Plankstadt. Der „Kurpfalzbräu Eisbock“ fließe weich wie Samt ins Glas und dufte nach Karamell und Honig, schwärmt Braumeister Stephan Dück laut einer Pressemeldung von Weldebräu. Wenn es draußen kalt wird, ist es traditionell Zeit, um einen „Eisbock“ zu genießen. Nachdem das dunkle Starkbier nach altem Rezept von Braumeister Hans Hirsch in Plankstadt bei Kurpfalzbräu gebraut wurde, durfte es über acht Wochen in einem Tank ausfrieren. Dabei gefriert das Bier vom Rand des Tanks nach innen und im Zentrum des Tanks bleibt eine Bieressenz zurück, die stark in Alkoholgehalt und Geschmack ist.
Die Erklärung ist einfach: Wasser gefriert schneller als Alkohol – Dieses physikalische Gesetz machen sich Brauer zunutze, wenn sie sich an einen „Eisbock“ wagen. Friert man das Bier ein, trennen sich dabei die beiden Flüssigkeiten.
Feine Note, starker Geschmack
Das Bier
Kurpfalzbräu ist eine Marke der Braumanufaktur Welde, einer familiengeführten Braumanufaktur, die seit 1752 in der Metropolregion Rhein-Neckar für innovative und traditionelle Braukunst steht.
Kurpfalzbräu-Biere werden mit nachhaltigen Rohstoffen der Region nach Slow-Beer-Richtlinien gebraut.
Die Biere umfassen ein Helles, ein Ur-Radler, ein Ur-Weizen und ein Kellerbier. Saisonale Spezialitäten erweitern das Sortiment.
Die Braumanufaktur Welde ist Mitglied bei den Freien Brauern und seit 2015 durch das Exzellenz- und Bier-Gütesiegel des internationalen Slow Brewing Instituts als „Slow Brewery“ zertifiziert. zg
„Beim Ausfrieren entziehen wir dem Bier Wasser, wir konzentrieren und verstärken es dadurch“, erklärt Stephan Dück. Auch in diesem Jahr wurde das traditionelle Starkbier mit den beiden Hallertauer Hopfensorten Tradition und Perle bei Welde in Plankstadt gebraut. Den malzig-süßen Geschmack entwickelt der „Eisbock“ aus den verschiedenen Karamellmalzen und dem Melanoidinmalz. Letzteres ist ein speziell gedarrtes Gerstenmalz, das für feine Honig- und Biskuitnoten sorgt.
Hätte eines Winterabends im 19. Jahrhundert nicht ein Brauergeselle in Kulmbach den Auftrag seines Braumeisters vergessen und die Holzfässer wie aufgetragen ins Lager geräumt, wäre dieser Biergenuss vielleicht nie entdeckt worden. Denn der Inhalt der Fässer gefror, nur in der Fassmitte gab es noch ein Bierkonzentrat. Ein schmackhaftes, wie man am nächsten Tag feststellte: Der „Eisbock“ war geboren.
Erneut habe man in Plankstadt nur eine kleine Menge vom Saisonbier „Kurpfalzbräu Eisbock“ gebraut, erklärt Brauereichef Max Spielmann. Das Bier sei jetzt im gut sortieren Getränkehandel erhältlich, solange der Vorrat reiche.
Ideal zu Wildgerichten
Als Biersommelier empfiehlt Spielmann die starke Bierspezialität beispielsweise zu Wildgerichten. Das Bockbier komme trotz seiner Stärke mit einer angenehmen Spritzigkeit daher und biete gute Abwechslung im Mundgefühl. Der Brauereichef mag zum untergärigen „Eisbock“ gerne ein deftiges Hirschgulasch mit Knödel und Preiselbeeren. „Wildfleisch zeichnet sich durch seine besondere Würze aus, unser ,Eisbock’ steht dem in Intensität nichts nach,“ erklärt der Bierenthusiast. Durch das Verfahren des Ausfrierens seien im Bier die Aromen nach Nüssen, Karamell und auch Pflaumen präsent.
Er hoffe jetzt, dass es im Winter richtig kalte Tage geben werde, denn wenn es draußen ordentlich kalt sei, schmecke der „Kurpfalzbräu Eisbock“ nochmals ein bisschen herrlicher als ohnehin schon, ergänzt Max Spielmann mit einem Augenzwinkern.
Info: Weitere Infos gibt es unter www.welde.de
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