Gemeinderat

Nächster Schritt für neue Kultur- und Sporthallen in Plankstadt

Welche Firmen sollen mit dem Ersatzbau der neuen Kultur- und Sporthallen beauftragt werden? Um diese Frage ging es am Montagabend in der Sitzung des Plankstadter Gemeinderats.

Von 
Catharina Zelt
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So werden die neuen Kultur- und Sporthallen in etwa aussehen. Der Gemeinderat hat nun eine Reihe von Vergaben beschlossen. © Schöffler

Plankstadt. Hatte der Gemeinderat im April 2022 zunächst die Projektführung für den Ersatzbau der neuen Kultur- und Sporthallen nur bis zur Vergabeentscheidung beschlossen, so ging es in der Sitzung am Montagabend ans Eingemachte: Der Gemeinderat beschloss eine Reihe von Auftragsvergaben. Damit, das machte Bürgermeister Nils Drescher deutlich, werden die Hallen als „ökologisches Vorzeigeprojekt für unsere Region“ nun definitiv gebaut. Eine solche Entscheidung, ein solches Projekt, das sei eine Herausforderung und brauche Mut. Gerade mit Blick auf die marode Dr.-Erwin-Senn- und abbruchreife Mehrzweckhalle stelle er sich dieser Herausforderung aber gerne.

Die Planungsbüros hatten im Vorfeld mit der Verwaltung insgesamt zehn Gewerke europaweit ausgeschrieben – die Verantwortlichen hoben die Ausschreibung für die Medientechnik wegen Unwirtschaftlichkeit allerdings wieder auf. Im Dezember und Januar öffneten und prüften sie schließlich die Angebote. Insgesamt liegt die Summe der Bauleistungen im ersten Vergabepaket bei rund 11,66 Millionen Euro. Das sind rund 63 Prozent der in der Berechnung enthaltenen Baukosten in Höhe von etwa 18,6 Millionen Euro und somit rund 706 800 Euro mehr als berechnet. Dank Einsparungen von 728 370 Euro, die das Gremium im Nachgang wegen der Preissteigerungen beschlossen hatte, liegt die Vergabesumme sogar 21 727 Euro unter der Kostenberechnung.

Die Gewerke im Überblick

Die Baustelleneinrichtung der Firma Boels kostet 86 642 Euro. Das sind 78 188 Euro weniger als veranschlagt.

Die Heizung schlägt mit rund 1,35 Millionen Euro zu Buche. Das sind etwa 317 000 Euro mehr als gedacht. Den Auftrag bekommt die Firma Essenpreis.

Der Auftrag für die Lüftung geht für etwa 1,96 Millionen Euro – und damit für rund 136 600 Euro mehr als geplant – an die Firma Leibig.

Den Bereich Sanitär übernimmt die Firma Morsch. Er wird 539 287 Euro kosten – das sind 141 037 Euro mehr als veranschlagt.

Die Dämmung ist mit 144 532 Euro – und damit 7418 Euro weniger als geplant – beziffert. Die Firma Iso-Basaran erhält den Auftrag.

Die Elektroarbeiten von der Firma maier solution kosten etwa 1,19 Millionen Euro, also 334 585 Euro weniger als veranschlagt.

Rund 3,46 Millionen Euro kostet der Zimmer- und Holzbau der Fir-ma WM Holzbau. Berechnet waren etwa 1,03 Millionen Euro weniger.

Der Erd- und Rohbau ist mit rund 2,9 Millionen Euro beziffert. Das sind rund 490 680 Euro weniger als geplant. Übernehmen wird die Firma Streib.

Für den Aufzug war kein Angebot eingegangen. Eine Nachverhandlung führte zur Direktvergabe für 37 920 Euro und damit 16 550 Euro weniger als geplant. caz

Neue Kultur- und Sporthallen in Plankstadt: Gesamtkosten sollen bei 26,9 Millionen bleiben

Die Verwaltung geht nach der Vergaberunde davon aus, dass die Gesamtkosten des Projekts weiterhin – trotz Ukraine-Krise und Inflation – 26,9 Millionen Euro betragen. Darüber hinaus gibt es Fördermittel in Höhe von 4 Millionen Euro.

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Dr. Stephan Verclas (Plankstadter Liste) hob die Relevanz der Entscheidung hervor. „Wir planen zwei zukunftsträchtige, ökologische Hallen“, führte er aus. Er freue sich, dass der Preis letztlich „nur“ sechs Prozent gestiegen sei – die PlaLi habe Schlimmeres befürchtet. Dank der Einsparungen liege man nach wie vor im Plan.

Das neue „Kultur- und Sportquartier Westend“ mit den Ersatzbauten für die Mehrzweckhalle wird 2023 ein prägendes Projekt. Das Quartier ist in der Mitte rechts oben vom Decathlon (große Halle links) zu sehen. © Schöffler

Andreas Wolf (CDU) war glücklich, dass die Planungen mittlerweile so weit voran geschritten sind. Die CDU sehe das Vorhaben positiv. Wolf sprach auch das Haus der Vereine an, das nach wie vor geplant werden soll.

Neue Kultur- und Sporthallen in Plankstadt: Mit innovativer Halle Breitensport möglich machen

Ulrike Auffarth (Grüne Liste Plankstadt) erklärte, dass die Mehrzweckhalle hohe Folge- und Nebenkosten verursache. Mit der innovativen Halle ändere sich das und der Breitensport werde in Plankstadt weiter möglich sein. Die GLP freue sich, dass die ausführenden Firmen größtenteils aus der Region stammen. Das Haus der Vereine wolle die Fraktion unterstützen. „Und wir werden beide Augen auf der Preisentwicklung haben“, versprach sie.

„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“,begann Kerstin Engelhardt (SPD) mit einem passenden Zitat. Dass die Kosten steigen würden, sei zu erwarten gewesen. „Jetzt sind wir positiv gestimmt“, schloss sie. Einstimmig beschloss der Rat die Vergaben.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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