Heimatmuseum

Rätselhaftes Gasthausschild aus vergangener Zeit in Plankstadt aufgetaucht

Zwar gibt es an der Ecke Luisen- und Bismarckstraße das ehemalige Gasthaus „Zum Stern“, aber eine Familie „Remelius“ war nie Betreiber des Lokals – Ein rätselhaftes grünes Schild wurde in Plankstadt entdeckt. Der Heimat- und Kulturkreis sucht nun nach Informationen über dieses mysteriöse Schild.

Von 
Linda Saxena
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Bruno Rafflewski, Ehrenvorsitzender des Heimat- und Kulturkreises, hält ein Stück Geschichte in seinen Händen. © Saxena

Plankstadt. Ein grünes Schild stellt den Heimat- und Kulturkreis in Plankstadt vor ein großes Rätsel. Wie die schwarze Aufschrift auf grünem Hintergrund verrät, gehörte das Schild zu dem Gasthaus „Zum Stern“.

In Plankstadt hat es bis vor ein paar Jahren noch das Gasthaus „Zum Stern“ gegeben, sagt Gemeindearchivar Ulrich Kobelke. Das Lokal wurde 2007 geschlossen und wird heute als Wohnhaus genutzt.

Allerdings ergeben die Recherchen, dass es keinen Besitzer namens „P. Remelius“ in Plankstadt gab, so Ulrich Kobelke. Folglich muss das Schild an einer Außenwand eines anderen Gasthauses angebracht gewesen sein – das ebenfalls den Namen Gasthaus „Zum Stern“ trug. Doch wo?

Wer hat Informationen zu dem mysteriösen Schild in Plankstadt? – Aus Schrottcontainer gerettet

Bruno Rafflewski, Ehrenvorsitzender des Heimat- und Kulturkreises, schätzt, dass das Schild um 1900 entstanden sein muss. „Von der Machart der Aufhängungen an der rechten Seite erinnert es an ein Wirtshausschild, welches in unserem Heimatmuseum ausgestellt ist“, sagt er. Dort hätten es die Ehrenamtlichen gerne aufgehängt – doch wolle man nun dafür sorgen, dass das Schild an seinen ursprünglichen Platz zurückkehrt. „Oder zumindest in die Hände des Heimatvereins in dem Ort, wo das Schild herstammt.“

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Gefunden hat das Schild Alois Sorg aus Oftersheim. Der Rentner war früher als Bierfahrer bei der ehemaligen Brauerei Schwanengold in Schwetzingen beschäftigt. „30 Jahre lang“, erzählt er. Obwohl er viel in der Region herumgekommen ist, weiß auch er nicht, woher das Schild stammen könnte. Das Wirtshausschild selbst habe er nämlich in einem Schrottcontainer der Brauerei gefunden. „Es ist ein schönes Schild und tatsächlich noch sehr gut erhalten.“ Das sei aber schon zwischen 30 und 40 Jahren her, weiß der Finder zu berichten.

In der Zwischenzeit habe er das Schild im Keller aufgehängt, sich dann aber gedacht: „Das Schild muss in ein Museum.“

Eigene Schlächterei beim Gasthaus „Zum Stern“ in Plankstadt – oder in anderer Gemeinde?

Nun hoffen alle Beteiligten, dass mithilfe der Öffentlichkeit ermittelt werden kann, in welchem Ort das Gasthaus „Zum Stern“ existiert hat und ob eventuell noch jemand aus der Pächterfamilie mit dem Nachnamen Remelius lebt. Einige Theorien gibt es bereits: „Wir denken, dass es vielleicht aus der Ecke St. Leon-Rot stammt“, sagt Bruno Rafflewski. Eventuell könnten Mitarbeiter der Gemeinde herausfinden, ob jemals eine Familie mit Namen Remelius dort gelebt hätte.

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Oder es könne sich jemand an die Wirtschaft selbst erinnern. Ein Hinweis könnte auch eine zusätzliche Information auf dem Metallschild sein: Das Gasthaus hatte eine eigene Schlächterei. „Wir würden uns freuen, wenn sich jemand an das Wirtshaus erinnern könnte“, sagt Bruno Rafflewski.

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