Gewerbering

Gemeinderat Plankstadt: Grünes Licht für Bauvorhaben vor Ort

Im Gewerbering in Plankstadt wird bald gebaut. Auch ein weiteres Vorhaben wird nach vier Jahren Planung vom Gemeinderat abgesegnet. Einem außergewöhnlichen Projekt erteilt der Rat aber eine Absage.

Von 
Catharina Zelt
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Im Gewerbering 20 möchte ein Unternehmen seinen Gebäudekomplex erweitern. Der Gemeinderat stimmte zu. © Gemeinde Plankstadt

Plankstadt. In der ersten Gemeinderatssitzung im Jahr 2025 stand vor allem ein Thema im Vordergrund: das Bauen. So stimmte der Gemeinderat einstimmig den Abwägungsvorschlägen sowie der von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung erarbeiteten Entwurfsunterlagen zum Bebauungsplan „Quartier um die Friedrichschule“ zu. Außerdem billigte er die örtlichen Bauvorschriften.

Bürgermeister Nils Drescher freute sich, dass damit „deutliche Nachverdichtungsmöglichkeiten in der Ortsmitte geschaffen“ wurden. Die Grundstückseigentümer könnten davon profitieren - sofern sie von den neuen Regelungen Gebrauch machten.

Vier Jahre bis Bebauungsplan in Plankstadt genehmigt wurde

An diesem Prozess war auch eindrucksvoll zu sehen, wie lange es dauert, bis ein Bebauungsplan final beschlossen ist. Bereits im März 2021 hatte der Gemeinderat grünes Licht für die Aufstellung des Plans und der örtlichen Bauvorschriften gegeben. Vier Jahre später sind nun schließlich alle Lärm- und Naturschutzgutachten erstellt, Einwendungen abgewogen und der Bebauungsplan gültig. Das „beschleunigte Verfahren“ hat letztendlich also doch einige Zeit gedauert, wie Gerhard Waldecker (Plankstadter Liste) anmerkte.

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Im letzten Schritt, den Michael Szeifert-Kiss vom Bauamt vorstellte, wurden nun sowohl redaktionelle Änderungen vorgenommen als auch kleinere Änderungen in den Planunterlagen im Bebauungsplan vorgenommen. Die Gemeinderäte verzichteten auf eine Aussprache und stimmten einstimmig zu.

Baustellen im Gewerbering Plankstadt stehen an

Weiter ging es um die Erweiterung eines bestehenden Bürogebäudes im Gewerbering 20. Das ansässige Unternehmen, die Leonhard Weiss Bauunternehmung, möchte rund 60 neue Arbeitsplätze für Verwaltungsarbeiten schaffen. Dazu soll der Bürokomplex in Bereichen dreigeschossig ausgeführt werden. Hierbei beträgt die Fläche des zweiten Obergeschosses rund 58 Prozent des darunterliegenden ersten Obergeschosses. Die Grundflächen- und Geschossflächenzahl wird nicht überschritten, die maximale Gebäudehöhe jedoch in Teilbereichen um 1,60 Meter.

Aufgrund der Tatsache, dass nur rund die Hälfte des Gebäudes die Zahl der Vollgeschosse und die maximale Gebäudehöhe überschreitet, seien laut Vorlage die Grundzüge der Planung nicht berührt. Die Abweichung sei städtebaulich vertretbar und Nachbarn aufgrund der Randlage nicht betroffen. Aus Sicht der Verwaltung sei die Erweiterung sehr effizient geplant, erklärte Bürgermeister Drescher.

Ein Tiny House wird es in Plankstadt wohl erstmal nicht geben. © Henning Kaiser/dpa

Der Gemeinderat erteilte einstimmig das Einvernehmen zur Erweiterung des bestehenden Bürogebäudes und die benötigte Befreiung von der maximalen Zahl der Vollgeschosse und Gebäudehöhe.

Gemeinderat lehnt Umbau ab: Aus Umspannstation in Plankstadt wird kein „Tiny House“

Zuletzt beschäftigte sich das Gremium mit einer eher ungewöhnlichen Bauvoranfrage. Am Ungersgarten soll aus einer Umspannstation Wohnraum entstehen. Konkret sahen die Planungen vor, den Trafo-Turm zu entkernen und in zwei Wohnräume mit jeweils rund 13 Quadratmeter umzuwandeln. Szeifert-Kiss erläuterte, dass das Ortsbild nicht beeinträchtigt werden dürfe. Im Einzelfall könne davon abgewichen werden, „wenn die Abweichung der Nutzungsänderung einer zulässigerweise errichteten baulichen Anlage zu Wohnzwecken, einschließlich einer erforderlichen Änderung oder Erneuerung, städtebaulich vertretbar ist und auch unter Würdigung nachbarlicher Interessen mit den öffentlichen Belangen vereinbar ist“.

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Diese Ausnahmeregelung sollte nach Auffassung der Verwaltung nur dann angewandt werden, „wenn qualitativ hochwertiger Wohnraum geschaffen werde und die Angrenzer in ihren Rechten nicht wirklich eingeschränkt werden“.

Laut Verwaltung werde in diesem Fall kein qualitativ hochwertiger Wohnraum geschaffen, welcher von der Regelung des Einfügens in die Umgebungsbebauung befreien sollte. Die Wohnraumgestaltung sei weder familien- noch seniorengerecht und würde maximal eine Wohnform in der Art eines „Tiny Houses“ erfüllen. Durch die deutlich nach hinten versetzte Lage würde die Wohnnutzung auch Einblick auf die Nachbargrundstücke gewähren.

Was qualitativ hochwertigen Wohnraum in Plankstadt ausmacht

Viviane Reize (Die Grünen) wollte wissen, was qualitativ hochwertigen Wohnraum ausmache. Szeifert-Kiss nannte die Kriterien senioren- und familiengerecht sowie das Verhältnis von Kosten und Nutzen. In diesem Fall wäre etwa die Privatsphäre von drei Wohnhäusern stark eingeschränkt. Reize erklärte, dass sie die Argumentation nachvollziehen könne. Generell fände sie das Konzept der „Tiny Houses“ interessant, weil man so Flächen nutzen könne, die sonst leer stünden. Im vorliegenden Fall fungiere der Turm aber auch als Nistplatz für Vögel und Fledermäuse.

Der Gemeinderat folgte einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung und versagte das Einvernehmen zur Bauvoranfrage.

Prunksitzung des PCC in Plankstadt steht vor der Tür

Bürgermeister Nils Drescher warb außerdem für die große Prunksitzung des Plankstadter Carneval-Clubs (PCC) am Samstag, 8. Februar, um 18.55 Uhr in der Mehrzweckhalle. Da der Backenbläserumzug aufgrund der Bundestagswahl in diesem Jahr entfällt, sei dies einzig größere närrische Veranstaltung im Ort. Karten gibt es im Tintenklexx in der Schubertstraße 36 in Plankstadt.

Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen für die Wahl im Februar auf Hochtouren, wie Drescher berichtete. Sobald die Verwaltung die Unterlagen bekäme, wolle sie diese noch am selben Tag rausschicken.

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