Gemeindezentrum - SPD-Mitglieder, Abgeordnete und Angehörige gedenken Karl-Peter Wettstein / Blumenschale in Ehren abgelegt

Gedenkfeier für SPD-Politiker Karl-Peter Wettstein in Plankstadt

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sr/zg
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Im Gemeindezentrum gedenken Mitglieder der SPD, Abgeordnete und Angehörige dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Karl-Peter Wettstein. Dieter Beil (links) hält eine Rede zu seinen Ehren. t © Lenhard

Plankstadt. Erstmals als SPD-Abgeordneter in den Landtag gewählt wurde Karl-Peter Wettstein am 23. April 1972. Auf den Tag genau 50 Jahre später hielt der Plankstadter SPD-Ortsverein eine Gedenkfeier im Foyer des Gemeindezentrums am vergangenen Samstag für ihn ab. Eingeladen waren die Mitglieder des Ortsvereins, die aktuellen und früheren Bundestags- und Landtagsabgeordneten und die SPD-Ortsvereinsvorstände im hiesigen Wahlkreis und selbstverständlich die Angehörigen des im Jahr 2013 verstorbenen Politikers. Bürgermeister Drescher war urlaubsbedingt verhindert. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Feier in einem sehr würdevollen Rahmen stattfand.

Ortsvereinsvorsitzender Professor Dr. Jürgen Kegler begrüßte besonders den SPD-Landtagsabgeordneten und Landtagsvizepräsidenten Daniel Born, die frühere Landtagsabgeordneten Rosa Grünstein, Festredner Dieter Beil und die Angehörigen Karl-Peter Wettsteins. Den früheren Bundestagsabgeordneten Lothar Binding entschuldigte er, da er sich ebenfalls in Urlaub befand.

Dieter Beil aus Altlußheim, der mehrere Funktionen in der SPD auf Orts- und Kreisebene innehatte, war Berater und langjähriger Freund Karl-Peter Wettsteins. Er ging detailgetreu auf dessen politische Laufbahn ein, und zwar von Anfang an bei den Jusos und Mitbegründer des Sozialdemokratischen Hochschulbundes, dessen Bundesvorsitzender er in den Jahren 1963/64 war. Sehr spannend sei dann die Wahl bei der Nominierungskonferenz für die Kandidatur zum Landtagsabgeordneten im Oftersheimer Schützenhaus gewesen, die Wettstein knapp für sich entscheiden konnte. Bei der Landtagswahl sei er dann als Abgeordneter gewählt worden. Anhand der Wahlkampfprospekte informierte Dieter Beil über die politischen Standpunkte seines Freundes und dessen Funktionen in der SPD-Fraktion, zunächst als bildungs- und entwicklungspolitischer und später als wirtschaftspolitischer Sprecher. Bei gewissen Themen sei er auch seiner Zeit weit voraus gewesen. So habe er die Forderung gestellt, dass Pflegeberufe stärker gefördert werden sollten. Den Bürgern gegenüber habe er stets ein offenes Ohr gehabt. Um die Probleme, die an ihn herangetragen worden seien, habe er sich immer sehr gründlich gekümmert.

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Wie unbeirrt er seiner Gewissensentscheide gefolgt sei, zeigte sich nach der Landtagswahl 1992. Als einziger SPD-Abgeordneter habe er sich gegen die Bildung einer Großen Koalition mit der CDU ausgesprochen. Die Wahl vier Jahre später habe die Richtigkeit dieser Auffassung bestätigt. Die SPD büßte kräftig an Wählerstimmen ein.

Zu guter Letzt ging der Festredner auf Wettsteins Kampf um den Erhalt der Selbstständigkeit der Gemeinden Plankstadt und Oftersheim ein. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Walter Kraus, habe die Eingemeindung der beiden Gemeinden nach Schwetzingen befürwortet. Karl-Peter Wettstein und sein CDU-Kollege Dr. Lothar Gaa hätten das verhindert. Dieter Beil begrüßte den Vorschlag der Plankstadter SPD, Straßen nach diesen beiden Politikern zu benennen.

Nach diesem mit großem Beifall honorierten Vortrag kam die ehemalige Landtagsabgeordnete Rosa Grünstein zu Wort. Sie hob die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Karl-Peter Wettstein hervor. Drei Jahre vor der Landtagswahl 2002 habe er sie als Zweitkandidatin zu jeder Veranstaltung mitgenommen und alle wichtigen politische Themen mit ihr abgestimmt und sei dann zwei Jahre vor der Wahl als Abgeordneter zurückgetreten, um ihr als seine Nachfolgerin die Einarbeitung als Abgeordnete zu ermöglichen.

Landtagsvizepräsident Daniel Born sprach die Arbeit Wettsteins als wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion an und unterstrich dessen Forderung, dass sich der Staat nicht nur um die Großbetriebe zu kümmern habe, sondern insbesondere die kleinen Handwerksbetriebe fördern sollte.

Nach dem Dank von Manfred Wettstein, dem Bruder Karl-Peters, an den Veranstalter und die Redner, fand die Feier bei einem Glas Sekt und einem kleinen Imbiss ihren Abschluss.

Eine Abordnung, unter anderem mit Rosa Grünstein, Daniel Born, Professor Dr. Jürgen Kegler und den Angehörigen des Geehrten, stellte auf dem Grab von Karl-Peter und Renate Wettstein eine Blumenschale auf. sr/zg

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