Wasserwerk

Details zum Stromausfall im Wasserwerk Reilingen: Ursache, Notstrom, Spezialisten

Am Sonntag stand die Wasserversorgung in Reilingen sowie den umliegenden Gebieten von Neulußheim, Altlußheim und Hockenheim für gut anderthalb Stunden still. Mittlerweile gibt es Angaben zu Ursache und Notstromaggregat.

Von 
Andreas Wühler
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Das Reilinger Wasserwerk des Zweckverbandes war am Sonntag durch einen Stromausfall lahmgelegt worden – die Region war ohne Wasser. © Lenhardt

Verwaltungsgemeinschaft. Gut eineinhalb Stunden, von etwa 15.15 Uhr bis 16. 40 Uhr, war die Verwaltungsgemeinschaft am Sonntag, 14. Januar, ohne Wasserversorgung, dann sprudelte aus den Wasserhähnen in Reilingen, Neulußheim, Altlußheim und Hockenheim wieder das kostbare Nass. Ursache für den Ausfall des Wasserwerks war ein Stromausfall in Neulußheim bei zwei Trafostationen. Stationen, an denen auch das Wasserwerk hängt.

Haben die denn kein Notstromaggregat, wurden wir aus der Bevölkerung gefragt. Eine Frage, die wir an Bürgermeister Gunther Hoffmann in Neulußheim weitergereicht haben. Hoffmann ist zugleich Vorsitzender des Zweckverbandes Wasserversorgung Südkreis Mannheim, der das Reilinger Wasserwerk betreibt. Natürlich, so die Antwort des Verbandsvorsitzenden, habe das Wasserwerk ein Notstromaggregat. Doch wenn es einmal schief läuft, dann richtig – das Aggregat wollte nicht sofort anspringen.

Verzögerte Reaktion des Notstromaggregats: Kommunalverwaltung in Wasserkrise

Mit dem Stromausfall einherging ein weiteres Problem: Die 20-Kilovolt-Sicherung war außer Betrieb gegangen oder wie es umgangssprachlich heißt, es hat sie herausgehauen. Eine solche Sicherung kann ein „einfacher“ Elektriker nicht einfach wieder einschrauben, dazu bedarf es eines Spezialisten, den die EnBW auf den Weg schickte. Auch dies dauerte seine Zeit.

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Bis Hoffmann und der alarmierte Wassermeister tätig werden konnten, hätten sie aus Neulußheim von der EnBW schon die Nachricht gekommen, dass der Schaden in einer halben Stunde beseitigt werden könne, der Spezialist auf dem Weg sei.

Mittlerweile, so Hoffmann, habe man im Wasserwerk das Notstromaggregat zum Laufen gebracht – doch gezögert, es einzusetzen. Denn, so die Begründung des Verbandsvorsitzenden, man wollte auf Nummer sicher gehen und nachdem die Wasserversorgung ohnehin unterbrochen war, nicht wegen einer halben Stunde weitere Schäden provozieren.

Wasserwerk in Reilingen ausgefallen: Pumpen händisch hochfahren

Grund hierfür ist, dass nach einem Ausfall die Pumpen von Hand wieder hochgefahren werden müssen. Ein Vorgang, der vom Wassermeister viel Fingerspitzengefühl erfordert. Wäre dann Minuten später vom Notstromaggregat auf die normale Stromversorgung umgestellt worden, hätte sich der sensible Prozess wiederholt – Schäden hätten nicht ausgeschlossen werden können.

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Dieses Risiko scheuend habe man davon abgesehen, die Wasserversorgung für den kurzen Zeitraum händisch mit Hilfe des Aggregats hochzufahren. Wie sich später zeigte, als das Werk wieder am Netz hing, und die Meldung kam Neulußheim habe keinen Druck, zu recht. Weshalb noch ein Trupp in den Wald geschickt wurde, nach den Pumpen zu schauen. Doch es war alles in Ordnung.

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Ins Nachhinein bezeichnet Hoffmann die glimpflich geendete Havarie als „Lernprozess“. Geprüft werden müsse auf jeden Fall, warum das Notstromaggregat nicht angesprungen ist und den Ausfall des Wasserwerks verhindert hat. Auch die Alarmierungswege will Hoffmann auf den Prüfstand stellen. Immerhin, „einen solchen Fall hatten wir noch nicht“.

Schon am Montag waren Fachleute im Werk und im Wald unterwegs, die Untersuchungen werden am Dienstag fortgesetzt, um zu schauen, ob es im Zuge des Ausfalls zu Schäden an den Pumpen gekommen ist.

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