Auslandsreise

Dank Stipendium: Reilingerin Alana Zinkgraf erlebt Abenteuer in den USA

Die Schülerin Alana Zinkgraf (15) aus Reilingen hat ein Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) und reist für ein knappes Jahr in die USA.

Von 
Vanessa Schwierz
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Für Alana Zinkgraf aus Reilingen geht ein Traum in Erfüllung: sie geht für ein knappes Jahr in die USA. Ermöglicht wird ihr das durch das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP). © Zinkgraf

Reilingen. Es ist eine Reise in ein anderes Land, auf einen anderen Kontinent, in eine andere Kultur. Für Alana Zinkgraf (15) beginnt im August ein zehnmonatiges Abenteuer. Sie fliegt in die USA, denn sie hat das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP), ein Stipendium des Deutschen Bundestags in Kooperation mit dem US-Congress, bekommen. Voraussichtlich am 6. August geht für die 15-Jährige der Flieger in die USA – genauer gesagt nach Washington. Dort wird sie mit den anderen Austauschschülern erst einmal drei Tage verbringen, bevor es für sie dann zu ihrer Gastfamilie nach Minnesota geht. In dem Haus, in der Nähe eines Sees warten dann ihre Gasteltern sowie zwei Gastbrüder auf die Reilingerin.

Bis zu ihrem Abflug will sie noch Gastgeschenke besorgen und die Zeit mit Familie und Freunden verbringen. Wir haben mit Alana Zinkgraf über ihre Reise in die USA und ihre Erwartungen gesprochen.

Warum hast du dich für das PPP beworben?

Alana Zinkgraf: Ich wollte unbedingt ein neues Land kennenlernen, neue Erfahrungen sammeln und den kulturellen Austausch erleben. Ich habe schon viel über die USA gehört – vor allem gute Sachen. Auch mit Frankreich habe ich im vergangenen Sommer einen Austausch mitgemacht, als die Franzosen bei uns waren. Das ist immer eine schöne Sache.

Zur Person

  • Alana Zinkgraf wurde am 28. August 2008 geboren und lebt in Reilingen.
  • Sie ging auf die Friedrich-von-Schiller-Grundschule und besucht die zehnte Klasse des Löwenrot-Gymnasiums in St. Leon-Rot. Sie macht 2027 ihren Schulabschluss.
  • Alana Zinkgraf schwimmt bei der DLRG und ist aktiv beim Jugendrotkreuz in Hockenheim und dem CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) in Reilingen.
  • Sie hat Interesse an Politik und möchte in der Schule auch den Politik-Leistungskurs belegen.

Wann fiel die Entscheidung, dass du dich für das PPP bewerben wirst?

Zinkgraf: Im Juni oder Juli 2023 habe ich mich entschieden, mich für das PPP zu bewerben. Wir hatten eine Austauschschülerin aus Puerto Rico für zehn Monate bei uns zu Gast. Sie war der ausschlaggebende Punkt, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Sie hat viele tolle Sachen erzählt, auch über den Bundestag und, dass der Austausch vom Verein Experiment gut organisiert wurde. Dadurch bekam ich Kontakt zu meinem Patenabgeordneten Olav Gutting.

Wie haben Familie und Freunde reagiert?

Zinkgraf: Meine Familie war sehr glücklich und hat mich unterstützt. Meinen Freunden habe ich das vor ein paar Monaten erzählt. Sie haben sich sehr gefreut. Viele meiner Freunde haben auch schon einen Austausch gemacht. Und sie haben gesagt, dass das eine coole Erfahrung ist.

Wie wird der Austausch organisiert?

Zinkgraf: Ich habe im Vorfeld Unterlagen für die Gastfamilie bekommen, die ich ausfüllen musste. Meine Austauschorganisation Experiment und die Partnerorganisation schauen sich aktuell nach Gastfamilien um. Das Problem ist aber, dass es nicht genügend Gastfamilien für so viele Schüler gibt – auch von deutscher Seite aus. Es gibt zu viele Gastschüler, die sich bewerben und zu wenig Familien, die sie aufnehmen. Ansonsten bekommen wir alle Unterlagen zugeschickt, füllen diese aus und schicken sie dann auch wieder zurück. Um das Visum kümmere ich mich selbst. Dazu haben wir eine gute Anleitung bekommen.

