Plankstadt. „Sie hat das getan, was nahelag, in dem Vertrauen, dass es gut wird“, so beschrieb Diakon Bernhard Carl in seiner Predigt im Caritas-Altenzentrum Sancta Maria in Plankstadt zu Maria Himmelfahrt die Mutter Jesu. Doch nicht nur die Heilige hat etwas gewagt, in dem Vertrauen, dass es gut wird. Auch Heimleiterin Marta Trautwein. Denn der Geschäftsführer des Caritas-Verbandes Bernhardt Martin erzählte in seiner Ansprache bei einem Sektempfang nach dem Gottesdienst zum Patroziniumsfest, dass es ihre Idee gewesen sei, junge Menschen aus Indien für die Arbeit im Seniorenzentrum Sancta Maria zu begeistern – inzwischen sind sie da.
Der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte war damit gelegt, denn schon seit Anfang Februar dieses Jahres absolvieren die vier Männer und eine Frau ihr halbes Freiwilliges Soziales Jahr in der Altenpflege. Nun sei man glücklich und dankbar, dass die fünf FSJler zukünftig als Auszubildende dem Fachkräftemangel in der Pflege, den man auch bei der Caritas sehr spüre, etwas entgegensetzen, erläutert Martin im Gespräch mit unserer Zeitung.
Bewohnerin feiert ihren 90. Geburtstag
Der Anlass für das Sommerfest an Maria Himmelfahrt war vielseitig – ein Gottesdienst, um gemeinsam das Patrozinium der Heiligen Maria zu feiern. Aber auch der 90. Geburtstag von Bewohnerin Renate Klein, der mit Kaffee und Kuchen mit den Angehörigen gefeiert werden durfte. Und natürlich mit Musik vom „Crazy Duo“, zu dessen Musik auch getanzt und geschunkelt wurde. Abends dann noch ein Mitarbeiterfest und die Übergabe gebrauchter Laptops durch die Firma Key Solution IT für die fünf MMitarbeiter aus Indien als Spende. „Unsere Firma ist Dienstleister für die Caritas und wir unterstützen gerne soziale Projekte“, erklärte Frank Weckruf, der das Unternehmen vor Ort vertrat.
Noch-FSJlerin Abiya Simethy schwärmte in den höchsten Tönen von der Arbeit mit den Senioren: „Wir freuen uns sehr über die Geschenke. Die Arbeit macht viel Spaß. Auch Deutschland gefällt uns gut.“ Dass die Arbeit in Deutschland den baldigen Auszubildenden derart zusagt, ist wohl zum nicht unerheblichen Teil das Verdienst der Caritas-Mitarbeiterinnen Nathalie Kirst und Caroline Meier, die den Neuankömmlingen eine früchtetragende Einführung in das notwendige Fachwissen und das gesellschaftliche Leben bei uns lieferten. Heimleiterin Trautwein bestätigte das: „Sie haben bei der Wohnungssuche, der Krankenversicherung, der fachlichen Bildung und vielem mehr geholfen.“
Am Nachmittag wolle man den Angehörigen ermöglichen, die Betreuung und Pflege im Heim näher kennenzulernen, sagte Pflegerin Simone Herold, während sie eine liebevoll gestaltete Ecke mit vielen verschiedenen Gegenständen aus der alltäglichen Arbeit in einem Pflegeheim präsentierte. „Wir wollen den Menschen auch zeigen, dass die Pflege zu Unrecht in Verruf ist und die Arbeit viel Spaß macht“, fügte Trautwein hinzu. Unter anderem präsentierte sie die Entspannungsmöglichkeiten für bettlägerige Bewohner: „Dafür haben wir unseren Wagen zum Snoezeln, den fahren wir ins Zimmer und nehmen uns Zeit für die Bedürfnisse der Menschen.“ Ätherische Öle fördern die Geruchsstimulation und dienen bei der der Massage und Bewegung der Extremitäten der Entspannung. Für Herold ist klar: „Das Schönste ist anschließend das Lächeln der Senioren.“
Wie sich verschiedene Krankheiten anfühlen, das konnten Angehörige an diesem Nachmittag nachempfinden, etwa mit einem Simulationshandschuh, der zeigte, was Menschen mit Parkinson empfinden: Es fühlt sich an, wie tausend Ameisen unter der Haut. Durch das Zittern ist es nicht einmal mehr möglich, einen Stift zu halten.
Nicht nur solche Einblicke soll es auch künftig geben, sondern eben auch viel Raum für Begegnungen wie bei diesem schönen Gartenfest mit dem „Crazy Duo“, bei dem die Hits kräftig mitgesungen wurden.
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