenzen hinweg und aus benachbarten SPD-Ortsvereinen haben sich Gäste beim Jubiläumsfest der SPD im Gemeindezentrum in Plankstadt versammelt. © Sabine Geschwill

Plankstadt. Groß war die Gästeschar und freudig der Anlass: Die SPD Plankstadt feierte ihr 125-jähriges Bestehen mit einem schönen Jubiläumsfest im Gemeindezentrum. Es gab Musik, Festredner, Gratulanten, Ehrungen, eine tolle Festschrift und einen kommunikativen Sektempfang.

„Ich finde es großartig, dass ihr dieses besondere Ereignis mit einer schönen Feier würdigt. Wir feiern heute die stolze Geschichte der SPD Plankstadt“, stellte Daniel Born fest. Der Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg und SPD-Kreisvorsitzende hatte sehr gerne die Festrede übernommen.

Born lobte den Mut, die Motivation und den Elan der Menschen von damals, die 1898 in Plankstadt die SPD gründeten und die Aktiven von heute, die nach wie vor die „Fahne der Sozialdemokratie“ im Ort hochhalten. Soziale Verantwortung zu zeigen und auch in schwierigen Zeiten für Gerechtigkeit und Ideen zu kämpfen, zeichne die SPD aus. „Vorwärts der Blick, nie zurück“, nannte Born als Kernbotschaft der Sozialdemokratie und lobte das stete vorwärts gerichtete Denken.

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Die Geschichte der SPD sei eng mit der Entwicklung der Demokratie im Land verbunden. „Wir können uns heute in Freiheit zur Sozialdemokratie bekennen, weil sich andere vor uns trotz Unfreiheit zur Demokratie bekannt und für sie gekämpft haben“, wusste der Abgeordnete. „Diese Demokratie gilt es auch heute zu verteidigen.“ Die SPD sei seit jeher Vorkämpferin für eine offene, demokratische und freie Gesellschaft. „Es kostet Anstrengung und Mühe und dafür möchte ich heute der SPD Plankstadt von Herzen danken, dass sie diese Mühe seit 125 Jahre nicht scheut.“ Er erinnerte an den bereits verstorbenen Plankstadter SPD Landtagsabgeordneten Karl-Peter Wettstein, der sicher für viele, die heute in Plankstadt in der SPD aktiv sind, ein Vorbild sei, wenn es um soziales Denken, Verantwortung und Demokratie gehe.

Bedürftige immer im Blick – SPD Plankstadt feiert Jubiläum

Der Vorsitzende der SPD Plankstadt, Professor Dr. Jürgen Kegler, der viele Jahre als Pfarrer in Eppelheim und als Dekan in Mosbach tätig war, versicherte den Gästen mit einem Schmunzeln, dass seine Rede zum Jubiläum keine langatmige Predigt werden würde. Ihm gelang ein informativer und kurzweiliger Ausflug in die Vergangenheit, der zwar 1898 mit der Gründung des Ortsvereins begann, dann aber schnell das Heute im Blick hatte.

Bürgermeister Nils Drescher plaudert hier mit Jens Rüttinger (SPD Oftersheim). © Sabine Geschwill

Anhand von persönlichen Erfahrungen und politischen Ereignissen legte er dar, warum er 1975 den Jusos beitrat und als Pfarrer Mitglied der SPD wurde. Zu den wichtigsten Themen gehörten für ihn soziale Sicherheit, gerechter Lohn, Friedens-, Entwicklungs- und Umweltpolitik und das Eintreten für Minderheiten.

Als im Jahr 2015 Flüchtlinge in großer Zahl nach Deutschland kamen, sei er für die Aufnahme hilfesuchender Menschen gewesen. Allerdings sei Deutschland darauf nicht vorbereitet gewesen. „Es gab und gibt kein gutes Eingliederungssystem.“ Die Integration durch Spracherwerb und Eingliederung in Gesellschaft und Arbeitsmarkt sei im Wesentlichen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken. „Auch SPD-Mitglieder engagieren sich unter anderem durch Sprachunterricht“, erklärte Kegler.

Das große sozialdemokratische Ziel, den Blick für die Bedürftigen im Land und in der Kommune nicht zu verlieren, habe der SPD-Ortsverein im Jahr 2020 beschlossen und führe seither Spendensammlungen für die Schwetzinger Tafel „Appel + Ei“ durch. „Bisher sind 417 große Faltkisten von Spenderinnen und Spendern gefüllt worden“, erklärte er stolz.

Plankstadt

Plankstadt: 125 Jahre SPD Plankstadt - ein Festakt mit Ehrungen

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Glückwünsche von Bürgermeister Nils Drescher zum Jubiläum der SPD Plankstadt

Bürgermeister Nils Drescher gratulierte auch im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates herzlich zum Parteijubiläum. Politischem Desinteresse begegne man in der heutigen Zeit leider sehr oft und überall, hob er hervor. Für eine gut funktionierende Gemeinschaft sei dies allerdings nicht dienlich.

Leonie und Michelle Kantos (v. l.) beeindrucken mit ihrem Klavierspiel. © Sabine Geschwill

Jede Kommune brauche engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht zum Eigennutz, sondern für die vielfältigen Belange einer Gesellschaft und zum Allgemeinwohl einsetzen. Er dankte den Vertretern der SPD, dass sie in Plankstadt seit nunmehr 125 Jahren soziales Denken und Handeln in den Mittelpunkt stellen, sozial benachteiligte Bürger im Fokus haben und mit Aktivitäten den Zusammenhalt fördern. Das sei für eine Kommune zu allen Zeiten wichtig. „Denn die soziale Schere darf nicht weiter aufgehen“, betonte Drescher. Er dankte dem SPD-Ortsverein und damit stellvertretend allen früheren und heutigen Mitgliedern und politisch Aktiven für die sozialen Aktionen, Ideen und deren Einsatz, mit denen sie Plankstadt zu einem besseren Ort gemacht haben.

Ohne Ehrenamt geht es auch bei der Plankstadter SPD nicht

Das Grußwort der SPD-Kreistagsfraktion überbrachte Kreisrätin Renate Schmidt aus Eppelheim. Sie richtete den Fokus auf die tragenden Säulen der SPD Politik in Plankstadt, die stets die Teilhabe aller im Blick habe, Randgruppen nicht aus den Augen verliere, für bezahlbaren Wohnraum kämpfe, den für viele Mitbürger so wichtigen Bürgerbus auf den Weg gebracht habe und für die Tafel Sammelaktionen organisiere. „Ehrenamtliches Engagement ist von unschätzbarem Wert in Vereinen, Organisationen und in der Politik“, betonte sie. Die SPD Plankstadt sei in der Vergangenheit als auch im Heute und ganz sicher auch in der Zukunft ein Garant für soziales und friedliches Miteinander.

Der Festakt wurde von Michelle und Leonie Kontos musikalisch ausgezeichnet umrahmt. Beide spielen seit 15 Jahren Klavier und verzückten unter anderem mit dem vierhändig gespielten ungarischen Tanz von Johannes Brahms. Ihr musikalisches Feuerwerk wurde mit Bravo-Rufen und viel Applaus bedacht.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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