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Ausbau der Gleichstromleitung erreicht Reilingen

Der Ausbau der Gleichstromverbindung Ultranet von Osterath nach Philippsburg macht Fortschritte. Bestehende Masten werden genutzt, neue errichtet.

Von 
Josef Dufrin
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Für die Leitungsmonteure ist der Einsatz in luftiger Höhe alles andere als selbstver-ständlich. Sie brauchen Nerven wie Drahtseile. © TransnetBW

Reilingen. Wie bringt man Strom möglichst verlustarm quer durch Deutschland? Von den großen Erzeugern im Norden, den Windrädern an der Nordsee, zu den Verbrauchern hier im Süden? Die Antwort auf diese Frage lautet „Ultranet“. Das ist die Bezeichnung für eine 340 Kilometer lange Gleichstromverbindung von Osterath in Nordrhein-Westfalen nach Philippsburg, deren Ausbau große Fortschritte macht.

Mittlerweile ist der Leitungsbau im Abschnitt B1 zwischen Mannheim-Wallstadt und Philippsburg angelaufen, der vom Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW verantwortet wird. Mitte Februar startete zwischen Heidelberg-Neurott und dem Netzverknüpfungspunkt Philippsburg die Zubeseilung der Gleichstromleitung. In diesem Streckenbereich werden keine neuen Masten gebaut, sondern über 21 Kilometer ein freier Gestängeplatz auf den Bestandsmasten für den Ultranet-Stromkreis genutzt. (wir berichteten).

Hubschrauber hilft beim Seilzug

Auch im südöstlichen Teil der Reilinger Gemarkung waren die Freileitungsmonteure der Biberacher EQOS-Gruppe in schwindelerregender Höhe im Einsatz. Unterstützt wurden sie bei ihrer anspruchsvollen, die volle Konzentration fordernden Arbeit auf den Masten von einem Hubschrauber der Firma Wucher Helicopter, der das sogenannte Vorseil einzog.

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Dabei zieht der Helikopter das leichte, aus Kunststoff gefertigte Vorseil in der Leitungsachse von Mast zu Mast. Hängt das von Monteuren am Mast übernommene Vor-seil, wird das eigentliche Leiterseil durch die an den Isolatoren befestigten Seilrollen gezogen. Dafür kommen Seilzugwinden zum Einsatz. Aus der Luft könne das Vorseil wesentlich schneller und effizienter eingezogen werden als vom Boden aus, da unwegsames Gelände problemlos überwunden werde, erklärt TransnetBW.

Kurz vor Philippsburg müssen auch einige neue Strommasten errichtet werden. Dort endet die Ultranet-Leitung bei einem Konverter. Er sorgt dafür, dass der Strom umgewandelt wird und in das bestehende Netz eingespeist werden kann. Das Millionen-Projekt wächst dort in die Höhe, wo einst die beiden Kühltürme des Atomkraftwerks Philippsburg auf der Rheinschanzinsel standen.

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Nach aktueller Planung soll die Zubeseilung bis zum Konverter Ende des dritten Quartals 2024 fertiggestellt sein. Die Gesamtinbetriebnahme von Ultranet ist für Ende 2026 vorgesehen.

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