Kultur

Britta Habekost vereint in Plankstadt Literatur und Jazz

Die Krimi-Autorin Britta Habekost liest im Gemeindesaal von Plankstadt aus ihrem Werk „Melodie des Bösen“ und macht gemeinsam mit Thomas Siffling und Thomas Debus Paris lebendig.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Das Künstlertrio bringt gemeinsam das Paris der 1920er-Jahre in den Gemeindesaal: Autorin Britta Habekost (v. l.), Trompeter Thomas Sifflung und Kontrabassist Thomas Debus erschaffen gemeinsam eine sehr dichte Atmosphäre. © Kaltschmidt

Plankstadt. Habekost ist ein Name, der vielen Kurpfälzern bekannt vorkommen dürfte und direkt mit einem lokalen Comedian assoziiert wird. Doch der Name Habekost ziert auch die Cover zahlreicher Kriminalromane. Lange Zeit schrieb der Comedian „Chako“ Habekost gemeinsam mit seiner Frau Britta die fesselnden Geschichten. Im Jahr 2021 veröffentlichte Britta Habekost erstmalig alleine einen Krimi, der unter dem Titel „Stadt der Mörder“ viele begeisterte Leser nach ins Paris des Jahres 1924 entführte. Gerade mal ein Jahr darauf folgte die Fortsetzung „Melodie des Bösen“ und nimmt ihre Leser erneut mit in das Paris der 1920er-Jahre und die dortige Jazzszene, die einen Aufschwung und zugleich Gegenbewegungen erlebte.

„Wir hatten die Idee, eine Lesung mit Britta Habekost zu veranstalten und mit der Jazzmusik zu verbinden“, berichtet Claudia Verclas, die Leiterin der Plankstadter Bücherei bei ebenjener. „Wir dachten, mehr als Nein sagen kann er nicht und haben dazu den Jazztrompeter Thomas Siffling angefragt“, so Verclas. Umso größer sei dann die Freude über seine Zusage und die Unterstützung von Kontrabassist Thomas Debus gewesen. Auch bei den Plankstadtern scheint die Idee gut angekommen zu sein. Die musikalische Lesung am Dienstagabend sei eigentlich im kleinen Büchereisaal geplant gewesen. „Nachdem die Tickets sehr schnell ausverkauft waren, haben wir kurzfristig entschieden, sie in den großen Ratssaal zu verlegen. Und sogar dafür sind jetzt alle Tickets ausverkauft“, erzählt die Büchereileitung.

Britta Habekost liest aus ihrem zweiten eigenen Kriminalroman. © Kaltschmidt

Chako Habekost übernimmt die Moderation des Abends in Plankstadt

Zur Eröffnung der Veranstaltung bezeichnet Verclas den Abend als einen „Publikumsrenner“, zu dem sie auch Bürgermeister Nils Drescher und seine Frau begrüßen darf. Dank der Buchhandlung „Bücher Insel“ sei es nicht nur möglich, Gedrucktes zu erwerben, sondern es auch von der Autorin signieren zu lassen. Eine weitere Überraschung bringt das Publikum zu einem ungläubigen Staunen: „Der Abend wird moderiert von ,Chako Habekost’“, verkündet Verclas zur Freude aller Gäste. „Chako“ Habekost selbst verrät, er sei zuvor nie Moderator für seine eigene Frau gewesen und zeigt daraufhin seine ernste und vor allem liebenswerte Seite, indem er Dankbarkeit für seine Ehefrau äußert, bevor er mit seinem echten Kurpfälzer Dialekt alle zum Lachen bringt.

Als Britta Habekost mit ihrer beruhigenden und reinen Stimme ihren Kriminalroman zu lesen beginnt wird es still im Publikum. Die Trompetenklänge, von denen sie liest, ertönen im Saal. Der Abend entpuppt sich als eine Mischung aus ruhiger Lesung mit all der Spannung, die ein Krimi mit sich bringt, vereint mit eindrucksvoller Jazzmusik von Thomas Siffling an der Trompete und Matthias Debus am Bass und immer wiederkehrenden komödiantischen Einlagen durch Moderator Habekost, welche die Stimmung auflockern.

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So beeindruckt nicht nur die Autorin mit den Auszügen ihres Romans, dessen Inhalt so anschaulich und authentisch geschildert ist, dass man meinen könnte, sie habe 1925 selbst in Paris verbracht, sondern auch die Musiker mit ihrem Können an den Instrumenten. Sie spielen zum einen leise die Töne, die Britta Habekost mit ihren Worten beschreibt und bekommen zum anderen immer wieder Zeit, ganze Stücke wie „La vie en rose“ von Edith Piaf oder „Smile“ von Charlie Chaplin zu spielen.

"Just a little song": In Plankstadt verabschieden sich die Musiker mit einer Eigenkomposition

Nach der letzten gelesenen Passage, die definitiv zum weiteren Eintauchen anreizt, verabschieden sich auch die Musiker mit einer passenden eigenen Komposition von Thomas Siffling, die den Titel „Just a little song“ trägt.

Das Publikum gibt im Anschluss ein sehr positives Feedback. Heidi Kunz kennt die Romane zwar bisher noch nicht, wie sie sagt, erinnere sich selbst aber gerne an ihre Jugend im Jazz-Zeitalter zurück: „Mein Mann und ich haben auch in Paris geheiratet“, verrät sie ihren persönlichen Bezug. Andere Gäste kennen den Krimi bereits vor der Lesung und sind beeindruckt vom harmonischen Zusammenspiel der Leserin und der Musiker. So bleibt es hoffentlich nicht bei dieser erfolgreichen Premiere und vielleicht kann man Britta Habekost in Zukunft noch öfter gemeinsam mit den Musikern erleben.

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