Freiwillige Feuerwehr

Böschungsbrand am Herrenbuckel für Reilinger Feuerwehr logistische Herausforderung

Kaum hatte die Freiwillige Feuerwehr berichtet, wie sie im Ernstfall eine Wasserversorgung außerhalb der bebauten Flächen mit Hydranten aufbaut, da musste das Gesagte im Ernstfall demonstriert werden.

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ffw
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Die Wasserversorgung wird mittels eines Tankbetriebs über das Löschfahrzeug hergestellt. Damit wird sichergestellt, dass aus-reichend Wasser zur Verfügung steht. © Wehr

Reilingen. Kaum hatte die Freiwillige Feuerwehr berichtet, wie sie im Ernstfall eine Wasserversorgung außerhalb der bebauten Flächen, in denen sie auf Hydranten zugreifen kann, aufbaut, da musste das Gesagte im Ernstfall demonstriert werden: Mit dem Einsatzstichwort „Flächenbrand klein“, wurde die Wehr an einem Werktag gegen 14.30 Uhr in den Herrenbuckel alarmiert. Die Böschung der Brücke über die Bundesautobahn am Bründelweg hatte Feuer gefangen.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatte die Straßenbaufirma, die derzeit damit beschäftigt ist an der BAB 6 die Fahrbahn zu erneuern, bereits geistesgegenwärtig gehandelt und mittels eines Wasserfasses an einem Traktor mit Löscharbeiten begonnen. Das Fahrzeug dient normalerweise dem Transport des auf der Baustelle benötigten Wassers. Ein Mitarbeiter der Firma, selbst Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr, hatte mit den Löscharbeiten begonnen und die Einsatzkräfte der Reilinger Wehr zu der Einsatzstelle gebracht.

C-Rohr kommt zum Einsatz

Die Wehrleute kamen mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug und dem Löschgruppenfahrzeug vor Ort an und löschten umgehend aus dem Tank heraus. Unter den gegebenen Umständen, mit mehreren C-Rohren im Einsatz, hielt das Wasser in den Tanks jedoch nur wenige Minuten und Einsatzleiter Michael Malcher entschied sich, den Gerätewagen Logistik nachzufordern, um eine Wasserförderung über eine längere Wegstrecke aufbauen zu können. Auf dem Weg zur Einsatzstelle wurde das Fahrzeug jedoch in einen Unfall verwickelt und konnte damit den Brandort nicht mehr anfahren.

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Zusammen mit den Maschinisten entschloss sich der Einsatzleiter dazu, zwischen den Fahrzeugen zwei jeweils 500 Meter lange Leitungen zu legen und mittels Löschgruppenfahrzeug am Unterflurhydranten, im Tankbetrieb, abwechselnd die Tanks der Fahrzeuge zu befüllen und somit dauerhaft Wasser zur Verfügung zu stellen. Zum Absichern der Wasserversorgung wurde zudem ein Tanklöschfahrzeug mit 4800 Liter Wasser an Bord aus Hockenheim angefordert.

Parallel zu den Löscharbeiten waren die Kameraden damit beschäftigt, den Boden entsprechend aufzulockern und die Brandnester auseinanderzuziehen. Alles in allem sind Flächen-, Wald- oder Böschungsbrände sehr kräfteraubend für alle beteiligten Einsatzkräfte, stellt die Wehr fest.

„Feuer schwarz“ gemeldet

Gegen 15.45 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer weitestgehend unter Kontrolle und gegen 16.30 Uhr meldete Einsatzleiter Michael Malcher „Feuer schwarz“ an die Leitstelle. Das hieß für alle Einsatzkräfte: Material zusammenpacken, Rückfahrt zum Gerätehaus, Autos reinigen und durch das Auffüllen von fehlendem Material wieder einsatzbereit zu machen.

Die Rückmeldung „Feuerwehr Reilingen einsatzbereit“ an die Leitstelle erfolgte gegen 17.50 Uhr. Die Arbeit der Gerätewarte im Nachgang ist hier noch nicht eingerechnet und dürfte wohl in Summe nochmals mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Somit führte der Einsatz „kleiner Flächenbrand“ für die Freiwillige Feuerwehr zu einem Einsatz von über drei Stunden – mit 20 Feuerwehrfrauen und -männern vor Ort und im Gerätehaus im Einsatz.

Die Polizei war ebenfalls vor Ort und geht Hinweisen zur Brandentstehung nach, merkt die Feuerwehr im Abschluss ihres Berichts an, mit dem sie einen Blick in ihre tägliche Arbeit gewährt. 

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