Gemeinderat

Keine neuen Tablets für Lehrer in Eppelheim

Der Antrag der Humboldt-Realschule Eppelheim wurde einstimmig vom Gemeinderat abgelehnt.

Von 
Linda Saxena
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Die Humboldt-Realschule – hier eine Luftaufnahme aus dem Jahr 2020 – ist mit ihrem Antrag bei der Stadtverwaltung gescheitert. Wie so oft liegt das in den Kosten begründet. © Stadt

Eppelheim. Die Humboldt-Realschule hat sich mit einem Antrag an die Stadtverwaltung gewandt. Für das Lehrpersonal sollen neue iPads angeschafft werden. „Die Kosten können nicht aus dem Schulbudget getragen werden, sodass die Schule die Verwaltung um eine Kostenträgerschaft angefragt hat“, heißt es in der Sitzungsunterlage. Eine Information sorgte bei den Gemeinderäten besonders für Verwunderung: Die aktuellen Geräte der Lehrer seien drei Jahre alt und „der sukzessive Austausch soll baldmöglichst beginnen“, so die Beschlussvorlage. Angenommen, dass die Stadt Eppelheim die Anschaffung neuer Geräte übernehmen würde, beliefen sich die Kosten auf rund 26 000 Euro – alleine für das Lehrpersonal an der Humboldt-Realschule. Für alle Schulen würde eine Summe von rund 95 000 Euro anfallen.

Arbeitgeber steht in der Pflicht

Bürgermeisterin Patricia Rebmann findet klare Worte: „Die Ausrüstung des Lehrpersonals fällt unter die Aufgabe des Arbeitgebers. Und das ist das Land Baden-Württemberg.“ Außerdem sei die Anschaffung der aktuellen Tablets über das Förderprogramm „Digitalisierung Schulen“ erfolgt. „Das hat die Stadt bereits voll ausgeschöpft“, so die Bürgermeisterin. Die Verwaltung befürchtet auch, dass eine Bewilligung des Antrages Folgen hat. „Dann wollen alle Schulen neue Geräte.“

Zustimmung zu der Stellungnahme der Verwaltung bekundet auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Sitzung. „Wenn Geräte fehlen sollten, müsste unserer Auffassung nach das Land oder Stiftungen angefragt werden“, sagt Marc Böhmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Außerdem sei er der Meinung, dass die Geräte nach drei Jahren noch nicht veraltet seien. Das findet auch Claus Reske aus der SPD-Fraktion. „Updates von Apple für iPad-Geräte werden nach der Zeitschrift Computerwoche für mindestens fünf bis sieben Jahre geliefert“, sagt er. So viele Jahre hätten die Geräte der Humboldt-Realschule noch nicht hinter sich.

Haushaltskasse ist leer

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Er verweist auf eine neue Möglichkeit für die Realschule. Vor 2025 solle es keine neuen Gelder seitens des Bundes geben, aber es sei ein Folgeprogramm „Digitalpakt 2.0“ in Planung. „Hier besteht eine neue Möglichkeit für die Schulen“, sagt Reske. Auch die CDU hält die Anschaffung in Blick auf die finanzielle Lage der Stadt Eppelheim nicht für sinnvoll. „Die Haushaltkasse lässt es nicht zu“, sagt Harald Andres aus der CDU-Fraktion.

Der Gemeinderat spricht sich mit 21 Stimmen und einer geschlossen Meinung gegen den Antrag aus: Die Stadt wird also keine neuen iPads für Lehrkräfte der Humboldt-Realschule finanzieren.

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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