Plankstadt. Eigentlich war die Verlegung des Plankstadter Wochenmarkts an den Festplatz eine Erfolgsgeschichte. Bürger und Beschicker waren zufrieden, das Angebot wurde stetig erweitert und der Standort gut angenommen. Seit mehreren Jahren wurden dort auf dem Markt nun jeden Donnerstag Obst und Gemüse, Fleisch und andere Spezialitäten angeboten. Teilweise beteiligten sich sogar Kindergärten oder Vereine, etwa zur Weihnachtszeit.
In den vergangenen Monaten sind die Zahlen nun aber zurückgegangen, die Auslastung wurde immer geringer. „Es gibt kaum noch Laufkundschaft“, berichtete Bürgermeister Nils Drescher in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Ordnung, Bau und Umwelt (OBU). So ist auch das Angebot geschrumpft. Derzeit bieten nur noch vier Stände ihre Waren an. Bei Ulrich’s Putenhof gibt es Wurst- und Fleischwaren, außerdem werden Fisch, Langos, Dampfnudeln und griechische Spezialitäten verkauft.
So sieht der Rettungsversuch für den Wochenmarkt in Plankstadt aus
Die Verwaltung möchte den Wochenmarkt aber nicht einfach streichen, sondern unternimmt einen Rettungsversuch: Die Stände sollen in die Ortsmitte zurückkehren. Schon in vier bis sechs Wochen könnte es so weit sein. Davor steht aber erst einmal eine Standprobe mit den Marktbeschickern an. Sie sollen den neuen - genau genommen alten - Ort auskundschaften. Denn bevor der Markt an den Festplatz gezogen ist, war er schon einmal in der Ortsmitte verankert. Rathausumbau und Sanierung des Ortskerns zwangen die Stände aber dann zum Ausweichen.
Irgendwann war die Ortsmitte saniert und das neue Rathaus eröffnet, der Markt blieb aber am Festplatz. Kundschaft belebte den Ort, hier hatte man Platz und war trotzdem nicht allzu weit weg vom Zentrum der Gemeinde. Nun also wieder zurück? Ganz wie früher wird es jedenfalls nicht werden: Es gibt mittlerweile mehr Parkplätze und auch die Straße soll für den Markt nicht gesperrt werden. Stattdessen plant die Gemeinde, Warnbarken aufzustellen.
Das sagen die Mitglieder im Plankstadter Ausschuss
Dr. Udo Weis (CDU) hinterfragte, ob die zurückgehenden Geschäftsaktivitäten tatsächlich am Standort liegen. Die Ortsmitte, so seine Einschätzung, sei wunderschön geworden. Wenn nun uneinheitliche Verkaufsstände vor dem Rathaus stünden, dann verschandele dies das Gesamtbild.
Thomas Burger von der Grünen Liste Plankstadt (GLP) sah den Ort ebenfalls nicht als Hauptgrund für die fehlende Kundschaft. Teilweise seien Obst und Gemüse sehr teuer, hätten aber nicht die gewünschte Qualität. Und nur wegen eines oder zwei Ständen hinzufahren, das lohne sich kaum.
Die Verwaltung schlägt vor, die Öffnungszeiten des Marktes an jene des Rathauses anzupassen, das donnerstags von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet ist. Außerdem sei dann auch die Bücherei offen. Mit der Bäckerei und einem neuen Café setze man auf mehr Laufkundschaft. „Wir müssen zumindest versuchen, den Markt zu retten“, meinte Drescher. „Die Betreiber sind derselben Meinung, und das möchte ich unterstützen.“
In den ersten Planungen ist der Fischstand vor dem Eingang des Rathauses eingezeichnet, was im Ausschuss für Kritik sorgte. Die anderen Stände sind ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Eine finale Aufstellung gibt es aber noch nicht. Man werde prüfen, wie man das Angebotene am besten anordne, so Drescher. Jetzt bleibt erst einmal die Standprobe abzuwarten.
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