Freiwillige Feuerwehr

Plankstadter Feuerwehr erhält neues Löschfahrzeug

Bei der Plankstadter Feuerwehr steht der Ersatz für den verunglückten Wagen bereit, jetzt soll mit dem nicht mehr zeitgemäßen Gerätehaus das nächste Großprojekt in Angriff genommen werden.

Von 
Catharina Zelt
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So sieht das neue Feuerwehrauto aus. Das Löschfahrzeug ist ein Vorführmodell und stand daher früher zur Verfügung als ein fabrikneuer Wagen. © Zelt

Plankstadt. Es war ein tragischer Unfall, bei dem das Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Plankstadt vergangenes Jahr verunglückte. Die Kameraden, die sich zu dieser Zeit im Wagen befanden, sind mittlerweile wieder wohlauf, aber das Löschauto ist nicht mehr zu retten gewesen (wir berichteten mehrfach). Nach etlichen Telefonaten auf der Suche nach einem Ersatz und mehreren Monaten Wartezeit stellten die Mitglieder der Feuerwehr nun das neue mittlere Löschfahrzeug (MLF) in den Dienst.

Plankstadter Verwaltung übergibt der Feuerwehr einen symbolischen Schlüssel

Noch schöner als die offizielle Übergabe des symbolischen Schlüssels, zu der Vertreter aus der Verwaltung, des Gemeinderates, vom Kreisfeuerwehrverbands, des DRK sowie von der Firma Rosenbauer gekommen waren, war für die Mitglieder der Feuerwehr aber sicherlich die Zusage von Bürgermeister Nils Drescher, zeitnah mit dem Gemeinderat die Planungen für ein neues Gerätehaus angehen zu wollen.

Die Tore der Feuerwehr in der Ortsmitte haben nämlich gerade einmal eine Höhe von 2,90 Metern – zu niedrig für viele Fahrzeuge, was auch die Suche nach einem Ersatz für den verunglückten Wagen erschwerte. Darüber hinaus entspricht das Gerätehaus längst nicht mehr den Anforderungen, die eine Feuerwehr mittlerweile zu erfüllen hat. Als Beispiel kann die „Schwarz-Weiß-Trennung“ genannt werden: Die räumliche Trennung von kontaminierten und „sauberen“ Materialien und Kleidung sollen die Schadstoff-Verschleppung nach Einsätzen eindämmen und somit die Gesundheit der Einsatzkräfte schützen. In Plankstadt ist das im Gerätehaus kaum möglich.

Symbolische Übergabe: Bürgermeister Nils Drescher (r.) überreicht den Schlüssel des Fahrzeuges an Feuerwehrkommandant Uwe Emmert. © Oberhardt/Feuerwehr

„Nach dem Unfall sagte die Gemeinde uns sofort ihre Unterstützung zu. Wir brauchten schnell ein neues Fahrzeug und weil uns so wenig Zeit blieb – bis ein neues Auto gebaut ist, kann es mal eben drei bis vier Jahre dauern – kam letztendlich nur ein Vorführfahrzeug in Frage“, skizzierte Feuerwehrkommandant Uwe Emmert die Lage nach dem Unfall vor etwa einem Jahr. Die Firma Rosenbauer konnte schließlich ein MLF in Aussicht stellen – und genau das steht ab sofort in der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr. Viel Herzblut, Schweiß und Tränen steckten die Kameraden – insbesondere die ehrenamtlichen Gerätewarte – hinein und „letztendlich kam etwas Schönes dabei herum“, meinte Emmert.

Plankstadt hat in Dreschers Amtszeit eine Million Euro in Feuerwehr Ausstattung inverstiert

Bürgermeister Nils Drescher merkte an, dass so tragisch der Unfall auch gewesen sei, er schlussendlich dieses neue Fahrzeug eingebracht habe. Er dankte dem Kommandanten, ohne den sicherlich nicht so schnell ein Ersatz in Plankstadt stünde, und dem Kreisbrandmeister Udo Dentz, der sich dafür eingesetzt habe, dass die Kommune entsprechende Fördermittel bekommt. „Eine gute Ausstattung ist wichtig für die Feuerwehr“, betonte der Bürgermeister. Rund eine Million Euro habe er mit der Gemeinde während seiner Amtszeit bislang für Feuerwehrfahrzeuge aufgewendet – und dieses Geld sei hervorragend investiert.

Mit Sorge blicke Drescher auf die vielen Brände und die im Sommer langanhaltende Trockenheit. In den vergangenen Monaten kam es in Plankstadt gleich zu mehreren Flächenbränden und auch das alte Wasserwerk stand in Flammen. Immer waren die ehrenamtlichen Kräfte der Plankstadter Wehr schnell zur Stelle. „Ihr habt eine gute Ausstattung und auch ein neues Feuerwehrhaus verdient“, schloss Drescher.

Kreisbrandmeister Udo Dentz betonte, wie schwer es mittlerweile sei, innerhalb eines Jahres ein neues Fahrzeug zu beschaffen. „Für uns war nach dem Unfall klar, dass wir unbedingt unbürokratisch Hilfe leisten müssen“, sprach er die Fördermittel an. Er sicherte direkt auch für das neue Feuerwehrhaus seine volle Unterstützung zu.

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Pfarrerin Christiane Banse und Pfarrer Reinholdt Lovasz segneten im Anschluss gemeinsam das neue Löschfahrzeug sowie das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF), das vor zwei Jahren in den Fuhrpark der Wehr aufgenommen wurde und bislang wegen der Pandemie noch nicht gesegnet worden ist.

Matthias Gerlach überbrachte Grüße von den Kommandanten des Unterkreises Schwetzingen und lobte die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren untereinander. René Faul bedankte sich in Vertretung für die Firma Rosenbauer für die Geduld und das Verständnis. Der Ukraine-Krieg und die Corona-Krise hätten das Metier stark gebeutelt, lange Lieferzeiten stünden an der Tagesordnung. Umso schöner, dass das neue Auto jetzt in der Kurpfalz stehe.

Zum Schluss hatte Kommandant Emmert noch eine Überraschung für den Nachwuchs: Die Jugendfeuerwehr bekam kleine Atemschutzgeräte, damit die Jungen und Mädchen schon einmal für ihre Zeit in der Einsatzmannschaft üben können.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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