TransnetBW

Stromtrasse durch Reilinger Gemarkung wird verstärkt

Die Neubaupläne für eine Stromtrasse sind vom Tisch. Ultranet wird im schon bestehenden Trassenverlauf und ohne Umwege entstehen und soll von Osterath bis Phillipsburg gehen.

Von 
Josef Dufrin
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Im Reilinger Abschnitt können die freien Traversen der Bestandsanlage für die Zubeseilung genutzt werden. © Dufrin

Reilingen. Um die Ungleichgewichte zwischen der Windenergieerzeugung im Norden und dem Stromverbrauch im Süden auszugleichen, wollen die Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und Amprion bekanntermaßen bis 2026 ein Netzausbauprojekt mit der Bezeichnung Ultranet verwirklichen. Und zwar im heute schon bestehenden Trassenverlauf und ohne Umwege. Die geplante Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ-Leitung) ist rund 340 Kilometer lang und reicht von Osterath in Nordrhein-Westfalen bis nach Philippsburg.

42 Kilometer langer Abschnitt von Ultranet tangiert auch Reilinger Gemarkung

TransnetBW ist für den rund 42 Kilometer langen Abschnitt zwischen Mannheim-Wallstadt und dem Netzverknüpfungspunkt Philippsburg verantwortlich, der auch die Reilinger Gemarkung tangiert.

Alternativ angedachte Trassenvarianten, beispielsweise im Bereich der „Kisselwiesen“, sind Vergangenheit und werden nicht weiterverfolgt. Um die dicht besiedelten Räume in der Region zu schonen, wurde der Planung das sogenannte Nova-Prinzip zugrunde gelegt: Netz-Optimierung vor Verstärkung, und vor Ausbau. Südlich des Umspannwerks Neurott verläuft Ultranet über etwa 21 Kilometer bis zum Gelände des Kernkraftwerks Philippsburg. In diesem Streckenabschnitt, der im Süden die Reilinger Gemarkung kreuzt, können die auf der westlichen Mastseite liegenden freien Traversen auf der Bestandsanlage für die Zubeseilung genutzt werden. Auf den Rückbau bestehender Masten oder den Ersatzneubau von Masten kann dort verzichtet werden.

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Nach einer aktuellen Information von TransnetBW befindet sich das Genehmigungsverfahren auf der Zielgeraden. Erwartet wird der Planfeststellungsbeschluss, also die rechtliche Genehmigung für den Bau der Freileitung, noch im Spätsommer. Um nach Erhalt des Beschlusses zügig mit dem Freileitungsbau beginnen zu können, sichert sich der Übertragungsnetzbetreiber derzeit temporäre Bauflächen, beispielsweise zum Stellen von Zäunen für Feldhamster, Reptilien und Amphibien oder die Schaffung von Arbeitsflächen, Zuwegungen, oder das Stellen von Schutzgerüsten. Für die Kontaktaufnahme zu den Pächtern entlang der Trasse sowie das Abschließen der notwendigen Bewirtschaftervereinbarungen hat TransnetBW die Firma Fichtner als Dienstleister beauftragt. Mitarbeiter der Firma werden in nächster Zeit auf einen Teil der betroffenen Bewirtschafter zugehen, um sie um ihr Einverständnis zur temporären Nutzung zu bitten. Die ersten Maßnahmen, wie das Stellen von Zäunen sowie die Umsiedlung von Reptilien und Feldhamstern starten bereits Ende August, Anfang September. Sie werden durch einen Landschaftsgärtner und die ökologische Baubegleitung übernommen.

Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen alle vorübergehenden Baustelleneinrichtungen zurückgebaut und die Flächen wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden, versichert TransnetBW. 

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