Zehnerkarte für 40 Euro

Wie der Hundeverein Plankstadt Haltern bei der Erziehung hilft

Ob Welpe oder Problemhund – der Verein für Hundezucht und Hundesport Plankstadt bietet Training für jedes Mensch-Hund-Team, auch ohne Mitgliedschaft.

Von 
Jörg Runde
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Annikas Ullrichs Hündin "Rubi" (l.) und Stephan Montags Hündin Lola lassen sich auch nicht von Kindern und fremden Hunden aus der Ruhe bringen. © Jörg Runde

Plankstadt. Wer die vierjährige Labrador-Hündin „Rubi“ an diesem Nachmittag auf dem Gelände des Vereins für Hundezucht und Hundesport Plankstadt erlebt, merkt sofort: Ihr Frauchen Annika Ullrich hat schon einige Trainingsstunden absolviert. „Rubi“ folgt ihr artig, wartet, wenn sie aufgefordert wird und lässt sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn fremde Hunde und Kinder sie versuchen zu stören. „Das ist ein Paradebeispiel, wie sich Training positiv auswirken kann“, sagt Hundetrainerin Petra Rühle und ergänzt: „Rubi war noch vor einem Jahr wirklich sehr wild und ungestüm.“

Ein lebendiges Miteinander von Zwei- und Vierbeinern, ein abwechslungsreiches Kursangebot und ein respektvoller Umgang mit allen Hunderassen – dafür steht der Plankstadter Verein seit über 70 Jahren. Mit rund 156 Mitgliedern, einer modernen Platzanlage und qualifizierten Trainern zählt er zu den wichtigsten Anlaufstellen für Hundehalter in der Region. Extra aus Ketsch gekommen ist Stephan Montag mit seiner zweijährigen Hündin Lola. „Ich mache hier mit Lola wirklich die größten Fortschritte. Das Training ist einfach gut“, sagt Montag.

Ob Welpe, „Raudi“, Junghund oder Senior: Der Verein bietet für alle Alters- und Erfahrungsstufen passende Trainings an. Von der Basiserziehung über die Begleithundeprüfung bis zum beliebten „Happy Dogs“-Kurs und Spezialangeboten ist alles dabei. Auch für sogenannte Problemhunde gibt es gezielte Einzelstunden, in denen an Verhalten und Bindung gearbeitet wird.

„Unser Ziel ist es, einen gesunden, glücklichen und gut erzogenen Hund zu haben. Die Kommunikation zwischen Menschen und Hunden wird verbessert und die Bindung gestärkt“, betont Rühle, die auch zweite Vorsitzende des Vereins ist. „Es ist uns wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Teams einzugehen. Deshalb gibt es bei uns keinen starren Stundenplan, sondern flexible Angebote, die wir gemeinsam mit den Haltern abstimmen.“

Team-Test: Alltagstauglichkeit für Hund und Halter

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem sogenannten Team-Test, der regelmäßig angeboten wird. „Mit unserem Team-Test wollen wir zeigen, dass sich auch heute noch Hunde jeglicher Rasse und Art reibungslos in das tägliche Leben einfügen können – vorausgesetzt, der Halter übernimmt Verantwortung und pflegt eine gute Kommunikation zu seinem Hund“, erklärt Petra Rühle.

Die Übungen reichen von Begegnungen mit Radfahrern und Joggern bis hin zu Alltagssituationen mit fremden Menschen und anderen Hunden. Bereits junge Hunde können spielerisch an diese Aufgaben herangeführt werden, sodass spätestens ab einem Jahr die Prüfung möglich ist. Die Besonderheit: Auch Nicht-Mitglieder sind willkommen. „Mit einer Zehnerkarte für 40 Euro kann man einsteigen und schauen, ob es passt“, sagt Rühle und fügt an: „Manche nutzen schon ganz lange die Zehnerkarten, weil sie keine Lust auf Vereinsleben haben.“

Trainerin Petra Rühle leitet die Trainingsgruppen des Hundesportvereins in Plankstadt. © Jörg Runde

Jugendtraining: Verantwortung von Anfang an

Immer samstags ab 11.30 Uhr trainiert zudem die Jugendgruppe. Hier sind nicht nur Kinder mit eigenem Hund willkommen – auch wer (noch) keinen Vierbeiner besitzt, kann mitmachen. „Wir möchten den Jugendlichen vermitteln, wie wichtig eine klare Kommunikation und ein respektvoller Umgang mit dem Hund sind“, so Petra Rühle. „Spielerisch lernen sie, wie Grundsignale wie Sitz, Platz oder Rückruf funktionieren, und wie sie ihren Hund sicher durch den Alltag führen.“

Viele Hundehalter wünschen sich zudem Hilfe, wenn ihr Vierbeiner auffälliges Verhalten zeigt. Für sie gibt es gezielte Einzelstunden, die von erfahrenen Trainern wie Rühle geleitet werden. „Es gibt nicht nur einen Weg zum Erfolg“, betont Rühle, die zahlreiche Weiterbildungen absolviert hat und als Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Hundeerziehung zur Verfügung steht. „Wir beraten individuell und suchen gemeinsam mit den Haltern nach Lösungen.“

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Wer keinen Hundesport auf Leistungsbasis betreiben möchte, aber dennoch an Unterordnung, Sozialverhalten und Alltagssicherheit arbeiten will, ist im offenen Kurs „Happy Dogs“ genau richtig. Voraussetzung ist ein bestandener Team-Test oder eine Begleithundeprüfung. In der Gruppe werden Alltagssituationen simuliert, Erfahrungen ausgetauscht und die Bindung zum Hund weiter gefestigt. Mit dem Angebot „Spürnasen“ fördert der Verein die natürlichen Fähigkeiten der Hunde. „Die Objektsuche ist eine tolle Mischung aus geistiger und körperlicher Auslastung und für alle Rassen geeignet“, erklärt Petra Rühle. Die Hunde lernen, kleine Gegenstände allein mit ihrem Geruchssinn zu finden und anzuzeigen – eine Beschäftigung, die nicht nur Spaß macht, sondern auch das Vertrauen stärkt.

Regelmäßig veranstaltet der Verein zudem Seminare zu aktuellen Themen wie Erste Hilfe beim Hund oder auch zur guten Kommunikation zwischen Hund und Mensch. Das Vereinsgelände bietet großzügigen Platz, Schatten durch hohe Bäume und moderne Beleuchtung. Willkommen sind Hunde aller Rassen, Größen und Herkunft. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein aktueller Impfschutz und eine Hundehalterhaftpflichtversicherung. „Wir freuen uns über jeden Vierbeiner und seine Menschen, die bei uns vorbeischauen“, sagt Petra Rühle und ergänzt: „Eine Schnupperstunde ist jederzeit möglich. Gute Laune, Humor und ein paar Leckerlis sollten Sie aber auf jeden Fall mitbringen.“

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