Plankstadt. Brauereichef Dr. Hans Spielmann war schon immer ein Marketingprofi. Von der tanzenden Flasche bis zur Kunstedition, vom Bierathlon bis zum Weizenbier-Krieg hat er schon einiges angezettelt, um in aller Munde zu sein. Natürlich mit seinem Bier und mit dessen Qualität, auf die die Brauerei aus der Kurpfalz schon immer gesetzt hat. Jetzt hat sein Sohn Max den „Frieden von London“ geschlossen. „Ich erkläre den Krieg um das beste Weizen der Welt zwischen der Kurpfalz und Bayern für beendet“, sagt er unserer Zeitung. Denn das weltbeste Hefeweizen kommt aus der Kurpfalz und nicht mehr aus Bayern. Die Welde Braumanufaktur aus Plankstadt hat mit ihrem Kurpfalzbräu Ur-Weizen alle Bayern-Weizen überholt und den World Beer Award in London gewonnen.
In einer Pressemitteilung erinnert Welde an den Ursprung der Auseinnadersetzung: Was Senior Hans Spielmann vor zehn Jahren angezettelt hat, hat sein Sohn jetzt erfolgreich zu Ende gebracht! Der 2013 begonnene Weizenbier-Krieg ist entschieden: die Kurpfalz hat gewonnen. Das Ur-Weizen aus dem beschaulichen Plankstadt hat nicht nur Gold bei der Europameisterschaft für Bier in Nürnberg geholt, sondern jetzt eben auch Gold bei der Weltmeisterschaft in London.
Mit diesen Auszeichnungen hat Welde das weltbeste Weizenbier gebraut und ist damit an zahlreichen bayerischen Brauereien vorbeigezogen, die über Jahrzehnte die Maßstäbe in Sachen Hefeweizen setzen. „Die bayerische Dominanz beim Weißbier wollten wir einfach nicht auf uns sitzen lassen“, erläutert Seniorchef Dr. Hans Spielmann. „Deswegen habe ich mit meiner Mannschaft bereits 2013 den bayerischen Brauern den Weizenbier- Krieg erklärt. Unser Ziel war es, der bayerischen Dominanz etwas entgegenzusetzen.“
Mit dem charaktervollen Kurpfalzbräu Ur-Weizen ist dies nun in jeder Hinsicht gelungen. „Wir haben einfach eine tolle Mannschaft und das krasseste Brauerteam bei uns in Plankstadt“, freut sich Juniorchef Max Spielmann. „Und unser Ur-Weizen hat Charakter, ein überzeugendes Profil und den perfekten Hefeweizen-Geschmack. Schließlich stammt das Rezept von meinem Urgroßvater Hans Hirsch! Wir haben es neu interpretiert und zur Perfektion gebracht“, erklärt er.
In seinem Team hat der junge Spielmann viele Mitarbeiter, die seit Jahrzehnten dabei sind und sich noch gut an die Erklärung des Weizenbier-Krieges vor zehn Jahren erinnern. „Die freuen sich natürlich ganz besonders über den großen Erfolg. Und als Familienunternehmen schätzen wir eine so lange Betriebszugehörigkeit, die Loyalität und Leidenschaft unseres Teams für unser Bier ungemein“, berichtet Max Spielmann.
Kriegsbeil begraben
Nach zehn Jahren wird das Kriegsbeil nun mit gutem Gewissen begraben. Max Spielmann fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Zum Glück ist die Biervielfalt in Deutschland so groß und die Qualität der Biere wahnsinnig gut. Beim traditionellen Hellen ist aber noch Luft nach oben. So haben wir ja vielleicht die Möglichkeit, in den nächsten Jahren dem bayerischen Hellbier etwas entgegenzusetzen“, heißt es in der Pressemitteilung.
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