Plankstadt. Es ist ein Mammutprojekt für die Gemeinde Plankstadt: das Kultur- und Sportquartier Westend. Dabei geht es neben den Ersatzbauten für die Mehrzweckhalle in der Jahnstraße und die Erwin-Senn- Halle um die Entstehung von rund 180 Wohnungen und das Haus der Vereine. In der Dezembersitzung des Gemeinderates im vergangenen Jahr wurde der Bebauungsplan beschlossen und die Vorplanung für die Sport- sowie die Sport- und Kulturhalle abgenommen (wir berichteten). Nun stellte Bürgermeister Nils Drescher bei einem Pressetermin den Landtagsabgeordneten Dr. Andre Baumann (Grüne) und Andreas Sturm (CDU) das Projekt vor.
Nachdem der Bürgermeister seiner Freude darüber Ausdruck verliehen hatte, dass sowohl Baumann als auch Sturm trotz Corona und Krieg in Europa die Zeit für den Termin gefunden hatten, erklärte er: „Die Machbarkeitsstudie von 2019 hat uns gezeigt, dass die beiden Hallen nicht mehr sanierungsfähig sind. Die Entfluchtung der Tribünen entspricht nicht mehr geltenden Anforderungen, Barrierefreiheit ist ein großes Problem und energetisch sind die Hallen eine Katastrophe.“ Daher seien Neubauten nach Teilabriss alternativlos. „Es ist ein sehr wichtiges, aber auch sehr großes Projekt für unsere Gemeinde“, meinte der Bürgermeister und teilte mit, dass man mit drei Millionen Euro vom Bund im Rahmen der Sportstättenförderung rechnen könne und nun auch eine Million an Förderung beim Land beantragt habe.
Weitere Kostensteigerung
Nachdem anfänglich die Kalkulationen für die geplante Drei-Feld- und die Zwei-Feld-Halle noch bei 16 Millionen Euro gelegen habe, würden diese aufgrund rasant steigender Bau- und Materialkosten nun bei über 23,5 Millionen liegen. Drescher: „Und nächste Woche kommt noch eine neue Kalkulation, von der man abwarten muss, wie sie ausfällt.“ Hält man sich vor Augen, dass das Haushaltsvolumen der Gemeinde bei zirka 26 Millionen liegt, wird einem die Dimension für die Ersatzbauten schnell bewusst. „Die neuen Hallen stehen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Photovoltaikanlagen auf dem Dach, Kilometerlange Soleleitungen im Magerbeton-Fundament und sie werden aus Holz sein“, erläuterte das Gemeindeoberhaupt.
Beide Abgeordneten zeigten sich beeindruckt. So betonte Andre Baumann: „Ich kenne die Halle noch gut aus meiner Jugend. Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien sind heute noch wichtiger, um von ‚Putins Gas und Öl‘ unabhängig zu werden. Wünschen würde ich mir, dass das Holz aus der Gegend kommt. Das Projekt hat Modellcharakter. Und genau wegen der Krisen, die wir meistern müssen, müssen wir noch mehr auf den sozialen Zusammenhalt achten. Wir brauchen solche Orte, an denen wir zusammen sitzen können“, so der Grüne. Auch Andreas Sturm zeigte sich angetan: „Hier kommen zwei sehr wichtige Punkte zusammen: eine nachhaltige Bauweise nach neusten Maßstäben und die Entstehung eines sozialen Treffpunkts für die Menschen. Damit wird auch eine große Wertschätzung für die Plankstadter Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck gebracht. Und wer sich hier zum Sport trifft, beschimpft sich später weniger auf Facebook.“
Ebenfalls zum Termin erschienen war Gemeinderätin Jutta Schuster (CDU), die meinte: „Ein großes Lob an unseren Bürgermeister Nils Drescher als den Impulsgeber, aber auch an die Arbeitsgruppen, die sich mit dem Gesamtprojekt so intensiv befasst haben. Gar nicht genug betonen kann man die große Bedeutung des Projektes für die Jugend.“
Bitte um Unterstützung
„Wenn Sie unseren Antrag auf Förderung beim Land unterstützen würden, wären wir Ihnen unendlich dankbar. Wenn nicht für beide, dann wenigstens für eine Halle“, appellierte der Bürgermeister. Die Abgeordneten sicherten ihre Unterstützung zu. Andre Baumann unterstrich erneut den Modellcharakter des Projekts und Andreas Sturm meinte: „Es geht nicht nur darum, sich für ein Projekt im eigenen Wahlkreis auszusprechen, sondern darum, mit guten Argumenten dafür zu überzeugen, die hier einige sind.“
Nils Drescher betonte: „Wir stehen finanziell zum Glück gut da und haben keine Schulden, was auch so bleiben soll. Durch die Wohnbebauung, bei der wir auch von der KfW unterstützt werden, können wir einiges finanziell abfedern. Wichtig ist uns unter anderem, dass das Wohnen in Plankstadt bezahlbar bleibt. Rund 30 Prozent der entstehenden Wohnungen werden einen Mietpreis pro Quadratmeter von nur 7,85 Euro haben.“
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