Plankstadt. Die ersten Möbel sind schon abgebaut, die Planung ist in vollem Gange – bis Herbst sollen Teile des evangelischen Gemeindezentrums so saniert werden, dass die Jungen und Mädchen der Friedrichschule sowie die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte dort täglich ein warmes Mittagessen bekommen können. Im Juni hatte der Gemeinderat beschlossen, neben den Räumlichkeiten im Untergeschoss zusätzlich Teile des Erdgeschosses des evangelischen Gemeindehauses für die Kinderbetreuung anzumieten.
Damit einher geht auch eine Umnutzung der Räume: Im Untergeschoss werden die Grundschüler der nahe gelegenen Friedrichschule künftig nachmittags betreut und die Mensa zieht vom Keller in den großen Saal. „Die Hauptnutzung der Schüler ist bis 16 Uhr angedacht – danach können Vereine den Raum weiterhin nutzen“, betont die evangelische Pfarrerin Christiane Banse bei einem Vor-Ort-Termin. Michael Ahnepohl vom Bauamt, der spontan mit dazugekommen ist, fügt hinzu: „In der großen Küche, die die Gemeinde ebenfalls anmietet, wird dann für die Kinder gekocht.“ Bereits zum Schuljahresbeginn soll der Mensabetrieb starten.
Der hintere Teil des großen Saales bleibt für die Mitglieder der Kirchengemeinde. Auf lange Sicht soll die Holztheke dort zu einer kleinen Küche umfunktioniert werden, denn die große Küche wird aus Hygienegründen nur von der Cateringfirma genutzt, mit der die Gemeinde bereits einen Vertrag geschlossen hat. „Von der Firma erhalten wir auch zusätzliche Ausstattung, wie Konvektomaten – also Heißluftdämpfer – und Tiefkühlschränke“, erklärt Ahnepol. Die Geräte finden zum Teil auch im hinteren Raum der Küche Platz, der vom vorderen Teil mit einem Durchgang abgetrennt ist.
„Die Kirchengemeinde wird jetzt in der Küche noch einmal mit ehrenamtlichen Helfern ausmisten und das Geschirr übergangsweise verstauen“, meint Banse. Denn für die Schüler wird extra kindgerechtes Geschirr angeschafft.
Materialknappheit bemerkbar
Zwar soll der Mensabetrieb sicher im Herbst starten, ob bis dahin alle nötigen zusätzlichen Installationen abgeschlossen sind, ist aktuell allerdings noch unklar. Materialknappheit und Auslastung der Handwerksbetriebe machen sich bemerkbar. Schon im Ausschuss für Ordnung, Bau und Umwelt waren die steigenden und unberechenbaren Preise für Rohstoffe in diesem Zusammenhang ein Thema.
„Die zusätzlichen Elektroinstallationen sind technisch die größte Herausforderung. Neue Leitungen müssen verlegt und dazu zum Teil Wände aufgerissen werden“, erklärt der Bautechniker. Zur Zeit sei es allerdings schwierig, überhaupt Preisangebote von den Handwerksbetrieben zu bekommen.
Erste Veränderungen sind bereits im Keller zu sehen: Möblierung, Theken und Schränke sind dort zum Großteil abgebaut. Neue Möbel, die Sanierung der Elektroinstallation und eine bessere Ausleuchtung sollen für die Kinder nach den Ferien ein optimales Umfeld zum Lernen und Spielen in der Nachmittagsbetreuung schaffen.
Aber auch die evangelische Jugend wird ihre Räume künftig weiterhin im Keller haben. Vom großen Betreuungsraum aus sind zwei weitere Räume zugänglich, die die Jugendlichen der evangelischen Kirchengemeinde selbst gestalten dürfen – eine Sofaecke ist beispielsweise geplant und zudem soll der Billardtisch bleiben. „Die Jugendlichen haben sich ein Konzept für die Nutzung der Räume überlegt und sich außerdem über die Finanzierung Gedanken gemacht“, erzählt die Pfarrerin. Denn neues Mobiliar koste schließlich Geld. „Die Kirchengemeinde wird die Jugendlichen natürlich unterstützen“, fügt sie hinzu. Ihr ist es, wichtig zu betonen, dass die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit der Gemeindeverwaltung super funktionieren. „Ein gutes Miteinander ist uns sehr wichtig“, sagt sie. In den kommenden Wochen wird sich im Gemeindezentrum schließlich noch einiges verändern.
Essen für 140 Kinder
„Damit künftig die Betreuung in der Kernzeit und ein warmes Mittagessen für insgesamt rund 140 Kinder der Friedrich-Grundschule und der evangelischen Kindertagesstätte in hellen und großen Räumen sichergestellt ist, haben weltliche und kirchliche Gemeinde am Mittwoch mit der Unterzeichnung des Vertrages alle Wege geebnet“, freut sich Bürgermeister Nils Drescher über die bald gemeinsame Nutzung des evangelischen Gemeindehauses, das unmittelbar an den Schulhof der Friedrichschule grenzt und damit optimal für kurze Wege steht.
Info: Weitere Bilder gibt’s unter www.schwetzinger-zeitung.de
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