Gemeindebücherei

Lesetipps für in den Urlaub in Plankstadter Bücherei

Fünf Experten geben in der Plankstadter Gemeindebücherei Lesetipps fürs Schmökern auf dem Liegestuhl.

Von 
Maria Herlo
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Im Gemeindezentrum stellen (v. r.) Christina Schobert, Barbara Hennl-Goll, Dagmar Krebaum und Jürgen Haber ihre Lieblingsbücher für den Sommer vor. © Lenhardt

Plankstadt. Sommer, Sonne, Urlaub – und ganz viel Zeit zum Lesen. Egal, ob am Strand, auf Balkonien oder auf der Alb, zu einem traumhaften Sommerurlaub gehört ein richtig gutes Buch. Unter dem Motto „Bücher für den Liegestuhl“ haben die lesebegeisterte Buchhändlerin Barbara Hennl-Goll, Inhaberin der „Bücher Insel, und ihr Team – die Literaturexpertin Dagmar Krebaum, die Ilvesheimer Bibliotheksmitarbeiterin Christina Schobert, der Buchhändler und Akkordeonist Jürgen Haber – sowie Büchereileiterin Claudia Verclas einen bunten Tisch voller Neuerscheinungen in die Gemeindebücherei gebracht, wo für jeden Geschmack etwas dabei war.

Sie nahmen die zahlreich erschienenen Zuhörer mit auf eine bezaubernde Reise durch Deutschland, Europa sowie den Rest der Welt. Am liebsten hätte man alle sofort mitgenommen und mit dem Lesen nicht mehr aufgehört, so mitreißend, unterhaltsam und gewürzt mit Humor ebneten sie mit ihrer persönlichen Auswahl den Weg durch den aktuellen Büchermarkt. Dabei wurde deutlich, dass die Lektüre sie selbst begeistern muss, um sie anderen schmackhaft zu machen.

Die Buchtipps waren auch dazu angetan, die eigene Bibliothek zu bereichern, denn es gab die Möglichkeit, sie beim Büchertisch zu kaufen. Für Abkühlung an diesem heißen Abend mit ebenso heißen Lesetipps sorgte die Cocktailbar, wo Mitarbeiterinnen der Bücherei Aperol, Sekt sowie kühle alkoholfreie Getränke ausschenkten.

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„Was an so einem Abend niemals fehlen darf, sind die Tipps für den Nachwuchs“, ist Hennl-Goll überzeugt. Dafür eignet sich sehr gut das eben erschienene Buch „Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia“ von Stepha Quitterer, „ein sehr lesenswerter Abenteuerroman, der alles vereint, was ein gutes Jugendbuch haben muss“.

Empfehlungen für Kinder

Lust aufs Lesen weckte sie mit „Bergleuchten“ von Karin Seemayer, „ein echter Schmöker“, der eine romantische Liebesgeschichte erzählt, aber auch über den Bau des Gotthardtunnels unter den schwierigsten Bedingungen. Sommer hat auch etwas mit Ferienlager zu tun. Aus ihrem Schatzkästchen holte Hennl-Goll „Wolf: Ferienlager im Wald“ hervor, den ersten Kinderroman des vielfach ausgezeichneten Autors Saa Staniic, von dem sie genau so hingerissen war wie von „Freitags bei Paolo“ von Tom Liehr, einem Roman, der leichtfüßig daherkommt, aber tiefsinnig ist.

Großes Lesevergnügen bereitete Dagmar Krebaum „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ von Julia Karnick, das sie schon vom Titel her angesprochen habe. Es ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen drei Frauen um die 50, mit deren Lebenswelten sich viele identifizieren können. „Es ist ein hoch emotionales Buch“, sagte sie, und empfahl es wärmstens sowohl Frauen und Männern als auch erwachsenen Kindern als Vorbereitung auf ihr Leben. Von der ersten Seite an packte Krebaum der Roman „Immer am Meer entlang“ der freiheitssüchtigen Autorin Franziska Jebens, ihr Lieblingsbuch, wie sie gestand, das sie nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Auf ihren Bücherstapel befand sich auch die passende Sommerlektüre „Im Freibad“ von Libby Page sowie zwei Romane für alle, die Bücher und das Lesen lieben, „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ der japanischen Autorin Satoshi Yagisawa und „Ein Garten voller Bücher“ von Alba Donati. Sie zeigen auf, was Literatur mit uns vermag: trösten, heilen und stärken.

Auf die grüne Insel entführte Jürgen Haber sowohl musikalisch auf seinem Akkordeon „Emma“ als auch literarisch. Sehr angesprochen habe ihn der Krimi „Bunny McGarry und der Mann mit dem Allerweltsgesicht“ von C. K. McDonnell. Darin erzählt der Autor eine hochkomische Geschichte über einen Mann, der auf der Flucht von Leuten ist, die ihn umbringen wollen. Lesenswert fand Haber auch „Northern Spy – Die Jagd“ von Flynn Berry, sowie „Der Holländer“ von Mathijs Deen.

Christina Schobert nahm ihre Zuhörer mit nach England mit „Der Gärtner von Wimbledon“ von Jane Grilly, in dem Henry Evans, der Protagonist, die Geschichte seines Lebens und seiner Liebe erzählt. „Es ist ein kleines, aber sehr feines Buch“, sagte sie, „unverzichtbar für den Liegestuhl.“ Dazu gehört auch, laut Schobert, der Krimi „Abschied auf Italienisch“ von Andrea Bionetto oder „Die Heldinnen von Troja“ der gefeierten Autorin Natalie Haynes, die den Mythos Troja aus Frauenperspektive neu erzählt.

Hellauf begeistert ist Claudia Verclas von „22 Bahnen“ der Autorin Caroline Wahl, eines der besten Sommerbücher, das man unbedingt lesen sollte, wie sie sagte. Es ist eine überaus gut geschriebene Geschichte über Liebe, Familie und darüber, wie das Glück zwischen Verantwortung und Freiheit zu finden ist.

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