Geschichte

Heimatmuseum Plankstadt soll digital und interaktiv werden

Der Vorsitzende des Heimat- und Kulturkreises in Plankstadt, Udo Weis, stellt vor, wie das digitale Vermittlungskonzept aussehen soll. Was Besucher künftig erwartet.

Von 
Maria Herlo
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Wie sieht das digitale Vermittlungskonzept für das Heimatmuseum in Plankstadt aus? Bei einem Vortrag werden die interessierten Gäste informiert. © Dorothea Lenhardt

Plankstadt. Wie lässt sich das kulturelle Erbe Plankstadts für kommende Generationen effizient zugänglich machen? Antwort auf diese Frage gab der Vorsitzende des Heimat- und Kulturkreises, Udo Weis, am vergangenen Samstag in einem Vortrag vor mehr als einem Dutzend Interessierter. Unter den Zuhörern waren auch Bürgermeister Nils Drescher und Gemeindearchivar Ulrich Kobelke. Dank einer Spende des Rotary-Clubs in Höhe von 5.000 Euro soll ein Projekt Wirklichkeit werden, das Plankstadts Geschichte ins digitale Zeitalter überführt.

Weis stellte sein Konzept in einer klar gegliederten Powerpoint-Präsentation vor – und machte dabei schnell deutlich: Es geht nicht allein darum, Exponate zu bewahren, sondern sie barrierefrei, mehrsprachig, generationenübergreifend, authentisch und multimedial zugänglich zu machen.

Geschichte aus Plankstadt für die Nachwelt konservieren

Anschließend zählte er die Schritte auf, die unternommen werden müssen, um dies zu verwirklichen. Ausgehend von der Überlegung, dass Zeitzeugen sterben und wertvolles Wissen verlorengeht, ist es wichtig, das kulturelle Erbe innovativ zu bewahren. „Geschichte soll lebendig gemacht werden durch authentische Geschichten, Bilder, Stimmen aus dem Ort selbst“, erklärte er. Zeitzeugenberichte, kleine Alltagsgeschichten, Fotos und Videos sollen ebenso ihren Platz finden wie Aufnahmen von Handwerksvorführungen oder Bräuchen. Alles könne von Bedeutung sein – ob große historische Ereignisse oder scheinbar kleine persönliche. „Wir wissen nicht, was in zehn, zwanzig oder hundert Jahren für die Nachwelt interessant sein wird. Aber wenn wir es jetzt nicht sammeln, ist es unwiederbringlich verloren“, betonte Weis.

Udo Weis, Vorsitzender vom Heimat- und Kulturkreis Plankstadt, stellt das Projekt vor. © Dorothea Lenhardt

Herzstück des Projekts ist die Einführung von QR-Codes, die auf wetterfesten Tafeln, Museumsschildern oder Plakaten angebracht werden. Mit dem Smartphone gescannt, öffnen sie den Zugang zu multimedialen Inhalten – Tonaufnahmen, Videos, historischen Fotos oder erklärenden Texten. So können Besucher selbstständig in die Geschichte Plankstadts eintauchen und genau die Themen auswählen, die sie am meisten fesseln. „Das schafft einen niedrigschwelligen Zugang für alle Besuchergruppen“, sagte Weis.

Technische Schritte im Heimatmuseum Plankstadt notwendig

Um dies technisch umzusetzen, sind mehrere Schritte geplant: sechs WLAN-Access-Points, eine moderne Website sowie rund zwanzig QR-Tafeln, die an markanten Orten installiert werden. Erste Inhalte gibt es bereits: In seiner Präsentation zeigte Weis Bilder, die sofort Erinnerungen weckten – etwa von einem alten Wohnzimmer, vom Tabakanbau oder vom Wandgemälde in der Remise.

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Gestartet ist das Projekt im Juli 2025, die offizielle Präsentation soll im Juni 2026 erfolgen. Und die Erwartungen sind hoch: Nicht nur Plankstadts Geschichte soll auf diese Weise für kommende Generationen bewahrt werden – das Projekt könnte auch Vorbild für andere Gemeinden werden. Zur Mitwirkung sollen sowohl Vertreter der Heimatmuseen von Oftersheim, Ketsch, Brühl oder Eppelheim eingeladen werden als auch Schulen und Vereine. Zum Abschluss erinnerte Weis an kommende Veranstaltungen: Am Donnerstag, 25. September, um 19 Uhr findet der Vortrag „Wie schütze ich mich vor Betrug“ statt, am 4. Oktober die Lego-Ausstellung und am 25. Oktober das Kürbisfest.

Freie Autorin

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