Plankstadt.
Wie überall in der Region sind auch die Plankstadter in den vergangenen Tagen durchgerüttelt worden. Denn Anfang Januar starteten die 3D-seismischen Messungen der Geohardt. Die Tochtergesellschaft von EnBW und MVV sucht damit geologische Bohrziele, um bis zu drei potenzielle Standorte für Geothermie-Heizwerke festzulegen. Die Messungen sollen im Februar abgeschlossen werden. Anschließend erfolgt die Auswertung der Messdaten sowie die Überführung in ein 3D-Modell zur Identifikation potenzieller Bohrziele.
Während an den Ortsrändern die speziellen Fahrzeuge der Geohardt unterwegs waren, blieb es im alten Ortskern still. Denn, das erklärte Bürgermeister Nils Drescher auf Nachfrage in der jüngsten Gemeinderatssitzung, die Kommune hat die Arbeiten im alten Ortskern quasi blockiert. Grund dafür sind die Trinkwasserleitungen, die teilweise über 100 Jahre alt sind. Während der Sanierungsarbeiten in der Ortsmitte werden diese partiell ausgetauscht. Nur dort, wo klar sei, dass die Leitungen in Ordnung seien, werde gemessen.
Geothermie-Messungen in Plankstadt: Markierungen in grün, gelb oder rot
Ulrike Breitenbücher von der Plankstadter Liste wollte wissen, was es mit den verschiedenfarbigen Markierungen etwa in grün, gelb oder rot auf den Straßen auf sich habe. Darauf wusste die Verwaltung keine Antwort - unsere Zeitung hat deshalb bei der GeoHardt nachgefragt. „Die Farben haben keine spezielle Bedeutung, außer dass sie gut sichtbar sein müssen. Alle drei genannten Farben dienen der Markierung von Anregungspunkten“, antwortete ein Sprecher des Unternehmens.
Nils Drescher betonte, dass die Kommune mit den Messungen nichts zu tun habe. Über den genauen Zeitpunkt sei die Gemeinde erst recht spät informiert worden, die Anwohner hätten per Posteinwurf ein Schreiben des Unternehmens zugestellt bekommen. Beim weiteren Vorgehen werde die Gemeinde aber mit einbezogen. Auf die Frage von Viviane Reize (Grüne Liste Plankstadt), ob Meldungen bezüglich Schäden beim Rathaus eingegangen seien, verneinte der Bürgermeister. Die Gemeinde sei aber auch nicht der Ansprechpartner.
Geothermie-Messungen in Plankstadt: Gegenwind im Internet
Im Internet stoßen die Messungen auf mächtig Gegenwind. Viele Nutzer berichten davon, wie „unzumutbar“ die Erschütterungen und der „starke Druck“ seien.
Auf der Webseite der Geohardt ist ersichtlich, dass die Messungen in Plankstadt noch einige Tage andauern werden. Im südlichsten Teil der Gemeinde sind sie bereits abgeschlossen, der Rest der Gemarkung folgt noch. Die Fahrzeuge arbeiten von Süden nach Norden - parallel messen die Verantwortlichen auch in Schwetzingen und Brühl.
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