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Weihnachtsmarkt in Plankstadt: Ein Fest für den guten Zweck

Der Weihnachtsmarkt in Plankstadt bietet eine Vielfalt an Angeboten, von Glühweinvariationen bis hin zu handgemachten Geschenken, und unterstützt gleichzeitig lokale Vereine und die örtliche Notgemeinschaft. Zudem werden Spenden gesammelt, um Fahrzeuge für behinderte Kinder in der Ukraine zu finanzieren.

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Sabine Zeuner
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Das Orchester 23 spielt auf der Bühne das Platz füllt sich zusehends. © Sabine Zeuner © © Sabine Zeuner

Plankstadt. „Was für eine Vielfalt an Angebot“, lobte Kerstin Pfedderer aus Hemsbach als Neuling in Sachen „Plänkschder WeihnachtsMITTE“. Mit einer Freundin ist sie unterwegs, die beim Hobbykünstlermarkt im Gemeindezentrum mitmacht. Klasse sei, dass es Glühweinvariationen nach verschiedenen Rezepten, ebenso beim Punsch gebe. „Dazu von der Kartoffel- oder Gulaschsuppe bis zur Bratwurst alles, was der Magen wünscht“, sagte sie, lacht und genießt das Ambiente zwischen Karussell, Bühne und acht muggeligen Hütten.

Allesamt werden diese Buden von Plankstader Vereinen betreiben, die ihren Erlös der örtlichen Notgemeinschaft spenden. Das ist es, was den Markt so ganz besonders anziehend macht: mit Geselligkeit, essen, trinken und feiern ganz nebenbei etwas für die Allgemeinheit tun.

Kreative Geschenkideen und handgemachte Produkte

Die örtliche Notgemeinschaft hilft unverschuldet in Not geratenen Menschen in Plankstadt unbürokratisch. Mit ihrem „Kruuschd & Krempel-Markt“ tut dies auch die Lokale Agenda, seit einigen Jahren ist es Brauch Restbestände des Markts im September am Weihnachtsmarkt anzubieten. So auch in diesem Jahr.

WeihnachtsMITTE-Markt

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Im Gemeindezentrum indes öffnete sich ein wahrer Markt der Möglichkeiten, den etwa 20 kreative Menschen mit ihren Produkten für Geschenkefinder und Selbstbehalter zum Mekka werden lässt.

Ganz viel Wärmendes aus Wolle, Filigranes aus Papier oder Holz und Wichtel – wohl ein Trend in dieser Saison – in Größen von mini bis ganz ordentlich. Mit Überraschungseffekt arbeitet Lena Cherneyko aus Schwetzingen in Papier, etwa bei der Magic-Box, die beim Öffnen einen dreidimensionalen Tannenbaum mit Geschenken zeigt.

Bereicherndes Bühnenprogramm und musikalische Highlights

Naturfarbene Dekorationen zaubern Jennifer Weber, Madeleine Richter und Kathrin Belzer, die zudem Fingerspitzengefühl beim Übertrag geplotterter Schriftzüge und Bilder von der Folie auf diverse Objekte haben. Faltsterne, Schmuck und schmucke Handtaschen sowie Handwärmer aus Fleecestoff machen das Bild und Angebot rund.

Zur runden Sache avancierte auch das Bühnenprogramm, dass von Weihnachtsliedern mit dem Orchester 23 des Musikvereins, über einem niedlichen Auftritt der Kinder aus dem evangelischen Kindergarten bis zum fetzigen Weihnachts-Cover-Mix-Konzert mit Athi Sananikone und seinen Freunden reichte.

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Für den zweiten Weihnachtsmarkttag waren eine Kinderdisco mit lebensgroßen Kuschelfiguren und „Marcus“, die Grundschüler der Friedrichschule mit Theatergruppe und Chor und auch Marc Phillips, der „Plänkschder“ Teilnehmer bei „The Voice of Germany“ und einem seiner Schüler, besondere Höhepunkte.

Effizientes Pfandsystem und reibungsloser Ablauf

Theo Heck, der für eine Schule in Nepal Spenden sammelt, war ebenfalls im Pogramm dabei. Viele positive Rückmeldungen gab es für den etwas größeren Platz für den schönen Markt, der mehr Bewegungsfreiheit trotz hoher Besucherfrequenz erlaubte.

„Das Pfandsystem hier sucht auch seinesgleichen“, begeisterte sich ein Gast, denn wer hier einmal seine Tasse am Eingang aus den Händen von Verwaltungsmitarbeitern gegen Pfand bekommen hat, kann den Markt ohne lästiges Anstehen für die Pfandrückgabe genießen. Pfand gibt es ebenfalls am Ein- und Ausgang schnell zurück.

Athi.rocks. © Sabine Zeuner © © Sabine Zeuner

Dort werden von Vereinsjugendgruppen die abgegebenen Tassen am Spülmobil gereinigt und dem Kreislauf letztlich wieder ruckzuck zugeführt.

Solidarität mit der Ukraine: Spendenaktion und Unterstützung

Nachdenklich machte der Besuch einer Gruppe Ukrainer, die im Ort zu Gast waren. Frieden gehe nur, wenn alle mitmachen, betonen sie in einer Stellungnahme. Das steht nicht nur seit dem Weihnachtsmarkt fest. Doch, betonte es die evangelische Pfarrerin Christiane Banse nachdrücklich, als sie stellvertretend für die örtlichen Kirchengemeinden segnend zum kleinen, aber feinen Benefiz-Weihnachtszauber auf dem Rathausplatz sprach.

Eingebunden in ihre Worte fanden sich nicht nur alle Anwesenden – konkret die ukrainische Delegation, die zur Markteröffnung dankende Worte an die Plankstadter richteten. In direktem Austausch kommen Spenden direkt in der ukrainischen Stadt Kozelets an, deshalb war die Gruppe um den dortigen Bürgermeister Valentyn Bryhynets drei Tage Gast in der Kurpfalz.

„Wir haben mit der Unterstützung vieler Menschen zwei Fahrzeuge organisieren können, eines davon wird am Sonntag, 8. Dezember direkt in die Ukraine gefahren“, schilderte Bürgermeister Nils Drescher, Initiator der Solidaritätspartnerschaft von Plankstadt, Schwetzingen und Oftersheim mit der Stadt Nahe Kiew.

Bryhynets seinerseits freute sich sehr über das Fahrzeug, das zum Transport für behinderte Kinder genutzt werden soll und fügte an: „Ich hoffe, wir können uns schon bald in unserer Stadt mit Euch treffen.“

Ein hehrer Wunsch, der unabdingbar mit dem Kriegsende verbunden ist. Applaus gab es und erste Spenden in bereitgestellte Dosen an verschiedenen Marktständen, denn: „Das zweite Fahrzeug, ein Bus zum Schülertransport wird noch repariert und wird erst kommende Woche überführt“, so Drescher, das werfe zusätzliche Kosten auf.

Info: Spenden sind mit Hinweis „Kozelets“ an die IBAN der Stadt Schwetzingen unter DE08 6725 0020 0025 0104 42 möglich.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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