Gemeinderat

Tompkins Barracks in Schwetzingen: Plankstadter Gemeinderat berät über Solaranlagen und Geflüchtete

Die Mitglieder beraten über die Änderung des Flächennutzungsplans für das Gebiet in Schwetzingen. Außerdem sorgen die ökologische Ausgleichsfläche und eine Aufnahmestelle für Geflüchtete für Diskussionsstoff.

Von 
Linda Saxena
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Die Gemeinde Plankstadt hat bislang keine Einwände, was den Bebauungsplan „Solarpark Tompkins Barracks“ in der benachbarten Stadt Schwetzingen betrifft. © Eschwey

Plankstadt. Das nachbarschaftliche Verhältnis zu Schwetzingen schreibt man in Plankstadt groß. Dennoch schwingt ein wenig Sorge mit, als der Schwetzinger Bebauungsplan „Solarpark Tompkins Barracks“ in der jüngsten außerordentlichen Sitzung des Gemeinderats als Tagesordnungspunkt von Bürgermeister Nils Drescher aufgerufen wurde.

Bereits im Februar 2024 hatte der Gemeinderat eine positive Stellungnahme zu dem Vorhaben in Schwetzingen abgegeben. Hintergrund ist, dass die Stadt die ehemals militärisch genutzten Flächen der Tompkins Barracks und der Kilbourne Kaserne nun anderweitig nutzen möchte.

Das Wichtigste im Überblick

Früher wurden die Fläche militärisch genutzt, heute sollen die rund 42 Hektar anderweitig genutzt werden.

Geplant sind ein Solarpark, eine Landeserstaufnahmeinrichtung (Lea) für Geflüchtete sowie eine Fläche für Gewerbe.

Außerdem soll auf dem ehemaligen Areal der Kilbourne Kaserne eine ökologische Ausgleichsfläche entstehen.

Im Zuge der Beteiligung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange kann die Gemeinde Plankstadt eine Stellungnahme zum Bebauungsplan abgeben.

Das Areal grenzt im Osten an das Gewerbegebiet in Plankstadt. sax

„Für die Tompkins Barracks sind ein Solarpark, die Errichtung einer Landeserstaufnahmeeinrichtung und die Ausweisung einer gewerblichen Fläche vorgesehen“, heißt es in einer Plandarstellung, die vom Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim im Zuge der Beteiligung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange versendet wurde. Weiter heißt es: „Das Plangebiet der Kilbourne Kaserne soll als ökologische Ausgleichsfläche genutzt werden.“

Gemeinderat in Plankstadt will wegen Tompkins Barracks im Dialog bleiben

Aber warum ist die Gemeinde Plankstadt aufgefordert, erneut eine Stellungnahme abgeben? Das liegt daran, dass aktuell ein Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim läuft. Der Verband begründet wie folgt: „Die ,Entwicklungsfläche ohne Nutzungsdarstellung’ soll in eine Infrastrukturfläche ,Erneuerbare Energien - Solarenergie’, eine Sonderbaufläche ,Ankunftszentrum’, eine ,Gewerbliche Baufläche’ und eine ,Fläche zur Landschaftsentwicklung’ geändert werden.“

Für die Gemeinde Plankstadt sind die Pläne der Stadt Schwetzingen daher interessant, weil das Areal östlich an eine Bahntrasse und das Gewerbegebiet in Plankstadt anschließt, also direkt neben der Gemarkungsgrenze der Gemeinde liegt. Mehrheitlich entscheidet sich das Gremium dafür, dass nichts gegen die Änderung des Flächennutzungsplans spreche. Allerdings, da ist man sich in Plankstadt sicher, hoffe man auf eine Beteiligung, falls sich die Pläne ändern, wolle man weiterhin an dem Prozess beteiligt werden.

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„Gibt es Informationen darüber, auf dem Gebiet ein Kraftwerk zu bauen“, fragt Gerhard Waldecker von der Plankstadter Liste. Dr. Felix Geisler aus der CDU-Fraktion im Gemeinderat befürwortet den Bau eines Solarparks, äußert aber Bedenken zum weiteren Fortgang des Bebauungsplans, inwieweit die Gemeinde noch ein nachbarschaftliches Mitspracherecht nach Abgabe der Stellungnahme habe. „Ich hoffe, dass wir da weiterhin im Gespräch bleiben.“

Viele Details sind in Gemeinderat in Plankstadt noch nicht bekannt

Seitens der SPD meldet sich Tom Schneider zu Wort, um Details zur Erstaufnahmestelle von Geflüchteten zu erfahren, „da dieses nicht ganz fern von Plankstadt liegt“. Allerdings, so Bürgermeister Nils Drescher in der Sitzung, gebe es dazu noch keine ausführlichen Informationen.

Nach Angabe des Nachbarschaftsverbands Heidelberg-Mannheim soll das Ankunftszentrum auf einer Fläche von ungefähr zwölf Hektar „für den dauerhaften Betrieb“ gebaut werden. Die Pläne für das Areal der ehemaligen Kilbourne Kaserne sehen eine ökologische Ausgleichsfläche vor. So werde sie als „Fläche zur Landschaftsentwicklung“ im neuen Plan umgewandelt.

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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