Im Porträt

Für Franz Fackel geht es ohne Vogelpark in Plankstadt nicht

Franz Fackel aus Schwetzingen erhielt kürzlich von der Gemeinde Plankstadt eine Ehrung für sein unermüdliches Engagement. Warum von Plankstadt? Weil er sich dort mit um den Vogelpark bemüht.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Der zahme Edelpapagei mag schmusen: Er zaubert Franz Fackel bei jedem Besuch ein Lächeln ins Gesicht. © Kaltschmidt

Plankstadt/Schwetzingen. Tierfreund, Sportler und eine Frohnatur: So ließe sich Franz Fackel am ehesten in drei Worte fassen. 1950 wurde Fackel in Schwetzingen geboren und ist der Kreisstadt bis heute treu geblieben. Nur eine Sache zieht ihn regelmäßig aus seinem geliebten Heimatort heraus: der Vogelpark Plankstadt.

„2016 habe ich das erste Mal eine Notiz in der Zeitung gelesen, dass der Vogelpark nach rüstigen Rentnern sucht, die mithelfen können“, erinnert sich Fackel. Als er den Aufruf ein halbes Jahr später erneut gelesen habe, wollte er sich es einfach mal anschauen. „Ich habe mich auf mein Fahrrad gesetzt und bin hergefahren. Seitdem mache ich das jeden Freitag und Samstag so.“

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Für Fackel wirkt die freiwillige Arbeit im Plankstadter Vogelpark eine Selbstverständlichkeit, eine Leidenschaft, die er mit Herz und Seele pflegt. Dieses Engagement schätzt auch die Gemeinde Plankstadt, die den 73-Jährigen kürzlich für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz würdigte.

Vogelpark in Plankstadt: Ein Ehrenamt, das fit hält

Seit seinem 15. Lebensjahr war der Schwetzinger im Einzelhandel tätig. „Die Arbeitszeiten haben sich irgendwann verändert, plötzlich musste man auch später am Abend und samstags arbeiten“, erinnert sich Fackel. Für ihn als Aktiver im Fußballsport sei das damals oft nicht optimal gewesen. Und noch heute ist es bemerkenswert, wie fit sich Franz Fackel zeigt: Eine volle Schubkarre vor sich herzuschieben oder mit dem Besen schwungvoll zu kehren scheinen ihm keine Mühe zu bereiten. Auch das Fahrradfahren zum Vogelpark bewältigt er problemlos: „Ich mache schon immer Sport. Auch heute mache ich noch Waldläufe und sitze seit Jahren auf dem Rennrad. Einen großen Garten haben wir auch“, berichtet er von einem weiteren „Fitnessfaktor“.

Langweilig werde es nie - ob zu Hause oder im Vogelpark. „Ich war schon immer Vogelliebhaber und hatte schon als Kind Wellensittiche, Kanarienvögel und Papageien zu Hause“, blickt der Rentner zurück. Auch heute noch habe er einen Edelpapagei als Haustier. „Ohne den Vogelpark würde mir auf jeden Fall etwas fehlen“, gesteht er und setzt sich ein: „Der Park soll definitiv noch länger erhalten bleiben als ich!“

Faszination allgegenwärtig

Die Motivation, an so zahlreichen freien Tagen des Ruhestandes auf das Fahrrad zu steigen und freiwillig in den Nachbarort zu fahren, um den Vogelpark aufrechtzuerhalten, ergibt sich durch verschiedene Aspekte. „Als ich zum ersten Mal hier war, habe ich mich direkt mit allen gut verstanden - plötzlich war gebongt, dass ich wiederkomme“, erinnert er sich. Mittlerweile seien viele jüngere Leute als Helfer da. Auch mit dem Neuzuwachs verstehe er sich gut. Die ganze Atmosphäre vor Ort habe ihm einfach seit dem ersten Tag zugesagt. Auch mit den Gästen, die, je nach Wetter, noch zahlreich erscheinen und teilweise schon seit ihrer Kindheit den Vogelpark besuchen, komme man immer wieder in nette Gespräche. Der soziale Aspekt spiele eine große Rolle und würde fehlen, wenn man nur zu Hause bliebe.

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„Wenn man morgens zur Fütterung kommt, sei es im eisigen Winter oder bei Sonnenschein und blauem Himmel, erlebt man einfach immer wieder schöne Momente mit den Tieren und in der Natur“, findet Franz Fackel. Die Liebe zu den Tieren und die Faszination, welche Fackel dafür aufbringt, motivieren ihn zu dieser Mühe. Vor allem wenn Störche oder Schwäne, sei es ihm Vogelpark und auch im Schlossgarten Schwetzingen gibt, ihre Flügel langsam erheben, um aus dem Wasser in die Luft zu gleiten, merke er, wie faszinierend diese Tiere sind.

Franz Fackel ist sich sicher: „Ohne den Vogelpark würde mir etwas fehlen, aber den Plankstädtern sicherlich auch.“

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