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Auf was freust du dich bei deinem Auslandsjahr am meisten?

Zinkgraf: Auf die neuen Leute, die ich dort kennenlerne. Vor allem auf die Gastfamilie und neue Freunde. Generell freue ich mich auch sehr auf die Schule. Die ist ja komplett anders aufgebaut als unsere Schulen. Und dann warten ja auch noch neue Hobbys. Ich will an der neuen Schule auf jeden Fall eine neue Sportart ausprobieren und hoffe auch dadurch, schnell Freundschaften knüpfen zu können. Welchen Sport ich ausprobieren will, lasse ich auf mich zukommen.

Wovor hast du Angst/Respekt?

Zinkgraf: Vielleicht nicht alles zu verstehen und, dass ich einen Kulturschock bekommen könnte. Auch Heimweh könnte ein Faktor sein. Aber ich lasse alles auf mich zukommen.

Was erhoffst du dir von deinem Jahr in den Vereinigten Staaten?

Zinkgraf: Dass ich neue Freunde kennenlerne und Erfahrungen sammeln kann. Ich hoffe auch, dass sich mein englisch dadurch verbessern wird. Und allgemein, dass ich kennenlernen und erleben will, was es heißt, in einem anderen Land zu leben. Ich will einfach ganz viele Erinnerungen sammeln. Spannend wird auch die Education Week, bei der ich eine Woche in Washington verbringen werde.

Über die Organisation

  • Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) ist ein einjähriges Jugendaustauschprogramm.
  • Seit 1983 können Schüler sowie junge Berufstätige mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner in Deutschland.
  • Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und desUS-Kongresses.
  • Die Bewerbungsfrist für das 42. PPP 2025/26 endet am Freitag, 13. September.
  • Bewerbungsberechtigt sind Schülerinnen und Schüler, die zwischen dem 1. August 2007 und dem 31. Juli 2010 geboren wurden, und junge Berufstätige, die nach dem 31. Juli 2000 Geburtstag haben.
  • Die Austauschorganisation Experiment e. V. bietet seit 90 Jahren Auslandsaufenthalte für Schüler, Studierende und junge Erwachsene sowie Menschen in und nach dem Berufsleben an.
  • Das Programmangebot umfasst Schüleraustausch, Freiwilligendienst, Demi Pair sowie Auslandspraktikum.
  • Ziel der Organisation ist der Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen sowie interkulturelle Begegnungen für interessierte Schüler, Studierende und Erwachsene zu vermitteln.

Wie hast du dich auf das Auslandsjahr vorbereitet?

Zinkgraf: Ich war eine Woche bei einem Vorbereitungsseminar in Bad Bevensen (Niedersachsen). Es gab ein Programm vom Bundestag aus und vom Verein Experiment. Wir haben viel über die Geschichte der USA erfahren, wie wir mit Antisemitismus und Rassismus umgehen sollen. Experiment hat uns Tipps gegeben, wie man mit Heimweh umgeht, was man mit der Gastfamilie machen kann und wie man den kulturellen Austausch leben kann. Ansonsten habe ich in den letzten Wochen sehr viel Zeit mit der Familie und meinen Freunden verbracht. Weil es eben nicht mehr so lang ist, bis zu meinem Abflug. Bis dahin muss ich aber noch Koffer packen. Für meine Gastfamilie will ich auch noch Gastgeschenke besorgen. Wenn ich erfahre, auf welche Schule ich gehen werde, kann ich mich auf die Kurse und Hobbys bewerben.

Hast du deinen Paten Olav Gutting bereits kennengelernt?

Zinkgraf: Ja, ich habe ihn schon mehrmals getroffen und mich mit ihm unterhalten. Bei den Gesprächen ging es vor allem um die USA und das Patenschaftsprogramm an sich. Ich bin sehr dankbar für die Chance an diesem Austausch teilnehmen zu können. Dies wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung von Olav Gutting, dem Bundestag und dem Verein Experiment.

Redaktion Redakteurin mit Schwerpunkt Online, aber auch Print

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