Plankstadt/Region. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Baden-Württemberg gibt in einer Pressemitteilung anlässlich der steigenden Temperaturen Hitzetipps für Garten und Balkon – und dazu wie man auch an heißen Tagen Wasser sparen kann. Als Folge des Klimawandels sind längere heiße und trockene Phasen im Sommer auch in Deutschland keine Seltenheit mehr, heißt es dort.
Trinkwasser werde so immer mehr zum kostbaren Gut, mit dem auch im Garten und auf dem Balkon sparsam umgegangen werden sollte. Glühende Hitze und kein Regen in Sicht – das ist mitunter in Baden-Württemberg im Sommer immer häufiger der Fall. Die Hitzewellen sorgen auch im Garten und auf dem Balkon für Arbeit, da viele Pflanzen ohne zusätzliche Bewässerung vertrocknen würden.
Nachhaltige Gartenplanung: Tipps vom BUND-Experten
„Dagegen lässt sich aber kurz- und mittelfristig einiges tun“, betont Thomas Giesinger, Gartenexperte beim BUND Baden-Württemberg. Denn schon bei der Auswahl der Pflanzen kann man vorausschauend planen. „In Zeiten des Klimawandels sollte man statt feuchtigkeitsliebenden Rhododendren und Azaleen lieber Pflanzen für einen traditionellen Bauern- oder mediterranen Steingarten wie beispielsweise Lavendel, Rosmarin, Borretsch oder Malven wählen“, rät der Experte.
Auch große Rasenflächen sollte man vermeiden, denn durch die geringe Wurzeltiefe vertrockne dieser besonders schnell. Nach längerer Trockenzeit wird der braune Rasen aber nach wenigen Regentagen wieder grün und muss nicht unbedingt bewässert werden. Es hilft auch, den Rasen seltener zu mähen und den Rasenmäher höher einzustellen.
Ressourcenschonende Rasenpflege und Bewässerung
Für größere Grünflächen sei eine seltene Mahd mit einem Balkenmäher der beste Weg. „Das höhere Gras schützt den Boden vor Austrocknung und nützt außerdem Schmetterlingen und Käfern. Das Rasenwässern kann man sich dann sparen“. erläutert Giesinger. Auf Rasensprenger sollte ohnehin verzichtet werden. Beim Sprengen verdunste zu viel Wasser, bevor es die Pflanzen erreicht. Zum Schutz des Trinkwassers sollten auch Unkrautvernichtungsmittel oder Insektengifte nicht im Garten und auf dem Balkon eingesetzt werden.
Die wichtigsten Tipps im Überblick
- Pflanzenauswahl: Wähle Pflanzen, die weniger Wasser benötigen und an trockene Bedingungen angepasst sind, wie Lavendel, Rosmarin, Borretsch oder Malven, anstelle von feuchtigkeitsliebenden Arten.
- Rasenpflege: Vermeide große Rasenflächen, da diese schnell austrocknen können. Reduziere das Mähen des Rasens und stelle den Rasenmäher höher ein, um das Gras länger zu lassen und den Boden vor Austrocknung zu schützen.
- Bewässerung: Nutze Regenwasser, indem du es aus Regenrinnen in Eimern, Fässern oder Zisternen sammelst. Bewässere den Garten und den Balkon vorzugsweise früh morgens oder spät abends, um die Verdunstung zu minimieren. Eine Bodenbedeckung wie Rindenmulch hilft ebenfalls, Feuchtigkeit im Boden zu halten.
- Vermeidung von Wasserverschwendung: Verzichte auf Rasensprenger, da sie zu viel Wasser verdunsten lassen, bevor es die Pflanzen erreicht. Meide auch den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln oder Insektiziden im Garten und auf dem Balkon, um das Trinkwasser zu schützen.
- Bewusstsein für den Wert von Wasser: Sei dir bewusst, wie wertvoll Wasser ist, und trage durch Maßnahmen wie diese dazu bei, Trinkwasser zu sparen und den Grundwasserpegel zu erhalten.
Für die notwendige Bewässerung im Garten und auf dem Balkon sollte man laut Mitteilung des BUND möglichst Regenwasser nutzen. Das Wasser kann aus der Regenrinne in Eimern, Fässern oder unterirdischen Zisternen aufgefangen werden. Regenwasser wird von vielen Pflanzen besser vertragen als teils gechlortes und kalkreiches Leitungswasser. Wer den Garten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gießt, verringert außerdem die direkte Verdunstung. Auch eine Bodenbedeckung wie zum Beispiel eine dicke Schicht aus Rindenmulch lässt weniger Feuchtigkeit aus dem Boden austreten.
Wasser ist kostbar: BUND appelliert an Hobbygärtner
Die Naturschutzorganisation weist außerdem noch mal darauf hin, wie wertvoll Wasser ist. Hobbygärtner helfen durch die genannten Maßnahmen, das kostbare Trinkwasser zu sparen.“ Denn wir werden in den nächsten Jahren sicher noch viele Debatten darüber erleben, wer in Zukunft wofür wie viel Grund- und Trinkwasser verbrauchen darf“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Obwohl über die Hälfte der Menschen im Land ihr Wasser aus dem Bodensee und dem Uferfiltrat von Flüssen beziehen, sind viele unserer Quellen örtliche Wasserspeicher. Deswegen dürfen wir nicht riskieren, dass die Grundwasserpegel weiter sinken“, appelliert Thomas Giesinger abschließend.
Weitere allgemeine Tipps zu verschiedenen Umweltschutzthemen gibt der BUND Baden-Württemberg auf seiner Website unter www.bund-bawue.de/tipps. Davon drehen sich viele um den Umgang mit privaten Gärten sowie Bepflanzung auf dem Balkon.
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