Plankstadt. Über ein Jahr ist es bereits her, dass bei einer Bewegungsfahrt mit fünf Feuerwehrmännern das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) der Freiwilligen Feuerwehr Plankstadt verunfallte. Während die verletzten Insassen mittlerweile wieder genesen sind, fehlt im Gerätehaus in der Ortsmitte nach dem Totalschaden des HLF nach wie vor ein Fahrzeug. Feuerwehr und Gemeinde kümmerten sich zwar schnell um Ersatz, aber die Lieferzeiten sind lange, einige Modelle sogar gar nicht verfügbar. Bislang haben die Einsatzkräfte das vor allem im Zuge der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Eppelheimer Kameraden kompensiert, mit denen die Plankstadter seit vielen Jahren erfolgreich kooperieren. Zusätzliches Material wird bei Bedarf darüber hinaus mit dem Gerätewagen an die Einsatzstelle transportiert. Nichtsdestotrotz muss ein neues Fahrzeug her.
Glücklicherweise hatte die Firma Rosenbauer nach dem Unfall gerade ein Vorführfahrzeug im Bau. Das mittlere Löschgruppenfahrzeug (MLF) steht auf einem MAN-Fahrgestell, wiegt zehn Tonnen und hat 250 PS. Die Plankstadter Feuerwehr konnte das MLF vorab reservieren und nachdem der Gemeinderat zugestimmt hatte, stand der Beschaffung nichts mehr im Weg. Voraussichtlich Ende Juli wird das Fahrzeug da sein.
Bis Ende Mai war das Löschfahrzeug noch bei Rosenbauern in Karlsruhe, kürzlich ging es dann nach Österreich, wo die Fahrzeuge gebaut werden. „Dort wird es komplettiert und unter anderem der Funk noch eingebaut“, erklärt Feuerwehrkommandant Uwe Emmert. Vor einiger Zeit haben die Verantwortlichen von Analog- auf Digitalfunk umgestellt. Außerdem hat die Gemeinde die ein oder andere Gerätschaft beschafft, die auch noch auf dem Auto verlastet werden muss. Wenn alles eingebaut ist, wird das Fahrzeug vom TÜV geprüft. Dann kann es die Reise in die Kurpfalz antreten.
Warteliste bei der Kinderfeuerwehr
Die Einsatzabteilung der Plankstadter Feuerwehr besteht derzeit aus 60 Aktiven. Dazu kommen 19 Jungen und Mädchen der Jugend- und zwölf Mitglieder der Kinderfeuerwehr, für die es sogar eine Warteliste gibt. 86 Einsätze bestritten die Retter im vergangenen Jahr, davon waren 39 Brand- und 47 Hilfeleistungseinsätze. Das Einsatzspektrum sei breitgefächert gewesen, erklärt Emmert. So seien die Kameraden zu Verkehrsunfällen, Türöffnungen oder Unterstützungen des Rettungsdienstes gefahren, hätten aber auch bei Wasser- und Sturmschäden Hab und Gut geschützt. Flächen-, Zimmer-, Fahrzeug- und Elektroanlagenbrände standen darüber hinaus auf der Tagesordnung. Großschadenslagen habe es glücklicherweise keine gegeben.
Nachdem Corona die Feuerwehren extrem eingeschränkte hatte, übten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr wieder regelmäßig. Zuletzt trafen sich die Aktiven zu zwei Übungen im Tunnel bei der Bundesstraße 535. Im Alarmfall werden die Plankstadter Feuerwehrmänner und -frauen gemeinsam mit den Kollegen aus Schwetzingen gerufen. Für 2023 plant die Organisation am 9. und 10. September ihr Herbstfest und Mitte Juni wird die Feuerwehr auch einen Stand beim Ortsmittefest betreuen. „Im Spätjahr steht außerdem eine Hauptübung an“, erzählt der Kommandant. Sehr zufrieden ist er auch mit der Nachwuchsarbeit. Erst kürzlich seien Mitglieder der Jugendfeuerwehr in die Einsatzmannschaft übernommen worden. Auch Quereinsteiger seien jederzeit willkommen.
Interessierte Erwachsene kommen dienstags ab 20 Uhr - Jugendliche ab zehn Jahren ab 18 Uhr - in die Feuerwehr.
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