Zeugen gesucht

Wellensittiche in Plankstadter Vogelpark vermutlich vergiftet

Im Vogelpark wurden zahlreiche Wellen- und Nymphensittiche tot aufgefunden.Brotreste in der Voliere, vermutlich absichtlich gestreut, werden als Ursache vermutet.

Von 
Linda Saxena
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Sittich im Vogelpark in Plankstadt - ein Bild aus den vergangenen Jahren. © Vogelpark Plankstadt

Plankstadt. Den Mitgliedern des Vogelparks bietet sich am Montagnachmittag ein Bild des Schreckens: In einer Voliere finden sie viele tote Wellen- und Nymphensittiche. „Vor und in der Voliere lagen Brotreste, die in eine grau-bräunliche Tinktur getaucht waren“, schildert Sven Berlinghof, Vorsitzender des Vogelvereins in Plankstadt, am Dienstagmorgen dieser Zeitung. Im Käfig selbst habe eine „große Stille“ geherrscht, viele der noch lebenden Vögel haben aufgeplustert dagesessen oder Krankheitssymptome wie Durchfall aufgewiesen. Der Verein vermutet: Die gestreuten Brotreste einer unbekannten Person sind die Ursache für den Zustand der Vögel.

Trotz schneller Hilfsmaßnahmen konnten nicht alle Vögel gerettet werden, darunter auch die Brut. „Wellensittiche brüten das ganze Jahr, so kann es sein, dass auch im Winter Jungvögel schlüpfen“ sagt der Vorsitzende. In einer mehrstündigen Aktion haben neun Ehrenamtliche Medikamente bei einer Tierarztpraxis in Heidelberg besorgt und versucht, diese den Vögeln zu verabreichen. Nun hoffe der Verein, dass die verbleibenden Tiere überleben werden.

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Es ist nicht das erste Mal, dass im Vogelpark Tiere vergiftet werden - ob gezielt oder nicht. „An jedem Gehege stehen Schilder mit den Hinweis ,Bitte nicht füttern’“, sagt Sven Berlinghof. Trotzdem halte es die Leute nicht davon ab, „ohne Kopf und Verstand“ Essensreste in die Volieren zu schmeißen. Wer den Verein unterstützen wolle, könne dies besser mit einer Mitgliedschaft oder Spenden tun.

Schon am Montagabend hat der Vogelpark Plankstadt einen Aufruf auf Facebook gestartet und bittet um Zeugenhinweise. Aktuell überlegt sich der Verein, bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt zu stellen, so Sven Berlinghof. Im Fokus steht im Moment aber nur eines: „Wir hoffen, dass sich unsere Bemühungen gelohnt haben und die Vögel überleben.“

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