Hardtwald

Ökologische Wasseraufwertung im Forstbezirk Hardt

Die Forst BW beteiligt sich am Feuerwehrprogramm Amphibienschutz und reaktiviert drei Suhlen auf den Gemarkungen von Hockenheim und Reilingen. Dies soll dem Artenschutz dienen.

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fbw
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Insbesondere die Erdkröten (Bild), verschiedene Froscharten, Molche und andere Amphibien sollen von der Neugestaltung der Suhlen profitieren, sind sie doch in den trockenen Sommern auf Wasser angewiesen. © Heidenreich

Hockenheim/Reilingen. Der Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg (Forst BW) hat im regionalen Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt drei Amphibiengewässer saniert. Die zum Teil historischen sogenannten „Suhlen“ waren über die Jahre verlandet und hatten an Habitatqualität für Amphibien eingebüßt. Die Maßnahme ist ein Beitrag zum Feuerwehr-Programm Amphibienschutz, welches das Umweltministerium zusammen mit den Umweltverbänden BUND, Nabu und dem Verein Amphibien-Reptilien-Biotopschutz Baden Württemberg aufgelegt hat. In jedem Stadt- und Landkreis sollen dabei fünf Gewässer saniert werden.

Für Erdkröte und Grasfrosch: Drei Gewässer werden saniert

Der Forstbezirk Hardtwald hat die Sanierung von drei Gewässern nun abgeschlossen. Damit soll vor allem der Erdkröte, dem Gras- und Springfrosch und den verschiedenen Molcharten wie Berg- und Teichmolch geholfen werden, deren Bestände in den letzten Jahren leider auch im Hardtwald zurückgegangen sind.

Die Auswahl der zu bearbeitenden Gewässer sowie die jeweilige Vorgehensweise wurden von Revierleiter Andreas Kolb im Vorfeld mit dem örtlichen Amphibien-Experten Uwe Heidenreich aus Hockenheim abgestimmt. Heidenreich ist seit Jahrzehnten bei Nabu und BUND aktiv und arbeitet seit vielen Jahren bei Naturschutzprojekten mit Revierleiter Kolb zusammen.

„Die Arbeit mit einem Bagger mag manchem Beobachter, der aktuell die Suhlen besucht, etwas ruppig vorkommen. Der Bagger ist aber das Mittel der Wahl. Nur so konnte das über lange Zeit eingetragene biogene Material entfernt und die Suhlen vertieft werden“, berichtet Revierleiter Kolb. Die Wasserflächen wurden wieder vergrößert und die Gefahr, dass die Gewässer im Sommer austrocknen, reduziert.

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„Das wird sich ab dem Frühjahr alles ganz schnell wieder begrünen. Die Amphibien werden von der Verbesserung unmittelbar im Frühjahr bei ihrer Wanderung profitieren“, ergänzt Uwe Heidenreich. An den Gewässern wurden arten- und strukturreiche Uferabschnitte unberührt belassen. Diese Bereiche sorgen für eine ungebrochene Habitatkontinuität und dienen als Spenderflächen für die aktuell bearbeiteten Bereiche. Die Schwetzinger Hardt ist eine der wärmsten Regionen Deutschlands und die jährliche Niederschlagsmenge ist vergleichsweise gering. Die Hardt ist daher eher ein trockener Lebensraum. In den Gewässern, die durch das Grundwasser gespeist werden, findet sich aber gleichzeitig vielfältiges Amphibienleben.

Führungen zum Thema Amphibiengewässer sollen im Sommer stattfinden

Blaupause für die nun abgeschlossene Maßnahme war die schon 2021 erfolgte Sanierung der sogenannten Vespersuhle an der Kreuzung Reilinger Weg/Ketscher Weg, die nach Fertigstellung wieder sehr gut von den Amphibien angenommen wurde. Im Sommer wird es voraussichtlich erneut eine Führung zum Thema Amphibiengewässer der Schwetzinger Hardt für interessierte Bürgerinnen und Bürger geben.

Forst BW betreut den Wald im Eigentum des Landes Baden-Württemberg (Staatswald). Mit über 324 000 Hektar – das entspricht rund einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs – ist Forst BW der größte Forstbetrieb des Landes. Forst BW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten.

Der Forstbezirk Hardtwald ist einer von 21 Bezirken von Forst BW. Der Forstbezirk betreut die rund 15 000 Hektar Staatswald zwischen Karlsruhe und Mannheim.

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