Plankstadt. Während sich der Regen auf der Baustelle der neuen Kulturhalle in Plankstadt sammelt, steht die benachbarte Sporthalle im Trockenen. „Die Dachdecker haben bereits die erste Notabdeckung gemacht“, sagt Tobias Göttert, Architekt und Geschäftsführer von „Johnny architecture“. Die Firma mit Sitz in Karlsruhe ist für das Baustellenmanagement beim Großbauprojekt „Kultur- und Sporthallen Westend“ in Plankstadt verantwortlich.
Am vergangenen Freitag feierte die Gemeinde gemeinsam mit Projektbeteiligten und Bürgern das Richtfest mit Grundsteinlegung. „Wenn man bedenkt, dass der Spatenstich im März war und nicht mehr als ein Häufchen Erde dalag, sind wir weit gekommen“, sagt Bürgermeister Nils Drescher.
Die Baustelle hinter der Mehrzweckhalle in der Jahnstraße liegt laut Architekt im Zeitplan. „Aktuell finden noch Arbeiten am Beton- und Holzbau statt.“ Ziel sei es, bis Ende 2023 das Gebäude „dicht zu machen“, sprich Fenster und Türen einzubauen.
Nach der Sporthalle folgt in Plankstadt die Kulturhalle
Nach der Sporthalle soll der Bau der Kulturhalle folgen. Die Fertigstellung beider Neubauten soll dann Ende 2024 erfolgen, sagt Tobias Göttert. Der Fortschritt der Baustelle hänge von verschiedenen Faktoren wie Lieferengpässe und Wetter ab. Es sei auch kein Problem gewesen, für die einzelnen Gewerke Unternehmen zu finden. „Es gab mehrere Bewerbungen, unter anderem von regionalen Firmen.“
Auch wenn sich Plankstadt auf die neuen Hallen freut, heißt es Abschied nehmen. Und zwar von der Mehrzweckhalle, die mittlerweile in die Jahre gekommen ist. „Ist es eigentlich in Ordnung, den Abschied der Mehrzweckhalle in der Mehrzweckhalle zu feiern“, fragt sich Bürgermeister Nils Drescher vor den anwesenden Besuchern. Immerhin sei das Gebäude über die vergangenen vier Jahrzehnte fester Bestandteil des Schul- und Gemeindelebens in Plankstadt gewesen. Der Abriss der Halle solle 2025 erfolgen.
Der Rathauschef blickt noch einmal auf die Kosten des Bauvorhabens. „Die Kostenprognose liegt immer noch bei rund 27 Millionen Euro.“ Dies sei eine ordentliche Summe, aber günstiger, als die ursprünglich angedachte Sanierung der Mehrzweckhalle. Das zeigte eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2019. Als eine von wenigen Kommunen erhält Plankstadt Fördermittel für das Projekt, so der Bürgermeister. Das sind rund 4 Millionen Euro von Bund und Land.
Dank gebühre laut Bürgermeister und Architekt allen Projektbeteiligten – aus dem Rathaus wie auch aus den einzelnen beauftragten Unternehmen. „Die Zusammenarbeit läuft gut“, sagt Nils Drescher. Für die musikalische Umrahmung des Richtfestes mit der Grundsteinlegung sorgte der MGV Plankstadt sowie eine Präsentation der Minis der Handball Wölfe.
Wohnraum in Plankstadt schaffen
Das Wetter spielte dann auch mit, um das traditionelle Richtfest zu feiern. Mit einem dreifachen „Hoch“, dem geschmückten Richtbäumchen und Wein wurde der Rohbau von Janis Wiedemann und Luca Flock von der Firma „W&M Holzbau“ auf dem Dach der neuen Sporthalle begossen. Unter den Gästen war der ehemalige Bundestagsabgeordnete Lothar Binding. „Ehrenamt braucht Platz“, sagt er und deutete zur Decke. In den neuen Kultur- und Sporthallen können sich besonders die Vereine entfalten.
Doch damit hat sich der Bebauungsplan für das Quartier „Westend“ nicht ereldigt. Neben den beiden Hallen, dem Edeka-Supermarkt und dem Rossmann-Drogeriemarkt soll hier Wohnraum mit rund 200 Einheiten entstehen. Auch das „Haus der Vereine“ soll im Quartier einen Platz erhalten. Der Neubau ist bislang im Jahr 2026 geplant.
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