Plankstadt. Die Energiekrise ist mittlerweile in aller Munde – vor einigen Monaten hat die Gemeinde Plankstadt deshalb eine Taskforce eingerichtet. Diese soll die Bewältigung der Energiekrise und die konkreten Maßnahmen für den Fall vorbereiten, dass es zu einer Gasmangelsituation oder sogar einem -lieferstopp kommt. Die ersten Ergebnisse werden die Verantwortlichen der Taskforce in der nächsten Gemeinderatssitzung vorstellen. Dann stehen auch gleich einige Beschlüsse an.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat zwei Verordnungen zur Sicherung der Energieversorgung erlassen: Eine Verordnung beinhaltet kurzfristige, die andere mittelfristige Maßnahmen. Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählen in Plankstadt laut Vorlage beispielsweise, dass Flure, Treppenhäuser und Durchgangsbereiche nicht mehr beheizt und Beleuchtung öffentlicher Gebäude abgeschaltet werden sollen. Keine Einsparvorgaben bestehen dagegen bei der Raumtemperatur von Schulen und Kindergärten. Das gilt allerdings nicht etwa für die Turnhallen. Hier könnte die Hallentemperatur von 19 auf 17 Grad Celsius sinken.
Die Dämmung von Rohrleitungen, der Einsatz von effizienten Heizungspumpen und die Optimierung der Heizungseinstellung gehören zu den mittelfristigen Maßnahmen. Generell hat die Taskforce eine lange Liste von möglichen Einsparungen ausgearbeitet und kategorisiert. Das Gebäude mit dem weitaus größten Energiebedarf ist derzeit die Mehrzweckhalle, die rund ein Drittel der Gesamtenergie für Strom und Wärme benötigt.
Energie-Taskforce Plankstadt: Beleuchtung auf LED umstellen
Die Taskforce hat außerdem bauliche energetische Sanierungsmaßnahmen aufgelistet. Zeitnah umgesetzt werden soll nach Vorberatung im Ausschuss das Nahwärmenetzes für die öffentlichen Gebäude in der Ortsmitte und der Ausbau der Photovoltaik auf allen noch nicht belegten Dächern der Gemeinde sowie die Umstellung der restlichen Straßenbeleuchtung auf LED.
Weiter soll die Förderung von Balkonkraftwerken für gemeindeeigene Mietwohnungen vorangetrieben werden. Angedacht ist die ebenfalls gemeindeeigene Beschaffung von zunächst 30 Balkon-Photovoltaikanlagen, die an die Mieter für 60 Euro pro Jahr vermietet werden. Um darüber hinaus die Höhe der Nachzahlungen der Betriebskostenabrechnung 2022 zu verringern, wurde im Ausschuss eine Anhebung der Nebenkostenvorauszahlung bei Gasheizung um 50 Prozent vorgeschlagen. Zusätzlich soll für die kommenden beiden Nebenkostenabrechnungsperioden ein Bonussystem für Einsparmaßnahmen bei den Mietern einen weiteren Anreiz geben, Heizenergie einzusparen. In Wohnungen, in denen die Energiekosten seitens der Gemeinde getragen werden – so zum Beispiel bei Geflüchteten und Obdachlosen – soll die Raumtemperatur mithilfe einer digitalen Steuerung erprobt und geregelt werden.
Über all das wird der Gemeinderat beraten. Außerdem stehen auf der Agenda die Rechnungsergebnisse bei der Abwasserbeseitigung, Feststellung der Jahresrechnung und der Werksrechnung der Gemeindewasserversorgung für 2021 sowie der Neufassung der Betriebssatzung für den Eigenbetrieb „Gemeindewasserversorgung Plankstadt“ zum 2023.
Energie-Taskforce Plankstadt: Weitere Grundstücke im Angebot
Angepasst werden soll die Vergaberichtlinien „Kantstraße Nord“: Nachdem nunmehr das erste Bieterverfahren für 16 Grundstücke im Baugebiet „Kantstraße Nord“ abgeschlossen ist, sollen im Herbst weitere 13 Grundstücke angeboten werden. Zudem steht die erste Änderung des Bebauungsplans „Kantstraße Nord“ an. Zu guter Letzt steht noch die Errichtung von zwei Doppelhaushälften in Hinterbebauung in der Schubertstraße auf der Tagesordnung des Gemeinderates.
Info: Die Gemeinderatssitzung findet am Montag, 26. September, um 18.30 Uhr im Ratssaal statt.
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