Plankstadt. Natürlich hat Bauen mit einer Lotterie nichts gemeinsam. Doch angesichts der Kostenentwicklung beim Neubau der Kultur- und Sporthalle, so Plankstadts Bürgermeister Nils Drescher in der jüngsten Gemeinderatssitzung, fühle man sich manchmal daran erinnert. Bei der Vergabe für die Mess- und Regeltechnik sowie die Dachabdichtungsarbeiten erlebte man jedenfalls eine kleine Achterbahnfahrt. Einmal ging es knapp 25 Prozent unter die Schätzung und einmal fast 60 Prozent über die Schätzung. Letzteres schlage deutlich stärker ins Kontor.
Der Leiter des Bauamts, Andreas Ernst, erläuterte die beiden Vergaben. Bei der Mess- und Regeltechnik verzeichnete Ernst vom wirtschaftlichsten Bieter, der Firma Resiga aus Esslingen, eine Angebotssumme von knapp 164 000 Euro, was etwas über 54 000 Euro unter der Schätzung liegt. Bei der Dachabdichtung ging es mit den Kosten dagegen deutlich nach oben. Anstatt der erwarteten knapp 870 000 Euro muss die Gemeinde mit der Vergabe an die Firma Eckert aus Ladenburg nun knapp 1,38 Millionen Euro investieren. Nicht schön, aber die Kostenentwicklung sei nachvollziehbar.
Insgesamt belaufen sich die Kosten aktuell auf 26,7 Millionen Euro. Womit man sich nah auf dem Niveau der Kostenberechnung von 26,9 Millionen Euro befindet. Dabei seien mit der Vergabe der beiden hier genannten Gewerke nun 74 Prozent aller Bauleistungen ausgeschrieben. Insgesamt seien laut Kostenschätzung noch Bauleistungen in Höhe von 4,8 Millionen zu vergeben. Aktuell verzeichnet Ernst eine Kostenüberschreitung von knapp elf Prozent. Würde man die bisherigen Abweichungen auf die restlichen Ausschreibungen weiterrechnen, wären Mehrkosten von einer halben Million Euro zu erwarten. Der Risikopuffer von 1,8 Millionen Euro müsste dann angegangen werden. Er würde laut Ernst dann auf 1,5 Millionen Euro sinken. Alles in allem, so der Tenor in der Verwaltung, sei das Projekt im grünen Bereich.
Eine Einschätzung, die am Ratstisch allgemein geteilt wurde. Von Gerhard Waldecker (PlaLi) und Andreas Wolf (CDU) über Knut Doll (GLP) bis zu Dr. Dr. Ulrich Mende (SPD) herrschte die Überzeugung, dass man jetzt mit dem Bauen nicht aufhören könne und da durchmüsse. Und so goutierten der Gemeinderat die beiden Vergaben einstimmig.
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