Plankstadt. Mit dem Bürgermeister der Gemeinde Plankstadt, Nils Drescher, kann man hoch hinaus – oder auch tief hinab. Zumindest dürfte dies der Eindruck von den fünf Jungen und zwei Mädchen gewesen sein, die an der Veranstaltung „Ein Tag mit dem Bürgermeister“ als Teil des Ferienprogramms teilgenommen haben. Denn passend zum diesjährigen Thema Wasser durften die Kinder unter anderem die obersten Stufen des Wasserturms erklimmen und die dunkelsten Tiefen eines Leitungsschachts erkunden.
Die Veranstaltung begann an der Bushaltestelle des Rathauses. Die sieben Teilnehmenden zwischen neun und zwölf Jahren freuten sich sichtbar, als der Bürgermeister mit seinem Lastenrad anrollte. Das Rad nutze er hauptsächlich dienstlich, im Privaten würde er vorrangig spazieren gehen, erklärte der Rathauschef der wartenden Meute: „In Plankstadt bietet es sich an, Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen, das geht einfach schnell.“
Das erste Mal parkte die Gruppe ihre Drahtesel am Lehrschwimmbecken der Friedrichschule, wo sich ein untypisches Bild findet: Kein Wasser im Becken, überall Schutt und mittendrin ein Bagger – hier wird offensichtlich saniert. „500 000“, „zwei Millionen“, „eine Millionen“, lauteten die Schätzungen auf die Frage, wie viel die Hallenbadsanierung kosten würde. Dass es mit 4,5 Millionen Euro mehr als das Doppelte des höchsten Tipps braucht, um das Schwimmbad in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen, in dem übrigens alle sieben anwesenden Kinder schwimmen gelernt haben, löste ein Raunen in der Runde aus.
Weiter ging’s auf dem Rad zum Wasserturm. Wassermeister Alexander Zieher zeigte dort den Kindern die befestigten Brutkästen für Turmfalken. Ein Stopp wurde auch bei der Backstube Leisinger eingelegt. Dabei thematisierte Silke Sauer-Leisinger – passend zum Thema – wie viel Wasser für das Brot und die 60 bis 70 Kuchen, die hier täglich gebacken werden, benötigt wird.
In der Jahnstraße wartet dann ein besonderes Abenteuer: Die Kinder dürfen in einen Leitungsschacht. „Bald steht in der Zeitung, dass der Bürgermeister die Gemeinde trockenlegt“, kommentierte Bernhardt Müller vom Umweltamt lachend, als der Wassermeister die vorher abgeseilten Kinder am Verschlussrad drehen lässt. Wobei die Beschreibung nicht ganz zutreffend ist, denn Drescher seilte die Kinder zwar ab, stieg selbst aber nicht mit in den zwei Meter tiefen Schacht.
Eigenes Rohr schweißen
„Der Wasserturm“, lautet die Antwort von den beiden elfjährigen Luca und Mate auf die Frage, was ihr persönliches Highlight an diesem Vormittag gewesen sei. Der zehnjährige Philipp interessierte sich vor allem für die großen Maschinen in der Backstube Leisinger: „Das war schon cool. Die Tour war aber auch anstrengend. Danach lege ich mich erst mal auf die Couch.“
Mit Ferienhelfer Julian Zieher durften die Anwesenden ihr eigenes Rohr schweißen, was dank moderner Technik mit einem Barcode-Scanner funktioniert. „Das fand ich persönlich am spannendsten“, so Bürgermeister Drescher, der anfügte: „Es ist schön, dass die Kinder die Rohre mitnehmen können und sogar beim Thema Wasser ein Erinnerungsstück haben.“ Selbst für ihn sei es überraschend gewesen, dass in der heutigen Zeit durch Knopfdruck geschweißt werden kann.
Für Martina Ahnepohl, die für Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde zuständig ist, handelt es sich bei der Veranstaltung, wie jedes Jahr, um einen vollen Erfolg: „Den Kindern macht es einfach immer Spaß.“ So sieht es auch die elfjährige Alessia: „Ich war schon letztes Jahr dabei und Herr Drescher ist einfach witzig.“ Zurück am Rathaus bekamen die Kinder als Überraschung ein Eis von der Gemeinde spendiert.
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