Plankstadt. Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Spatenstich der neuen Kultur- und Sporthallen im Westende von Plankstadt. Mitte März, soll es so weit sein. Das nehmen wir zum Anlass, um noch einmal alle Fakten zum Megaprojekt und dem Abriss der Mehrzweckhalle zusammenzutragen.
Warum wird die Mehrzweckhalle abgerissen?
Die Mehrzweckhalle ist über 40 Jahre alt und hat ausgedient. Sie weist zahlreiche Mängel auf, vor allem im Brandschutz und der gesetzlich vorgeschriebenen Barrierefreiheit. Zudem ist sie für den Handballsport zu schmal und erfüllt derzeit nicht die Norm des Handballbundes. Ferner sind die Leitungen einfach zu alt. Außerdem sind die laufenden Kosten der Halle sehr hoch. Im September 2017 stimmten bei einer Bürgerbefragung zur Sportstättenentwicklung 60,6 Prozent für den Ersatzneubau der Dr.-Erwin-Senn-Halle an der Mehrzweckhalle. Eine Machbarkeitsstudie zeigte zwei Jahre später, dass die Sanierung der Mehrzweckhalle teurer wäre als ein Ersatzneubau.
Wann soll die Mehrzweckhalle abgerissen werden?
Die Mehrzweckhalle soll im Jahr 2025 abgerissen werden - bis auf die Kegelhalle, die Gastronomie und die Wohnungen. Zunächst soll an die Kegelhalle die neue Kultur- und Sporthalle angebaut werden. In einem zweiten Bauabschnitt soll die Mehrzweckhalle dann abgebrochen werden.
Wie sollen die neuen Kultur- und Sporthallen aussehen?
Im Juli 2020 fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zum Ersatzneubau zweier Hallen mit Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans „Kultur- und Sportquartier Westend“. Die Hallen soll in das neue „Kultur- und Sportquartier Westend“ integriert werden. Es wird eine Dreifach-Sporthalle und eine Zweifach-Kulturhalle geben - beide sind doppelgeschossig. Während die Kulturhalle mit Bühne sich über Erd- und Obergeschoss erstreckt, versinkt die Sporthalle mit Tribüne im Untergeschoss und taucht dann im Erdgeschoss auf. Ein Foyer bietet zusätzlichen Platz. Die Fassade soll begrünt werden, genau wie ein Teil des Dachs. Dort werden auch Solar- und Photovoltaikpaneele installiert. Das „innovative Versorgungskonzept“ besteht aus solarbeladener Geothermie und Adiabatik.
Wie ist der aktuelle Stand bei den Hallen und dem Quartier?
Die Planungen begannen 2021, ein Jahr später beschloss der Gemeinderat das Projekt bis zu den Vergabeentscheiden der Bauleistungen weiter zu planen und entschied über den Bebauungsplan „Kultur- und Sportquartier Westend“. 2023 begannen die Erschließungsarbeiten und der Gemeinderat gab das erste Vergabepaket mit 63 Prozent der voraussichtlichen Baukosten frei. Für Mitte März ist der Spatenstich angesetzt.
Welche Bauleistungen sind im ersten Vergabepaket enthalten?
Das erste Vergabepaket besteht aus neun Gewerken: der Baustelleneinrichtung, der Heizung, der Lüftung, dem Sanitärbereich, der Dämmung, den Elektroarbeiten, dem Zimmer- und Holzbau, den Erd- und Rohbau und dem Aufzug. Rund 11,66 Millionen Euro gibt die Kommune für diese Bauleistungen, die europaweit ausgeschrieben waren, aus.
Was soll der Ersatzneubau kosten?
Der Ersatzneubau ist nach derzeitigem Stand mit 26,9 Millionen Euro beziffert. Gefördert wird der Bau mit 4 Millionen Euro: Der Bund bewilligte 3 Millionen Euro, das Land gibt zusätzlich eine Millionen Euro dazu. Damit muss die Gemeinde Plankstadt noch etwa 22,9 Millionen Euro aus ihrer Kasse zahlen. Aufgrund der steigenden Preise und der Inflation hatte der Gemeinderat außerdem Einsparung in Höhe von rund 700 000 Euro beschlossen.
Wie soll das geplante Quartier aussehen?
Das Quartier am Westende von Plankstadt umfasst die neuen Hallen, den Edeka-Supermarkt mit dem Rossmann-Drogeriemarkt sowie Wohnraum. Damit sollen die vorhandenen Flächen zur Bundesstraße 535 ausgenutzt werden. Entstehen sollen insgesamt 200 neue Wohneinheiten. Ein Platz für ein mögliches Pflegeheim wird außerdem frei gehalten. Nachhaltigkeit spielt beim neuen Quartier eine große Rolle - so wurde ein innovatives energetisches Quartierskonzept entwickelt. Dazu gehört beispielsweise die Wärmegewinnung über Abwasser. Eine öffentliche Grünfläche wird darüber hinaus als Park mit kleineren Wegeeinheiten angelegt.
Was ist mit dem „Haus der Vereine“?
Das „Haus der Vereine“ soll nach wie vor geplant werden. Der Neubau, der an der Stelle des alten Foyers entstehen soll, ist im Jahr 2026 geplant.
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