Plankstadt. „Das alles heißt auf keinen Fall, dass ich das Auto verbieten möchte, was mir ja gerne mal vorgeworfen wird“, macht Felix Felbel deutlich, der für die Grüne Liste Plankstadt (GLP) in den Gemeinderat gewählt wurde. „Es geht nur darum, etwas mehr Gleichberechtigung für die anderen Verkehrsteilnehmer herzustellen.“
Ein Platz in der Gemeinde, der besonders gut zu seiner Agenda passt? Da muss Felix Felbel nicht lange überlegen: „Der geplante Radschnellweg neben dem Nettoparkplatz.“ Eine Wahl, die der Berufsschullehrer im kaufmännischen Bereich zu begründen weiß: „Dieser Standort verbindet zwei Dinge, die mir sehr wichtig sind: Klimafreundliche Mobilität und die geschützte Natur des Biotops.“
Zur Person
Felix Felbel ist 40 Jahre alt und lebt seit zehn Jahren in Plankstadt.
Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Als Berufsschullehrer arbeitet er im kaufmännischen Bereich.
Er wurde mit 1335 Stimmen als drittes Mitglied in den Gemeinderat gewählt. sax
Insgesamt brauche die Gemeinde ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept, findet der Familienvater, der mit 1335 Stimmen in den Rat gewählt wurde: „Dabei sollte das Fahrrad etwas mehr mit eingebunden werden. Und auch die Fußgänger müssen noch besser geschützt werden.“ Grüne Verbotspolitik – nicht mit Felbel. Zwar sehe er Verbesserungsbedarf bei der klimaneutralen Mobilität, das bedeute aber nicht, dass er sich gegen Autofahrer stelle: „Mir reicht es, die Gegebenheiten der Fußgänger und Fahrradfahrer zu verbessern.“
Neuer Plankstadter Gemeinderat Felbel: Fußverkehrscheck guter Anfang
Die Gemeinde Plankstadt sei diesbezüglich aber auch schon auf einem recht guten Weg: „Der Fußverkehrs-check war da ein sehr guter Anfang. Dass die Gemeinde dafür einen Zuschlag bekommen hat, ist übrigens zu einem nicht unerheblichen Teil Verdienst der GLP.“ Nun sei es wichtig zu handeln, gerade für die Kinder, findet der 40-Jährige.
Er habe selbst drei Kinder und wisse also, wovon er spreche: „Wegen der vielen parkenden Autos können Kinder an den meisten Stellen nicht sicher über die Straße gelangen.“ Er wolle sich aber keineswegs nur beschweren, konkrete Lösungsvorschläge liefert Felbel gleich mit: „Ich wäre Fan von Nasen, also Einkerbungen an den Straßen. Die würden einen weiteren Blick der Kinder ermöglichen.“ Außerdem könne eine solche Veränderung dazu beitragen, dass der Verkehrsfluss etwas gebremst werde. „Und diese Inseln könnte man bepflanzen. Plankstadt ist ein schöner Ort für Insekten, mit Sträuchern und Bäumen auf den Nasen bieten wir denen noch mehr Heimat.“
Gesehen habe er derartige Bauminseln in Mannheim: „Dort gibt es das überall, wo die Straße breit genug ist, dass die Feuerwehr weiterhin noch durchkommt. In Plankstadt gibt es einige Straßen, die sich dafür anbieten würden.“
Jugend und Öffentlicher Nahverkehr: Mobilität in Plankstadt im Fokus
Das zweite Thema, für das sich der 40-Jährige – der übrigens betont, kein Mitglied der Bundespartei Bündnis 90/Die Grünen zu sein – einsetzen wolle, sei der Nachwuchs: „Durch meine Tätigkeit als Berufsschullehrer liegen mir die Jugendlichen am Herzen und ich habe mich auch schon mit dem Jugendbeirat getroffen.“ Um echte Verbesserungen zu bewirken, sei es notwendig, auch über Gemeindegrenzen hinweg zu kooperieren. „Beispielsweise sollten wir gemeinsam mit Eppelheim den Fahrradweg durch Straßenlaternen mit Bewegungsmelder zwischen den Gemeinden beleuchten.“
Beide Themen, Mobilität und Jugend, seien in der Gemeinde eng verbunden: Wir sollten auch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stärken. Momentan fährt jede Stunde ein Bus ins Neuenheimer Feld nach Heidelberg. Natürlich weiß ich, dass es da Planungsvorgaben gibt. Perspektivisch möchte ich mich trotzdem dafür einsetzen, dass die Busse alle 20 Minuten bis ins Neuenheimer Feld fahren. Mit den Busverbindungen nach Schwetzingen sei er zufrieden, allerdings müsse es möglich werden, auch regelmäßig in andere Städte zu kommen, beispielsweise Wieblingen.
Felix Felbel schaut sich Ideen für Plankstadt ab
„Oh, und übrigens habe ich mir noch eine Idee aus Mannheim abgeschaut, die das Leben kleiner Kinder und Familien einfacher machen könnte.“ Wenn er mit seinen Kindern zwischen drei und sechs Jahren Fahrrad fahre, stelle er immer wieder fest, dass der Nachwuchs nicht ungestört auf dem Gehweg durch die Gemeinde fahren könne: „Immer wieder kommen sie an parkenden Autos nicht vorbei. Die Gefahr, hängen zu bleiben, ein Auto zu beschädigen oder vom Fahrrad zu fallen, ist hoch.“ Eine Beobachtung, die auch bei den Eltern anderer Kindergartenkinder in Plankstadt Thema sei: „Viele lassen ihre Kinder deswegen nicht mit dem Fahrrad zum Kindergarten.“
In Mannheim gebe es eingezeichnete Parkplätze als Orientierungshilfe: „Die meisten Autofahrer meinen das ja nicht böse. Sie suchen einen Parkplatz und stellen sich irgendwo hin. Wenn dann aber einer eingezeichnet ist, können sie sich daran orientieren und es bleibt genug Platz für Kinder auf Rädern und für mobilitätseingeschränkte Personen.“ Eine Lösung, die auch den Geldbeutel der Gemeinde schone, findet Felix Felbel.
Etwas mehr Grün an der neuen Ortsmitte, die ihm Bürgermeister Nils Drescher aber schon zugesagt habe. Sozialwohnungen, um die sich Plankstadt aber bemühe. Die Vereine fördern, was schon in hohem Maße passiere – Felix Felbel setzt sich für viele Themen ein, sieht diese in Plankstadt aber schon bedient: „Wir sind wirklich auf einem sehr guten Weg, den ich nun mitgestalten möchte.“
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