Plankstadt. Zwei Läufer, sechs Kilometer Laufdistanz und zwölf Flaschen Welde-Bier. Das Team, das es in schnellster Zeit mit leer getrunkenem Bierkasten über die Ziellinie schaffte, hatte den Sieg beim 16. „Welde-Bierathlon“ sicher. Der Spaß-Lauf lockte am Samstag Teams aus der ganzen Region nach Plankstadt auf das Sportgelände der TSG Eintracht. Ursprünglich hatten sich 180 Teams angemeldet. Bedingt durch die Regenvorhersagen für den Veranstaltungstag und durch verschiedene Krankheitsausfälle waren es immerhin noch 140 Teams, die sich der nicht ganz alltäglichen Herausforderung stellten. Etliche davon waren „Wiederholungstäter“ und schon in den Jahren zuvor dabei.
Und die meisten davon kamen nicht in gewöhnlicher Laufkleidung, sondern sorgten für Fasnachts-Feeling auf dem Sportgelände. Kostüm anziehen, Laufschuhe schnüren und einen Zwölfer-Kasten Welde in die Hand: Schon war man startklar, um beim „Bierathlon“ mitzumachen. Die Mehrheit der teilnehmenden Männer-, Frauen- und gemischten Teams hatten sich bei der Kostümzusammenstellung schwer ins Zeug gelegt und der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Manche Männer liefen in Karohemd und Lederhose, weil dies zusammen mit einem Bierkasten ein optisch stimmiges Bild ergab. Andere Herren waren in Prinzessinnenkleidern mit Krönchen unterwegs oder trugen mutig lila Perücken mit Einhornschmuck.
Jose und Piero aus Mannheim und Ilvesheim flitzten im Super-Mario und Luigi-Kostüm über die Strecke. Moni aus Dudenhofen und Susanne aus Altlußheim hatten sich ein kuscheliges Glücksbärchen-Kostüm angezogen, Herzchen aufs Gesicht gemalt und machten „Just for fun“ als „Glücksbierchis“ mit. Die beiden Brüder Clemens und Albert aus Mannheim hatten sich eine Paarverkleidung überlegt und waren in Dirndl und Lederhose geschlüpft. „Wir wollen mit unserer Verkleidung den Leuten Freude bereiten“, gaben sie zu verstehen.
Ein farbenfroher Hingucker waren Nico und Christian aus Edingen und Nußloch. Die beiden Kumpels hatten sich aufblasbare Straußenkostüme angelegt und liefen als Team „Straußenbierschaft“ mit. Sie sind schon seit vielen Jahren dabei. „Unser Ziel ist der letzte Platz. Oft haben wir es probiert, aber noch nie geschafft.“ Die wohl wärmste Verkleidung hatten Theresa und Uli aus Plankstadt an. Sie trug einen kuscheligen Einteiler in süßem, rosafarbenen Schäfchendesign; er hatte ein felliges Wikinger-Kostüm angelegt und schwitzte darin schon vor dem Start.
Das Wetter meinte es mit dem „16. Welde Bierathlon“ gut. Denn kurz vor dem Start hörte der Regen auf. Ganz anders erging es der gesamten Helferschaft während der Vorbereitungen zur Spaßveranstaltung. „Wir wurden heute Vormittag beim Aufbau allesamt mindestens dreimal nass“, erfuhr das Publikum von Jürgen Hilberath. Der Ausdauersportler war als Moderator klasse und informierte sowohl die Teams als auch die Zuschauer über alles Wissenswerte rund um die Gaudi-Veranstaltung. „Trinken in der Trinkzone und laufen auf der Strecke“. Diese beiden Disziplinen des Bierathlons konnten sich Teilnehmer und Zuschauer leicht merken. Dass bei diesem Sportevent eine große Portion Spaß dabei war und keiner der Teilnehmer durstig blieb, war auch schnell klar. Gewinnen konnte nur, wer als Team die sechs Kilometer absolviert, alle zwölf Bierflaschen regelkonform leer getrunken und die Ziellinie samt Bierkasten auf seinen eigenen Beinen überquert hat.
Zum Abschluss der Saison
Wie es zu der verrückten Idee kam, einen „Bierathlon“ zu veranstalten, enthielt Hilberath dem Publikum nicht. „Das ist die Idee von ein paar verrückten Triathleten gewesen“, erinnerte er. Zu den „Verrückten“ gehörten damals er sowie seine Triathlon-Kollegen Andreas Grimm und Stephan Schneider. „Als Triathlet lebt man während der Wettkampfsaison sehr asketisch. Wir wollten zum Abschluss der Saison Sport, Spaß und Geselligkeit zusammenbringen und haben uns einen ‚Bierathlon’ überlegt.“ Die Welde-Brauerei sei von der Idee begeistert gewesen und hatten ihre Unterstützung sofort zugesagt. „Das läuft bis heute prima mit der Brauerei“, freute sich Hilberath.
Die Teams konnten im Vorfeld wählen, welche Welde-Biersorten sie in ihrem Kasten haben wollten. „Es gibt auch alkoholfreies Bier, weil wir hier keinen Teilnehmer zum Alkoholkonsum zwingen wollen“, verdeutlichte der Moderator. Plankstadts Bürgermeister Nils Drescher war bei dem Laufspektakel vor Ort und feuerte die Teams an. Seine Frau Christina war Mitglied der Jury und bewertete zusammen mit den Gemeinderäten Thomas Burger, Stefan Verclas, Isabel Heider, Gerhard Waldecker und Rolf Hallwachs die Kostümideen der Teilnehmer. „Es ist schön zu sehen, was sich die Teams alles haben einfallen lassen. Es waren sehr viele sehr kreative Kostüme dabei“, zeigte sich Isabel Heider begeistert und machte damit deutlich, dass es nicht einfach sei, die drei besten Kostüme herauszupicken, die am Abend bei der Siegerehrung prämiert wurden.
Für ein tolles Rahmenprogramm sorgten die Cheerleader der Heidelberg Hunters mit ihren akrobatischen Darbietungen und dem Anfeuern der Teams. Die Handballabteilung der TSG Eintracht hatte die Verpflegung der Zuschauer und Teilnehmer übernommen. Das funktionierte mit Jens, Willi, Daniel und den weiteren Helfer der Abteilung hervorragend. Super war die Musikauswahl von DJ „la Dous“, der mit Ohrwurmhits auf dem Sportgelände für prächtige Stimmung sorgte.
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