Kommunalpolitik

Tim Berger (CDU) ist neu im Plankstadter Gemeinderat

Tim Berger (CDU) ist das jüngste Mitglied und hat einiges auf der Agenda: Ein neues Gerätehaus für die Feuerwehr, mehr Treffpunkte für Jugendliche. Und vor allem: „Die Generationen verbinden, das ist mir wichtig.“

Von 
Noah Eschwey
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Tim Berger ist mit 1696 Stimmen in den Plankstadter Gemeinderat gewählt worden. Damit hat der 23-Jährige zunächst nicht gerechnet. © Noah Eschwey

Plankstadt. So richtig geplant sei seine Kandidatur nicht gewesen. Eigentlich habe Tim Berger auch bis zum letzten Moment nicht geglaubt, es wirklich in den Gemeinderat Plankstadt zu schaffen. Und mit Politik hat sich der 23-Jährige zuvor auch nie so richtig beschäftigt. „Aber die Bürger möchten mich wohl im Rat sehen. Und dieser Verantwortung will ich nun auch gerecht werden.“

Eines Tages habe Jutta Schuster, die Fraktionsvorsitzende der CDU Plankstadt, bei der Familie Berger angerufen. Bis dahin ein recht gewöhnlicher Vorgang, immerhin saß Tim Bergers Vater Andreas 19 Jahre lang im Gemeinderat für die Fraktion. Allerdings wollte Schuster mit dem Junior sprechen: „Mein Vater ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten. Die Liste der CDU wurde aber nicht voll, daher fragte sie mich, ob ich mich nicht auf den letzten Listenplatz setzen lassen möchte.“ Dass er es mit dieser schlechten Ausgangslage wirklich in den Rat schafft, sei undenkbar gewesen: „Ich war auf Platz 22 gelistet. Da habe ich nicht damit gerechnet, es wirklich zu schaffen.“

Tim Berger tritt in große Fußstapfen

Nun wolle Tim Berger die übertragene Verantwortung allerdings wahrnehmen – und in die Fußstapfen seines Vaters treten: „Zum Beispiel bin ich schon im Bauausschuss. Mein Vater war da auch viele Jahre Teil von. Ich hoffe, dass ich von seiner Erfahrung profitieren kann.“ Doch auch von anderen Verwandten möchte der Gemeinderatsneuling lernen: „Mein Großvater ist mittlerweile 82 Jahre alt und Ur-Plankstädter. Ich möchte seine Erfahrung nutzen.“

Zur Person

Tim Berger ist 23 Jahre alt und in Plankstadt aufgewachsen.

Er arbeitet als Kfz-Mechatroniker-Meister im Familienunternehmen Berger Recyclinghof.

Mit 1696 Stimmen schafft es der junge Erwachsene im ersten Versuch in den Gemeinderat – vom Listenplatz 22 der CDU.

Besonders wichtig ist es Berger, jungen Menschen eine Stimme zu geben. Er möchte aber auch Brücken zwischen den Generationen bauen. nesy

Auch im beruflichen Sinne orientiert sich der Kfz-Mechatroniker-Meister an seinen Vorfahren: „Ich arbeite in unserem Familienunternehmen. Wir betreiben einen Containerdienst und Recyclinghof.“ Langfristig wolle er die Firma in Plankstadt führen. Und sogar in seiner Persönlichkeitsbildung greift der junge Mann auf seine Vorbilder zurück: „Mein Vater ist glaube ich für seine sehr direkte und offene Art bekannt. Besonders das Direkte respektiere ich sehr an ihm. Und ja, eigentlich möchte ich auch so sein.“

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Besonders möchte er das in der Kommunalpolitik: „Ich will es genauso machen, nur vielleicht noch ein bisschen besser. Aber das braucht sehr viel Zeit und Erfahrung, die ich nun erst einmal sammeln muss.“ Dass er sich für die CDU entschieden habe, beruhte auf praktischen Überlegungen: „Wie gesagt bin ich eher unpolitisch. Mein Vater ist in der CDU, weswegen ich da immer Berührungspunkte hatte.“ Allerdings bleibe nach Ausschlussverfahren auch keine andere Alternative übrig: „Ich komme aus der Autobranche und halte dementsprechend nichts von den grünen Ideen. Olaf Scholz taugt mir gar nichts, weswegen ich mich mit der SPD nicht anfreunden könnte. Und mit den Aussagen vieler AfD-Politiker kann ich auch überhaupt nichts anfangen.“Nur die Linke, die sei nie ein Thema für den jungen Erwachsenen gewesen.

Neue Räumlichkeiten für die Plankstadter Feuerwehr

Wie auch seine Parteikollegen, sieht Berger ein großes Problem bezüglich des Feuerwehrhauses der Gemeinde: „Die Leute schützen uns ehrenamtlich, müssen sich aber hinter den Autos umziehen. Ich habe viele Freunde bei der Feuerwehr, die verdienen den größten Respekt. Dann sollten wir ihnen auch das geben, was sie brauchen.“ Mit vielen Entwicklungen in der Gemeinde sei er zufrieden: „Der Ortskern wurde wunderschön, gerade nachts. Und ich begrüße die Schaffung von Wohnraum. Also super, dass das mit dem Neubaugebiet gut läuft. Es ist eine Bereicherung, wenn neue Menschen in unsere Gemeinde kommen.“

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Was Berger immer wieder betont: „Die Generationen verbinden, das ist mir wichtig.“ Zum Beispiel helfe er gerne beim Heimat- und Kulturkreis: „Von den älteren Menschen können Jüngere unglaublich viel lernen. Heutige Jugendliche engagieren sich aber nicht mehr dort, wo die Älteren sind.“ Dass die Gemeinde Angebote für Jugendliche schaffe, hält der 23-Jährige für richtig: „Ich finde es gut, dass die Jugendliche einen Treffpunkt am Häckselplatz bekommen. Obwohl ich mich gerne dafür einsetzen möchte, dass es langfristig einen geeigneteren Standort gibt.“ Genau dafür brauche man ihn im Gemeinderat – um die junge Perspektive miteinzubeziehen.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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