Plankstadt. Die Schotterfläche neben der ehemaligen Eisdiele und dem Bürgeramt ist der Gemeinde Plankstadt ein Dorn im Auge. „Der Platz ist unbefestigt“, sagt Bauamtsleiter Andreas Ernst in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Der Platz birgt laut Verwaltung nicht nur eine erhöhte Stolpergefahr für Passanten, auch für den Hausmeister sei es mühsam, die Mülltonnen der Gemeinde über die Fläche zu ziehen. So schlägt die Verwaltung vor, den Platz umzugestalten. Die Kosten dafür würden voraussichtlich 85 000 Euro betragen.
Einen Vorschlag, wie die Umgestaltung des Hofes aussehen könnte, hat das Unternehmen MVV Regioplan aus Mannheim erarbeitet. Wie der Bauamtsleiter in einer kurzen Präsentation den Räten vorstellt, solle der Platz gepflastert werden. Außerdem seien viele Grünflächen eingeplant.
Eventuell wird es einen Fahrradabstellplatz geben
Diese sollen auch als Sichtschutz für die Fensterfläche des Bürgeramtes dienen, erklärt Bürgermeister Nils Drescher. „Mit Blick auf die Feste in der Ortsmitte benötigen wir Platz“, sagt Andreas Ernst. Wie die Entwürfe zeigen, könnten drei Hütten auf dem Hof aufgestellt werden. Daneben könnte es Platz für einen Fahrradabstellplatz geben. Doch wie sich herausstellt, stößt die von der Verwaltung angedachte Maßnahme nicht in allen Fraktionen auf Begeisterung.
Wie der Bürgermeister in der Sitzung deutlich macht, muss das Gremium schnell eine Entscheidung treffen. „Wir können die Fläche in einem Zug umgestalten lassen“, sagt Nils Drescher. Das bereits anwesende Bauunternehmen in der Ortsmitte in Plankstadt habe sich bereit erklärt, die Maßnahmen zeitnah umsetzen zu können. Und: Rund 30 500 Euro der Gesamtsumme seien durch das Landessanierungsprogramm Ortsmitte II förderfähig, heißt es im Beschlussvorschlag. Ein Angebot, das sich aus Sicht der Verwaltung nicht abschlagen lässt. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, den Platz nicht zu erneuern, wenn auf der anderen Seite der Brunnen aus Castelnau geplant ist“, sagt der Rathauschef.
Das sehen die Räte im Gremium anders. „Ich verstehe die zeitliche Notwendigkeit“, sagt Dr. Felix Geisler aus der CDU-Fraktion im Gemeinderat. „Was aber wird mit dem Gebäude passieren?“, stellt er die für das Gremium entscheidende Frage. Schließlich habe der Gemeinderat im Jahr 2020 die Sanierung und den Anbau der Eisdiele und der darüber liegenden Wohneinheit beschlossen (wir berichteten).
Die CDU-Fraktion äußert Bedenken, dass der Platz gestaltet werden sollte, „ohne dass wir etwas über die Nutzung wissen“, sagt Felix Geisler. Dieser Position schließt sich Dr. Stephan Verclas, Fraktionssprecher für die Plankstadter Liste, an. „Unsere Gedanken gehen in eine ähnliche Richtung“, sagt er. Man könne keinen Platz gestalten, ohne zu wissen, was mit dem Gebäude passiert. „Ich glaube, das ist der falsche Weg“, sagt Stephan Verclas über die Beschlussvorlage, welche die Räte in der Sitzung vor sich liegen haben. Die Plankstadter Liste möchte das Thema zurück in den Ausschuss für Ordnung, Bau und Umwelt im Januar verweisen, wo über die Platzgestaltung diskutiert werden könne.
Das ist laut Bürgermeister Nils Drescher aber nicht möglich, weil der Auftrag für die Arbeiten schnellstmöglich vergeben werden müsse. Aus den Reihen der SPD kommen versöhnlichere Töne. „Uns gefällt die Grundidee“, sagt Kerstin Engelhardt.
Offene Zustimmung für das Vorhaben erntet die Verwaltung aber nur aus der Grünen-Fraktion. „Wir betrachten die Lösung als Aufwertung, nicht nur wegen des Brunnens“, sagt Viviane Reize. Mit der Umgestaltung könne die Unfallgefahr reduziert werden und der Sichtschutz für die Mitarbeiter des Bürgerbüros eingerichtet werden. „Niemand arbeitet gerne unter Beobachtung“, sagt Viviane Reize. „Wäre es ein Parkplatz, wäre schon zugestimmt.“
Letztlich stimmte der Gemeinderat mit fünf Jastimmen, 13 Gegenstimmen und drei Enthaltungen dafür, dass die Umgestaltung des Hofes im Brühler Weg nicht umgesetzt wird.
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